- Im Test: 44 feuchtigkeitsspendende Gesichtsmasken, darunter 25 Crememasken und 19 Tuchmasken. Zwölf Produkte sind als Naturkosmetik zertifiziert.
- Das Ergebnis: 26 Gesichtsmasken schneiden mit Bestnote ab, vier fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch den Test.
- Kritik üben wir vor allem an potentiell allergieauslösenden Inhaltsstoffen, umweltbelastenden Kunststoffverbindungen sowie Anti-Aging-Versprechen, die aus unserer Sicht nicht belegt sind.
Aktualisiert am 08.12.2022 | "Lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich", "Anti-Stress- Komplex": Wer eine Gesichtsmaske auflegt, hofft nicht nur auf den beworbenen "Frischekick" oder "Feuchtigkeitsbooster", sondern genießt gerne auch den Wohlfühleffekt, sich und seiner Haut mal eine Auszeit zu gönnen.
Umstrittene PEG-Verbindungen, allergieauslösende Duftstoffe oder gar Arsen etwa haben in dieser Auszeit allerdings nichts zu suchen. Wir sind im Test von 44 feuchtigkeitsspendenden Gesichtsmasken jedoch auf solche Inhaltsstoffe gestoßen. Konkret überprüften wir 25 Creme- und 19 Tuchmasken.
Schaebens, dm & Co.: Gesichtsmasken-Test
Das Ergebnis unseres Gesichtsmasken-Tests kann sich sehen lassen: 26 Produkte schneiden mit "sehr gut" ab. Es gibt aber auch vier Masken, von denen wir abraten. Grund: Wegen zu vieler Problemstoffe oder nicht ausreichend belegter Anti-Aging-Wirkversprechen fallen sie mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Eins ist klar: Wer mit Faltenreduktion wirbt, der muss das auch belegen können.
Auf umstrittene PEG-Verbindungen stoßen wir in fast jedem Kosmetiktest. Meistens haben sie als Emulgatoren die Funktion, Fette und Wasser in cremiger Kosmetik zu verbinden. Sie können jedoch die Haut durchlässiger machen für Fremdstoffe. Auch in diesem Test sind sie unser häufigster Kritikpunkt. Insgesamt elf Feuchtigkeitsmasken enthalten PEG-Verbindungen.
Kritik an wenig hautfreundlichen Stoffen
Nummer zwei unter den Problemstoffen: halogenorganische Verbindungen. Dabei handelt es sich um eine riesige Gruppe von Stoffen, von denen manche Allergien auslösen und einige Krebs erzeugen können. Fast alle bauen sich in der Umwelt schwer ab. Sie stecken in zwei Produkten. In beiden Gesichtsmasken handelt es sich um den Konservierungsstoff Chlorphenesin. Die Substanz gilt als hautreizend.
Duftstoff in Gesichtsmaske kann Allergien auslösen
In einer "ungenügenden" Feuchtigkeitsmaske analysierte ein beauftragtes Labor neben dem Duftstoff Hydroxycitronellal, der relativ häufig Allergien auslösen kann, auch künstlichen Moschusduft. Die nachgewiesene polyzyklische Moschus-Verbindung Galaxolid kann sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und Tierversuche geben Hinweise auf Leberschäden.
Aber auch natürliche Substanzen können Problemstoffe bergen. Wir ließen alle Produkte mit Anteilen aus Ton-, Heil- oder Mineralerden auf Schwermetalle und andere problematische Elemente, die sich von Natur aus darin befinden können, untersuchen.
Eine Feuchtigkeitsmaske im Test enthält Arsen
In einer Feuchtigkeitsmaske wies das Labor Arsen nach. Vor allem in seiner anorganischen Form ist Arsen hochgiftig. Zwar geht hier keine akute Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher aus – trotzdem sind zu hohe Mengen unerwünscht. Und der festgestellte Gehalt lag über dem Wert, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bei guter Herstellungspraxis für technisch vermeidbar hält.
In vielen Gesichtsmasken im Test steckt lösliches Plastik
Beinahe die Hälfte der konventionellen Gesichtsmasken enthält synthetische Polymere. Das Problem: Synthetische Polymere sind in der Umwelt zum Teil schwer abbaubar und können das Abwasser unnötig belasten, auch wenn sie anders als feste Mikroplastikpartikel in gelöster Form vorliegen.
Ein weiteres Umweltproblem: Mit der Ausnahme von einer Aluminiumtube sind alle Masken in folienüberzogene Sachets oder Plastiktuben gefüllt – und kein Anbieter legte uns Belege vor, dass die Kunststoffe für das Verpackungsmaterial Rezyklatanteile aus der Wertstoffsammlung enthalten.
Fehlende Belege für Anti-Aging-Versprechen
"Faltentiefereduktion", "Fältchen werden nachweislich reduziert": Die Masken von vier Anbietern werben mit solchen und anderen Anti-Aging-Versprechen. Wir forderten dazu überzeugende Wirksamkeitsstudien an.
Drei der Anbieter lieferten uns jedoch keine. Es hieß, man gewähre nur den Kontrollbehörden Zugang zu den Studien. Der vierte Hersteller schickte uns für seine Hyaluronmaske zwar eine Studie; sie belegte jedoch keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Pflegeprodukt ohne Auslobung.
Tipps zu Gesichtsmasken
Was wir Ihnen beim Kauf und zur Gesichtspflege mit Gesichtsmasken raten:
- Naturkosmetik im Test vorne: Mit Naturkosmetik liegen Sie bei Gesichtsmasken meist richtig. Auch "sehr gut" und noch dazu sehr günstig sind einige konventionelle Creme- und Tuchmasken.
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Gesichtsmasken aus Tuben oder Tiegeln bevorzugen: So vermeiden Sie unnötigen Müll. Außerdem können Sie damit die Menge beliebig dosieren.
- Natürliche Pflege für die reife Haut: Die Haut von Frauen, die älter als 50 Jahre sind, profitiert von natürlicher Pflege, etwa mit einer Weizenkeimöl-Gesichtsmaske.
- Feuchtigkeitsmaske selber machen: Mit welchen natürlichen Mitteln Sie eine Gesichtsmaske ganz leicht selber machen können, lesen Sie hier: Gesichtsmaske selber machen.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 3/2022 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2023 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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