Slipeinlagen und Binden im Test: Wie schneiden Jessa, Always & Co. ab?

Magazin November 2022: Honig | Autor: Christine Throl/Annette Dohrmann/Hannah Pompalla | Kategorie: Kosmetik und Mode | 07.11.2022

Binden und Slipeinlagen im Test: Welche Marken sind am zuverlässigsten?
Foto: ÖKO-TEST

Wir haben Ultrabinden und Slipeinlagen untersucht. Die Hygieneartikel sollen das Blut während der Periode zuverlässig aufsaugen. Aber tun sie das auch? Und wie steht es um Schadstoffe? Das Ergebnis: 14 Produkte schneiden mit Bestnote ab. 

  • Wir haben 25 Ultrabinden und 29 Slipeinlagen getestet, jeweils in der Größe normal. Einige Marken deklarieren Bio-Baumwolle.
  • Das Ergebnis: Zehn Binden im Test bewerten wir mit "sehr gut". Auch vier getestete Slipeinlagen erhalten die Bestnote. 
  • Nicht alle Hygieneprodukte überzeugen im Praxistest. Außerdem kritisieren wir enthaltene halogenorganische Verbindungen.

Binden und Slipeinlagen – im Geschäft mit der "Damenhygiene" sind sie so etwas wie die netten, älteren Tanten: ein bisschen altmodisch, aber zuverlässig und immer da, wenn man sie braucht.

Neue Mitglieder im Periodensystem wie Menstruationskappen oder Periodenunterwäsche mögen hip, nachhaltig sein und kaum Müll verursachen – dennoch verlassen sich nach wie vor viele Frauen auf die bewährten Wegwerfeinlagen, wenn sie ihre Tage haben oder ihre Wäsche vor Ausfluss schützen wollen.

Slipeinlagen und Binden im Test: Jessa, Always & Co. im Vergleich

Tatsächlich wäre nur knapp ein Viertel der Frauen bereit, während der Periode statt Wegwerfprodukte wie Binden, Slipeinlagen oder Tampons wiederverwendbare Modelle wie Menstruationstassen, -slips oder Stoffbinden zu verwenden. 57 Prozent der befragten Frauen können sich laut einer Statista-Umfrage einen solchen Umstieg jedoch nicht vorstellen.

Stellt sich die Frage, wie gut erfüllen diese Hygieneprodukte eigentlich ihre Aufgabe? Und enthalten sie problematische Inhaltsstoffe?

Binden und Slipeinlagen im Test: Viele sind zuverlässig

Wir haben 25 Ultrabinden und 29 Slipeinlagen eingekauft und ins Labor geschickt, um sie einem umfangreichen Praxistest zu unterziehen. Wir wollten etwa wissen, ob die Produkte ausreichend Flüssigkeit aufsaugen – und ob sie diese auch halten können, sodass die Haut trocken bleibt und nichts überläuft oder durchsickert.

Für viele Frauen gehören Binden und Slipeinlagen zum Alltag. Wir haben 25 Ultrabinden und 29 Slipeinlagen geprüft.
Für viele Frauen gehören Binden und Slipeinlagen zum Alltag. Wir haben 25 Ultrabinden und 29 Slipeinlagen geprüft. (Foto: mykhailo pavlenko/Shutterstock)

Außerdem haben wir prüfen lassen, wie gut die Einlagen haften bleiben und ob die Haftstreifen beim Entfernen Rückstände hinterlassen. Daneben haben wir auch eine Schadstoffüberprüfung in Auftrag gegeben.

Das Testergebnis: Viele Binden und Slipeinlagen erledigen ihren Job sicher und zuverlässig. Insgesamt können wir 14 Produkte mit "sehr gut" empfehlen. Allerdings hat die Praxistauglichkeit ihren Preis, denn sie ist häufig Kunststoffen zu verdanken. Darüber hinaus stecken in den meisten Einlagen weitere kritikwürdige Stoffe.

Darum sind Hygieneprodukte ein Umweltproblem

Ihre starke Leistung verdanken die dünnen Ultrabinden, ebenso wie Slipeinlagen, vor allem den Superabsorbern in ihrem Saugkern. Die quellfähigen Kunststoffpolymere saugen ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeit auf und halten auch bei starken, schwallartigen Blutungen dicht.

Binden und Slipeinlagen im Test: Alle Ergebnisse im ePaper

Ein Plus für Sicherheit und Tragekomfort, keine Frage. Doch für die Umwelt sind die Plastikkügelchen ein Problem, denn sie landen – ebenso wie weitere Kunststoffkomponenten konventioneller Periodenprodukte – in der Natur, wenn Mädchen und Frauen die Einlagen etwa nach Gebrauch in die Toilette werfen.

Slipeinlagen und Binden häufig an Stränden zu finden

Laut erdbeerwoche.com, einem Portal rund um das Thema Menstruation, gehören Binden, Slipeinlagen und Tampons zu den Abfallprodukten, die am häufigsten an Stränden gefunden werden.

Die Aktivistinnen von Erdbeerwoche haben außerdem umgerechnet, dass eine einzige Packung einzeln verpackter, herkömmlicher Binden so viel Plastik enthält wie vier Plastiktüten. Höchste Zeit umzudenken?

Slipeinlagen, Binden und Tampons sind praktisch, belasten aber die Umwelt.
Slipeinlagen, Binden und Tampons sind praktisch, belasten aber die Umwelt. (Foto: Bulltus_casso/Shutterstock)

Produkte mit Bio-Baumwolle im Test: Einige saugen gut

Periodenprodukte umweltfreundlicher zu machen, ist eine Herausforderung. Doch einige Anbieter versuchen die Gratwanderung zwischen ökologischen Aspekten und leistungsfähiger Technologie. Sie setzen teils Bio-Baumwolle ein, reduzieren Kunststoffe und verzichten auf Superabsorber.

Im Gebrauch offenbaren ihre Einlagen zwar einige Schwächen. Sie saugen etwa weniger oder langsamer Flüssigkeit auf oder halten nicht so gut trocken. Doch unser Test zeigt auch: Einige Produkte mit Öko-Anspruch schneiden in der Praxis sogar besser ab als Binden mit Superabsorber.

Bedenkliche Stoffe in Binden und Slipeinlagen im Test

Kommen wir zu den Inhaltsstoffen: In den meisten geprüften Ultrabinden und Slipeinlagen hat das Labor halogenorganische Verbindungen nachgewiesen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, von denen manche als krebserregend, viele als allergieauslösend und fast alle als umweltschädigend gelten. Um welche Stoffe es sich konkret handelt, lässt sich mit der gewählten Analysenmethode allerdings nicht sagen.

Diese Substanzen gelangen vermutlich über die Bleiche des Zellstoffs in die Einlagen. Die Bleiche verhindert, dass die Zellulosefasern vergilben, und macht sie stärker und saugfähiger. Zellstoff wird im europäischen Raum überwiegend mit chlorarmen Verfahren gebleicht. Dennoch bleiben trotz Wäsche des Zellstoffs geringe Mengen halogenorganischer Verbindungen im Produkt zurück.

Allerdings wurde das von uns beauftragte Labor auch bei Einlagen fündig, die – wie uns ein Anbieter mitteilte – ausschließlich chlorfrei oder gebleichte Baumwolle und Zellstoff für ihre Marke einsetzt.

Dass das Labor darin trotzdem halogenorganische Verbindungen nachgewiesen hat, geht offenbar auf unterschiedliche Testmethoden zurück: Die Gutachten zeigen, dass die von den Anbietern beauftragten Labore die Außenseiten der Einlagen, nicht aber deren Saugkern getestet haben – im Gegensatz zu dem Labor, das wir beauftragt haben.

Preise weitestgehend stabil geblieben

Gute Nachricht: Eine Stichprobe bei Ultrabinden und Slipeinlagen aus unserem vorigen Test im März 2020 ergab, dass deren Preise seitdem weitgehend stabil geblieben sind. Mit Ausnahme einiger Eigenmarken, die damals am günstigsten waren: Ihre Slipeinlagen kosten inzwischen drei statt zwei Cent pro Stück.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Wir haben 25 Ultrabinden und 29 Slipeinlagen eingekauft – jeweils in der Größe normal. Die meisten Ultrabinden haben Flügel für einen sichereren Sitz und kommen ohne Duft aus. Bei den Slipeinlagen wählten wir bevorzugt Varianten aus, die als atmungsaktiv oder luftdurchlässig beworben werden. Marken wie Natracare, Eco By Naty, Organyc und einige andere deklarieren Bio-Baumwolle.

Im Labor haben wir alle Produkte auf problematische Substanzen analysieren lassen: etwa auf hautreizendes Formaldehyd, das als Nassverfestiger eingesetzt werden kann, auf halogenorganische Verbindungen, die über die Bleiche des Zellstoffs mit Chlorverbindungen ins Produkt gelangen können oder auf überflüssige optische Aufheller.

Ein Labor hat die Ultrabinden und Slipeinlagen in unserem Auftrag einem umfangreichen Praxistest unterzogen: Nehmen die Einlagen ausreichend Flüssigkeit auf – auch wenn die Praxisprüfer mithilfe einer dem Körper nachgebildeten Apparatur eine Belastung wie beim Gehen oder Sitzen simulieren? Halten die Produkte die aufgesaugte Flüssigkeit, sodass die Haut trocken bleibt? Schützen sie die Wäsche – oder laufen die Binden über oder sickern Tröpfchen durch die Slipeinlage? Machen die Einlagen Bewegungen mit und haften gut im Slip? Hinterlässt der Haftstreifen Rückstände beim Entfernen?Damenbinden und Slipeinlagen müssen in erster Linie funktionieren. Deshalb beruht das Gesamturteil auf der Praxisprüfung.

Bewertungslegende

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Slipeinlagen:

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um eine Note: halogenorganische Verbindungen.

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung: Das Testergebnis Praxisprüfung beruht zu jeweils 25 Prozent auf 1. Maximales Speichervermögen (in g = Gramm), 2. Tempo Flüssigkeitsaufnahme (in s = Sekunden), 3. Feuchtigkeitsabgabe (in g = Gramm) und 4. Haftung auf Baumwolle (in N = Newton). Dabei werden alle Ergebnisse kaufmännisch gerundet. Das Testergebnis Praxisprüfung verschlechtert sich um jeweils eine ganze Note, wenn das Produkt bei 3. Feuchtigkeitsabgabe "aber durchgenässt" ist. 1. Maximales Speichervermögen: > 13,0 g ("sehr hoch") = sehr gut; 9,5 g bis 13,0 g ("hoch") = gut; 7,0 g bis 9,4 g ("mittelmäßig") = befriedigend; < 7,0 g ("gering") = ausreichend. 2. Tempo Flüssigkeitsaufnahme: 4,0 s und weniger ("sehr schnell") = sehr gut; 4,1 s bis 8,0 s ("schnell") = gut; 8,1 s bis 10,0 s ("mittel") = befriedigend; > 10,0 s ("langsam") = ausreichend. 3. Feuchtigkeitsabgabe: 0,3 g und weniger ("sehr gering") = sehr gut; 0,31 g bis 0,55 g ("gering") = gut; > 0,56 g bis 0,75 g ("erhöht") = befriedigend: > 0,75 g ("hoch") = ausreichend. 4. Haftung auf Baumwolle: 1,0 N und höher ("in Ordnung") = sehr gut; 0,7 N bis 0,9 N ("mittelmäßig") = befriedigend; < 0,7 N ("schwach") = ausreichend.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Praxisprüfung. Ein Testergebnis Inhaltsstoffe, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.

Ultrabinden:

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um eine Note: halogenorganische Verbindungen.

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung: Das Testergebnis Praxisprüfung beruht zu jeweils 20 Prozent auf 1. Maximales Speichervermögen (in g = Gramm), 2. Speichervermögen im Gebrauch (in g = Gramm, 3. Tempo Flüssigkeitsaufnahme (in s = Sekunden), 4. Feuchtigkeitsabgabe (in g = Gramm) und 5. Haftung auf Baumwolle (in N = Newton). Dabei werden alle Ergebnisse kaufmännisch gerundet. Das Testergebnis Praxisprüfung verschlechtert sich um eine ganze Note, wenn das Produkt bei 5. Haftung auf Baumwolle einen "Rückstand hinterlässt". 1. Maximales Speichervermögen: > 40 g ("sehr hoch") = sehr gut; 30,0 g bis 40,0 g ("hoch") = gut; 25,0 g bis 29,9 g ("mittelmäßig") = befriedigend; < 25 g ("gering") = ausreichend. 2. Speichervermögen im Gebrauch: > 5,0 g ("sehr hoch") = sehr gut; 3,0 g bis 5,0 g ("hoch") = gut; 2,5 g bis 2,9 g ("mittelmäßig") = befriedigend; < 2,5 g ("gering") = ausreichend. 3. Tempo Flüssigkeitsaufnahme: < 5,0 s ("sehr schnell") = sehr gut; 5,0 s bis 12,0 s ("schnell") = gut; > 12,1 s bis 25,0 s ("mittel") = befriedigend; > 25,0 s (langsam) = ausreichend. 4. Abgabe von Feuchtigkeit: < 0,40 g ("sehr gering") = sehr gut; 0,40 g bis 0,70 g ("gering") = gut; 0,71 g bis 1,4 g ("erhöht") = befriedigend; > 1,4 g ("hoch") = ausreichend. 5. Haftung auf Baumwolle: 1,2 N und höher ("in Ordnung") = sehr gut; 0,9 N bis 1,1 N ("mittelmäßig") = befriedigend; < 0,9 N ("schwach") = ausreichend.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Praxisprüfung. Ein Testergebnis Inhaltsstoffe, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.

Testmethoden

Slipeinlagen:

Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Analyse jeweils in Mischprobe aus Oberseite, Saugkern und Wäscheseite.
Formaldehyd/Glyoxal: Formaldehyd: qualitativer Nachweis mit Carbazol/Schwefelsäure; Glyoxal: qualitativer Nachweis mit Phenylhydrazin/Schwefelsäure/Eisen(III)chlorid.
Optische Aufheller: qualitativer Nachweis (UV-Licht).
PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Produkt/in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.
Maximale Speichervermögen (Absorption unter Belastung): Produkt wird 10 min in Blutersatzflüssigkeit eingetaucht, anschließend 1 min abtropfen gelassen und die aufgenommene Flüssigkeitsmenge durch Rückwägung ermittelt. Das Produkt wird erneut 10 min eingetaucht, dabei mit 10 kg belastet, anschließend 1 min abtropfen gelassen und die gehaltene Flüssigkeitsmenge wieder ermittelt. 5-fache Bestimmung.
Tempo Flüssigkeitsaufnahme: Zugabe von 2 ml Blutersatzlösung direkt auf das Produkt und Ermittlung der Ansaugzeit mit einer Stoppuhr. 5-fache Bestimmung.
Feuchtigkeitsabgabe: Mit einer Bürette werden 2 ml Blutersatzflüssigkeit mittig auf das Produkt aufgebracht. Nach einer Wartezeit von jeweils 10 Minuten wird das Produkt mit Filterpapier abgedeckt und mit einem Gewicht von 2 kg über eine Dauer von 15 s belastet. Die Rücknässung wird durch Rückwägung des Filterpapiers ermittelt. Eine Durchnässung der Produktaußenseite wird anhand des unter dem Produkt liegenden Filterpapiers visuell beurteilt (qualitativ). 5-fache Bestimmung.
Haftung auf Baumwolle: Ermittlung der Haftkraft/Fixierfestigkeit der Slipeinlage durch quantitative Registrierung der Schälkraft nach einer definierten Applizierung auf Wäschestoff (Baumwolle). Die Prüfung erfolgt ausschließlich mit der äußeren Lage des Produktes, die mit einem Klebestreifen versehen ist. Diese wird auf ein Baumwollsubstrat gelegt und mit einer Messingrolle mehrfach überrollt. Bei der nachfolgenden Konditionierung im Trockenschrank wird die Probe über den gesamten Zeitraum mit 0,5 kg belastet. Die auf Raumtemperatur abgekühlten Probe wird mittels Schälversuch an einer Prüfmaschine untersucht. Der Wäschestoff wird visuell mit einem UV-Licht auf Klebstoffrückstände überprüft. 5-fache Bestimmung.

Ultra-Binden:

Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Analyse jeweils in Mischprobe aus Oberseite, Saugkern und Wäscheseite.
Formaldehyd/Glyoxal: Formaldehyd: qualitativer Nachweis mit Carbazol/Schwefelsäure; Glyoxal: qualitativer Nachweis mit Phenylhydrazin/Schwefelsäure/Eisen(III)chlorid.
Optische Aufheller: qualitativer Nachweis (UV-Licht).
PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Produkt/in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.
Maximales Speichervermögen (Absorption mit Belastung): Produkt wird 10 min in Blutersatzflüssigkeit eingetaucht, anschließend 1 min abtropfen gelassen und die aufgenommene Flüssigkeitsmenge durch Rückwägung ermittelt. Das Produkt wird erneut 10 min eingetaucht, dabei mit 10 kg belastet, anschließend 1 min abtropfen gelassen und die gehaltene Flüssigkeitsmenge wieder ermittelt. 5-fache Bestimmung.
Tempo Flüssigkeitsaufnahme: Mithilfe eines Teflonrings, der über Elektroden mit einem Zeitmessgerät verbunden ist, wird die Aufnahmezeit von 5 ml Blutersatzlösung ermittelt. 5-fache Bestimmung.
Speichervermögen im Gebrauch (Überlauftest): Praxissimulation maximales Speichervermögen unter dynamischer Beanspruchung (Überlaufverhalten). Das Produkt wird in eine dem Körper nachgebildete Prüfapparatur mit beweglichen und justierbaren Schenkelauflagen eingespannt. Sie simulieren eine Belastung des Produktes, wie sie beim Gehen unter Belastung auftritt. Mit einer Dosierrate von 20 ml/h wird die Blutersatzlösung auf die Mitte des Produktes gegeben. Die ermittelte Flüssigkeitsmenge bis zum Überlaufen ergibt sich aus der Differenzwägung zwischen dem Gewicht des ausgelaufenen Produktes und dessen Trockengewicht. Je höher die bis zum Überlaufen des Produktes registrierte Flüssigkeitsmenge ist, umso höher ist auch die seitliche Auslaufsicherheit des Produktes in der Anwendung. 5-fache Bestimmung. Feuchtigkeitsabgabe: Mit einer Bürette werden 5 ml Blutersatzlösung mittig auf das Produkt aufgebracht. Nach einer Wartezeit von jeweils 10 Minuten wird das Produkt mit Filterpapier abgedeckt und mit einem Gewicht von 5 kg über eine Dauer von 15 s belastet Die Rücknässung wird durch Rückwägung des Filterpapiers ermittelt. 5-fache Bestimmung. Haftung auf Baumwolle: Ermittlung der Haftkraft/Fixierfestigkeit der Binde durch quantitative Registrierung der Schälkraft nach einer definierten Applizierung auf Wäschestoff (Baumwolle). Die Prüfung erfolgt ausschließlich mit der äußeren Lage des Produktes, die mit einem Klebestreifen versehen ist. Diese wird auf ein Baumwollsubstrat gelegt und mit einer Messingrolle mehrfach überrollt. Bei der nachfolgenden Konditionierung im Trockenschrank wird die Probe über den gesamten Zeitraum mit 0,5 kg belastet. Die auf Raumtemperatur abgekühlten Probe wird mittels Schälversuch an einer Prüfmaschine untersucht. Der Wäschestoff wird visuell mit einem UV-Licht auf Klebstoffrückstände überprüft. 5-fache Bestimmung

Einkauf der Testprodukte: Mai bis Juli 2022.

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