Jede Windel – ob Einwegwindel oder aus Stoff – muss drei Funktionen erfüllen:
- Sie muss eine Form haben, die gut am Körper sitzt – etwa als Höschen mit Verschlüssen oder zum Reinschlüpfen.
- Sie sie muss verhindern, dass Nässe nach außen dringt.
- Sie muss die Ausscheidungen auffangen und festhalten.
Wegwerfwindeln bündeln alle drei Funktionen in einem Produkt. Bei Stoffwindeln hingegen gibt es verschiedene Varianten:
Die einteiligen Stoffwindeln: All-in-ones
All-in-ones sind einteilige Stoffwindeln: Form, Nässeschutz und Saugmaterial sind fest vernäht. Sind sie voll, kommen sie komplett in die Waschmaschine.
>> Vorteil: "All-in-ones sind so einfach wie Einwegwindeln zu handhaben. Damit kommt auch das Kitapersonal gut klar."
>> Nachteil: "Wer nicht jeden Tag waschen will, braucht zwischen 20 und 30 Windeln – das geht ganz schön ins Geld."
Die zweiteiligen Stoffwindeln: All-in-twos
All-in-twos sind Stoffwindeln aus zwei Komponenten: einer Überhose für die Form und den Nässeschutz und einer Einlage. So lässt sich die Saugfähigkeit individuell regulieren, indem man etwa nachts ein anderes Material nutzt als tagsüber.
Snapin-ones heißen diese Windeln, wenn Druckknöpfe die beiden Komponenten verbinden. Bei zweiteiligen Systemen lassen sich Überhose und Einlage häufig herstellerunabhängig kombinieren.
Überhose bei Stoffwindeln: Bei der Überhose haben Eltern die Wahl zwischen Schlupfüberhosen, Modellen mit Laschen für die Einlage oder Pocketwindeln, bei denen das Saugmaterial in eine Art Tasche kommt. Pocketwindeln kommen komplett in die Waschmaschine, die anderen Überhosen lassen sich mehrmals verwenden.
Saugmaterial bei den Stoffwindel-Einlagen: Bei den Einlagen gibt es eine große Auswahl:
- Höschenwindeln sind sehr saugfähig, hüllen den Babypo aber in ein dickes Windelpaket.
- Mulltücher sind etwas komplizierter zu falten, dafür aber sehr kostengünstig.
- Prefolds sind vorgefaltet und sorgen für wenig Wäsche.
Auch beim Material ist die Vielfalt groß und reicht von Baumwolle über Bambusviskose bis zu Mikrofaser.
>> Vorteil: "Bei zweiteiligen Windeln reduziert sich der Wäscheberg deutlich. Außerdem müssen Eltern von den teureren Überhosen nur etwa sechs Stück anschaffen."
>> Nachteil: "Zweiteilige Windeln erfordern etwas Übung. Aber gerade Snap-inones lassen sich so vorbereiten, dass auch Unerfahrene sie wie Einwegwindeln anlegen können.
Die dreiteiligen Stoffwindeln: All-in-three
All-in-three setzen sich aus drei Komponenten zusammen: einer Außenwindel, einer Innenwindel und einer Saugeinlage.
Die Innenwindel, eine Art Wanne, wird in die Außenwindel eingeknöpft. Die Innenwindel besteht meist aus einer Polyurethanmembran, aber auch aus Nylon oder Wolle.
>> Vorteil: "Der Wäscheberg bleibt minimal, da nur der wirklich verschmutzte Teil gewaschen wird. Außerdem sind nasse Stellen durch die extra Innenwindel sehr klein. Das kommt besonders Kindern mit empfindlicher Haut sehr entgegen."
>> Nachteil: "Auf den ersten Blick sind dreiteilige Systeme komplizierter – aber oft kommen gerade Väter besser mit ihnen klar. Bei Außen- und Innenwindel ist man jedoch auf einen Hersteller festgelegt."
Die Hybridwindel
Hybridwindeln kombinieren Ein- und Mehrweg: In eine Stoffwindel kommt eine Einlage zum Wegwerfen. Bei waschbaren Einlagen legen manche Eltern, gerade wenn der Stuhl der Kinder fester wird, über das Saugmaterial noch ein Wegwerfvlies, das das Gröbste auffängt.
>> Vorteil: "Hybridwindeln erleichtern den Alltag: Wenn man unterwegs ist, mal nicht waschen kann oder das Leben gerade ein bisschen stressig ist."
>> Nachteil: "Wegwerfeinlagen machen zwar deutlich weniger Müll als Einwegwindeln, aber es bleibt natürlich Müll, der vermeidbar ist."
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