Selbermachen ist in. Die einen rufen sich mal Erlerntes wieder in Erinnerung, andere steigen ganz neu in die Materie ein. Wie man Maschen aufnimmt, Zopfmuster strickt oder Armausschnitte hinbekommt, wird von passionierten Selbermacherinnen im Internet in unzähligen Blogs, Communitys und Youtube-Filmen erklärt. Das macht den (Wieder-)Einstieg leicht.
ÖKO-TEST hat elfmal Sockenwolle und neunmal reine Schur- und Merinowolle für Pullover und Co. auf den Prüfstand gestellt. Dabei ließen wir die Wolle nicht nur auf bedenkliche Inhaltsstoffe testen. Wir wollten auch wissen, wie es um die Alltagstauglichkeit der verstrickten Wolle bestellt ist. Bilden sich viele Knötchen und wie sieht das Strickteil nach der Wäsche aus?
Wie schneiden die Woll-Marken bei ÖKO-TEST ab?
Fast alle Sockenwollmarken bestehen unseren Test mit der Note "gut". Bei der Schur- und Merinowolle gibt es viermal ein "gut", fünf Marken erreichen allerdings nur ein "befriedigend".
Mit dem Pestizid Permethrin werden etwa Wollteppiche zum Schutz vor Motten und Käfern ausgestattet. In einer Wolle wurden leicht erhöhte Gehalte des Pestizids gemessen. Die Ausrüstung von Wolle oder Wollbekleidung ist allerdings nicht üblich, wie die Ergebnisse der anderen Wollmarken zeigen.
Bei der Beurteilung haben wir uns an dem strengen Grenzwert für Schurwolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft orientiert: Höchstens 0,5 Milligramm pro Kilogramm an Pestiziden werden insgesamt toleriert. Vermutlich kommen die Rückstände aus dem Lager- und Transportschutz der Rohwolle.
Umstrittener Stoff in fast allen Wollen
Umstrittene halogenorganische Verbindungen sind in fast jeder Wolle enthalten. Nur in einer stecken keine halogenorganischen Verbindungen. Diese kommen wahrscheinlich mit der "maschinenwaschbar"- oder "Superwash"-Ausrüstung in die Wolle.
Schur- und Merinowollen bilden Knötchen
Vier Wollmarken sind besonders anfällig für Knötchen. Für diesen Praxistest strickte das beauftragte Labor mit der Strickmaschine Probestücke und rubbelte sie aneinander. Dabei bildeten vier Schur- und Merinowollmarken viele Knötchen. Die Strumpfwolle schnitt hierbei insgesamt besser ab.
Neun Wollmarken leierten aus und verzogen sich nach der Wäsche. Auch für diese Prüfung fertigten unsere Praxistester ein Probestück an, das nach Empfehlung der Hersteller gewaschen wurde. Bei acht Marken stellten die Tester nach dem Waschen und Trocknen eine Maßänderung von mehr als zwei Prozent fest; häufig leierten die Probestücke in der Breite aus. Zwei Wollmarken hatten sich um mehr als drei Prozent verzogen.
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