- Im Test: 24 Reinigungsmasken, darunter neun Peel-off-Masken und 14 Masken mit Mineralerde.
- Das Ergebnis: Acht der Peel-off-Masken und Reinigungsmasken erhalten die Gesamtnote "sehr gut".
- In einigen der getesteten Reinigungsmasken haben wir giftige Schwermetalle, darunter Arsen, Blei oder Cadmium gefunden.
Aktualisiert am 08.12.2022 | Mineralerde gehört zu den ältesten Schönheitsmitteln der Menschheit. Peel-off-Masken hingegen sind der neueste Gag aus den Laboren der Kosmetikindustrie. Wir haben beides geprüft: Reinigungsmasken mit Mineralerden und Peel-off-Masken, die sich dank des Kunststoffs Polyvinylalkohol auf der Haut in eine abziehbare Schicht verwandeln.
In beiden Kategorien finden sich "sehr gute" Produkte, aber es gibt auch Masken, die durchfallen. Der Grund: Sie sind mit bedenklichen Schwermetallen belastet.
Peel-off-Masken & Co.: Giftige Schwermetalle gefunden
Die Liste der gefunden Problemstoffe ist beunruhigend: Krebserregendes Arsen und Cadmium, sowie giftiges Blei und Antimon – das klingt nicht gerade nach der Zutatenliste für ein hautfreundliches Schönheitsmittel. In der Tat: Diese Stoffe sind in Kosmetika verboten. Warum also hat das von uns beauftragte Labor sie trotzdem in insgesamt elf Reinigungsmasken im Test gefunden?
Woher kommen die Schwermetalle in den Reinigungsmasken?
Da wären zunächst einmal die Inhaltsstoffe selber. Ton-, Heil- oder Mineralerden können von Natur aus Arsen, Antimon, Blei oder Cadmium enthalten. Über die verunreinigten Rohstoffe gelangen die Schwermetalle so in die Reinigungsmasken.
Zudem gibt es im Gesetz ein Hintertürchen: Erklärt sich die Anwesenheit dieser Stoffe aus Verunreinigungen natürlicher Bestandteile, dürfen sie in Spuren im kosmetischen Mittel vorhanden sein. Sofern das bei guter Herstellungspraxis technisch nicht zu vermeiden ist. Klingt kompliziert, ist es auch.
Hersteller müssen nachbessern
Denn welche Gehalte als technisch vermeidbar gelten, steht nicht im Gesetz. Diese hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf der Basis einer Vielzahl von Produktuntersuchungen festgelegt. In unserem Test knacken sechs Masken mit Mineralerde einen dieser Werte, sechs sogar gleich mehrere.
Wir finden: Hier müssen die Herstellerfirmen noch einiges tun, um die Menge an möglicherweise gesundheitsgefährdenden Stoffen in ihren Reinigungsmasken zu reduzieren.
Sind die Peel-off-Masken & Co. im Test nachhaltig?
Peel-off-Masken werden als dünne Schicht auf die Haut aufgetragen und können nach dem Trocknen einfach abgezogen werden. Dabei sollen abgestorbene Hautschüppchen, Schmutz und Talg an der Maske kleben bleiben. Damit sich aus der gelartigen Masse nach dem Auftragen ein Film bildet, setzen die meisten Hersteller im Test auf das synthetische Polymer Polyvinylalkohol.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kunststoffen, die wir in Kosmetik kritisieren, ist Polyvinylalkohol jedoch wasserlöslich und weist eine gute biologische Abbaubarkeit auf. Deswegen werten wir den Stoff nicht ab. Vier weitere Peel-off-Masken im Test enthalten allerdings Kunststoffverbindungen, die als schwer abbaubar gelten. Hier gibt es für die Hersteller Notenabzüge.
Kritischer Duftstoff in einer Peel-off-Maske im Test
Außerdem auffällig im Test: Das von uns beauftragte Labor hat in einer Maske im Test den künstlichen Moschusduft Galaxolid nachgewiesen, der sich im Fettgewebe anreichern kann.
Zusätzlich analysierte das Labor in der betroffenen Peel-off-Maske Formaldehyd/-abspalter. Das ist problematisch, denn Formaldehyd kann die Haut reizen und laut offizieller Einstufung Krebs erzeugen. Porentief rein? Wir können diese Reinigungsmaske jedenfalls nicht empfehlen.
Anwendungstipps für Peel-off-Masken & Co.
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Bevor es losgeht mit der Peel-off-Maske: Gesicht waschen, am besten mit einem milden Waschgel oder Waschstück, gut abtrocknen.
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Dünn und gleichmäßig mit den Fingern oder einem Kosmetikpinsel auftragen, Augenpartie aussparen, sorgfältig arbeiten, keine Lücken lassen.
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Die Peel-off-Maske bildet beim Trocknen auf der Haut einen Film. Das kann kribbeln und ist nicht für jeden was. Ausprobieren, ob man daran Spaß hat. Man kann auch empfindliche Hautpartien aussparen und die Maske nur auf tendenziell fettige Stellen wie Stirn, Nase oder Kinn auftragen.
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Nach ein paar Minuten lässt sich der Film abziehen. Von außen beginnen, zur Nase hin arbeiten. Maskenreste mit lauwarmen Wasser abwaschen.
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Manche Anbieter empfehlen, die Masken mehrmals pro Woche anzuwenden. Wir meinen: Lieber seltener, einmal pro Woche reicht völlig.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 11/2022 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2023 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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