- Wir haben 15 Rasiermittel für Frauen getestet, darunter Rasiergele, Rasierschäume, Rasiercremes und Rasierseife.
- Das Ergebnis: Mit "gut" oder "sehr gut" schneiden viele Produkte ab. Aber nicht alle sind frei von Problemstoffen.
- Wir bemängeln unter anderem für Mineralölbestandteile, einen bedenklichen Duftstoff sowie für Stoffe, die nicht gerade sanft zur Haut sind.
Aktualisiert am 08.12.2022 | Der Sommer steht vor der Tür und damit die Saison für Freibad, Sommerkleid und Spaghettiträger. So viel Haut zeigen die meisten Frauen in Deutschland am liebsten ohne Haar, das ermittelte gerade wieder der Kosmetikverband IKW: Laut einer Umfrage von 2021 enthaaren 81 Prozent der Frauen hierzulande ihre Achseln, 73 Prozent ihre Beine und immerhin 66 Prozent die Bikinizone – und zwar bevorzugt per Nassrasur.
Damit dabei alles glattläuft, bietet die Industrie Rasiergele, -schäume oder -cremes speziell für die weibliche Klientel an. Sie sollen primär einen schützenden Film auf der Haut bilden und dafür sorgen, dass die Klinge besser gleitet. So sinkt schließlich die Gefahr für Verletzungen oder Rasierpickel.
Rasiergel, Rasierschaum & Co. im Test
Wir haben 15 Rasierschäume, -gele & Co. eingekauft und ins Labor geschickt. Viele dieser Produkte enthalten pflegende und beruhigende Zusätze wie Aloe vera, Kamille oder Pfingtsrosenextrakt; die meisten sind als "sensitiv" ausgelobt".
Das Testergebnis ist erfreulich: Insgesamt haben wir wenig zu meckern. Denn zahlreiche Rasiermittel können wir mit den Noten "gut" oder "sehr gut" empfehlen. Unter ihnen befinden sich auch viele günstige Rasierhilfen.
Allerdings sind wir vereinzelt auch auf problematische Inhaltsstoffe gestoßen. Bei zwei Produkten ist die Kritikliste so lang, dass sie mit "mangelhaft" durch den Test rasseln. Doch was sind das für Stoffe, die wir kritisieren?
Bedenkliche Inhaltsstoffe in Rasiermitteln
- Mineralölbestandteile: Genau genommen, sind wir auf aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen (MOAH) gestoßen. Darunter können sich krebserregende Verbindungen befinden.
- Galaxolid: Der synthetischen Moschusduft gilt als schwer abbaubar. Er breitet sich weltweit in Flüssen und Seen aus und ist für Wasserlebewesen toxisch. Die Verbindung reichert sich auch im menschlichen Fettgewebe an. Sie kann über die Haut und über die Nahrungskette dorthin gelangen.
- Butylhydroxytoluol (BHT): Das Antioxidans steht unter Verdacht, wie ein Hormon zu wirken, sowie die Schilddrüsenfunktion zu beeinträchtigen.
- PEG-Verbindungen können die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen.
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Silikone fügen sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut ein wie natürliche Fette. Außerdem gelangen sie nach der Rasur ins Abwasser und damit in die Umwelt, wo sie sich teils nur schwer wieder abbauen.
Übrigens: Viele Produkte im Test sind für sensible Haut ausgelobt, enthalten aber dennoch Parfüm. Wer Duftstoffe schlecht verträgt, wählt eines der beiden ohne Parfüm.
Tipps zum Rasieren mit Rasierschaum, Rasiergel & Co.
Beim Rasieren kann die Haut schnell gereizt werden. Damit bei Ihrer nächsten Rasur nichts schief geht und keine Rötungen oder Pickel entstehen, haben wir noch einige Tipps für Sie:
- Reinigen und Zeit nehmen: Rasierpickel und andere Entzündungen entstehen bei häufigem Rasieren gern in den Achseln oder der Bikinizone, denn dort ist das Klima für Bakterien besonders günstig. Vor der Rasur diese Areale mit einem milden Duschgel reinigen, dann erst das Rasiermittel auftragen. Sich etwas Zeit nehmen, damit Wasser und Rasiermittel die Poren öffnen und die Haare einweichen können.
- Mit dem Strich rasieren: Lieber mit dem Strich rasieren, auch wenn es sich zunächst nicht so gründlich anfühlt. Das stresst die Haut weniger und vermeidet damit Reizungen. Zu häufiges Rasieren fördert Irritationen – aber auch zu seltenes, weil langes Haar mehr Korrekturzüge erfordert: Ideal wäre ein Abstand von drei bis vier Tagen.
- Kühl nachspülen: Nach dem Rasieren mit kaltem Wasser nachspülen, so schließen sich die Poren schneller. Bei kleineren Hautirritationen und -verletzungen wirkt ein Aloe-vera-Gel entzündungshemmend. Die Klingen nach der Rasur gründlich säubern und regelmäßig wechseln.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 6/2022 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2023 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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