- Im Test: 40 Shampoos mit Auslobungen wie "repair" oder "Reparatur". 16 Produkte schneiden mit Bestnote ab.
- Zu viele Problemstoffe: Fünf Repair-Shampoos fallen durch den Test. Das betrifft einige bekannte Marken.
- Am häufigsten beanstanden wir PEG-Verbindungen, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Aktualisiert am 08.12.2022 | Ist ein Haar kaputt, kann es auch ein Shampoo nicht wieder heil machen. Deshalb ist der Name Repair-Shampoo, der sich am Markt eingebürgert hat, eigentlich schon eine Schummelei. Schließlich besteht unser Haar aus lebloser Hornsubstanz, und egal, ob die Keratinstränge im Inneren oder die äußere Schuppenschicht beschädigt sind – umkehren lässt sich dieser Zustand nicht.
Was Haarpflege dagegen kann: Schäden kaschieren und das Haar zumindest optisch gesünder erscheinen lassen. Insgesamt 40 Repair-Shampoos haben wir auf ihre Inhaltsstoffe getestet. 16 sind mit "sehr gut" empfehlenswert.
Repair-Shampoo im Test: Wie gut sind L‘Oréal, Dove & Co.?
Auch ein Repair-Shampoo soll das Haar vor allem reinigen. Deshalb sind Tenside, also waschaktive Substanzen, in aller Regel die mengenmäßig wichtigsten Inhaltsstoffe nach Wasser. Mehr als die Hälfte der Produkte im Test verwendet jedoch für ihre Waschleistung PEG-Verbindungen. Diese können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Überraschend für uns: Einige Repair-Shampoos enthalten umstrittene halogenorganische Verbindungen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen; viele gelten als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an.
Bedenkliche Inhaltsstoffe in Repair-Shampoos
Bei fünf Shampoos kommen so viele Problemstoffe zusammen, dass unter dem Strich die Note "mangelhaft" oder "ungenügend" steht. Einige schneiden nur mittelmäßig ab.
Manche problematischen Inhaltsstoffe bemängeln wir häufiger im Test, andere kommen vereinzelt vor. Auf folgende sind wir gestoßen:
- Cinnamylalkohol, Hydroxycitronellal und Isoeugenol: Diese Duftstoffe lösen häufig Allergien aus.
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CIT (Methylchloroisothiazolinon): Der Konservierungsstoff gehört zur Gruppe der halogenorganischen Verbindungen und ist wegen seines allergieauslösenden Potenzials in der EU stark reglementiert.
- Formaldehyd/-abspalter: Formaldehyd gilt als stark allergen und reizt schon in geringen Mengen Haut und Augenschleimhäute.
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Galaxolid: Der künstliche Moschusduft gilt als gewässerschädigend.
Lange ging nichts ohne Silikone
Repair-Shampoos sollen das Erscheinungsbild der Haare verbessern können: Nach der Haarwäsche soll ein Film von Pflegestoffen auf der Oberfläche zurückbleiben, der das Haar glänzend und leicht kämmbar macht, es geschmeidig hält und vor weiteren Haarschäden schützt.
Abgesehen von Naturkosmetik ging in der Haarpflege lange Zeit nichts ohne Silikonöle – jenen flüssigen Kunststoffen, die dafür bekannt sind, das Haar mit einem besonders glänzenden Film zu ummanteln. Einen ähnlichen Effekt hinterlassen auch andere synthetische Polymere in den Shampoos unseres Tests.
Lösliches Plastik in Repair-Shampoos im Test
Doch das Flüssigplastik steht seit Längerem in der Kritik und die Industrie reagiert: Während in unserem vorigen Test von Shampoos für trockenes Haar vor zwei Jahren weniger als ein Viertel der konventionellen Hersteller auf Silikon oder synthetische Polymere verzichteten, sind es jetzt bereits gut ein Drittel.
Eine schöne Entwicklung. Aber: 15 von 24 konventionellen Shampoos verwenden noch immer Silikone oder andere synthetische Polymere. Das Problem? Sie gelangen über das Abwasser in großen Mengen in die Umwelt und bauen sich dort teilweise nur sehr langsam wieder ab.
Recyclingquote in Shampooflaschen steigt
Positiv dagegen: Die Recyclingquote steigt. Kosmetik-Hersteller machen derzeit rasante Fortschritte, was recyceltes Plastik in der Shampooflasche betrifft. Unser Test zeigt: 23 von 40 Repair-Shampoos überspringen die von uns gesetzte Marke von mindestens 30 Prozent Post-Consumer-Rezyklat (PCR). Zum Vergleich: In einem Shampoo-Test von März 2021 waren es nur neun von 50.
Zwar konnten oder wollten uns nicht alle Anbieter einen Nachweis liefern, anhand dessen wir einen eindeutigen Bezug zum getesteten Produkt herstellen konnten, und müssen darum mit einem Punktabzug leben. Doch die Tendenz weist steil nach oben.
Diesen Test haben wir zuletzt Ratgeber Kosmetik & Wellness 2022 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2023 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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