- Die Backpapiere im Test schlagen sich gut: Viele schneiden mit Bestnote ab.
- Wichtig: Backpapiere sind wegen ihrer Beschichtung nicht recycelbar. Sie gehören weder ins Altpapier noch in den Biomüll.
- Mehrweg statt Einweg: Wir haben auch Backmatten überprüft. Die meisten sind empfehlenswert.
Um den heißen Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius standzuhalten, ist Backpapier beschichtet. Fast alle Backpapiere im Test nutzen für die Beschichtung Silikon. Wie sich das beim Backen auswirkt, haben wir untersuchen lassen und 24 Backunterlagen in die Labore geschickt, darunter Backpapiere und Backmatten.
Das Ergebnis: Zwölf überprüfte Backpapiere sind "sehr gut". Auffällig im Test: Einige Anbieter loben ihre Backpapiere – trotz Beschichtung – als kompostierbar aus. Doch die Produkte sind mit Silikon beschichtet. Der synthetische Kunststoff sorgt aufgrund seiner wasserfesten und fettdichten Eigenschaften dafür, dass der Teig nicht anhaftet.
Backpapiere im Test sind ein Umweltproblem
Für die Nutzung in der Küche ist das in Ordnung. Es gibt allerdings ein Umwelt- und Entsorgungsproblem: Silikone sind sehr langlebig; sie bauen sich kaum ab und reichern sich in Organismen und der Nahrungskette an. Silikonverbindungen wurden schon in Seevögeln, Walen und in der Leber von Arktisfischen nachgewiesen.
Insofern ist es vollkommen unverständlich, warum sieben Produkte im Test als "kompostierbar" ausgelobt sind. Über den Hauskompost oder Biomüll gelangen die Verbindungen früher oder später in die Nahrungskette.
Beschichtete Backpapiere als "kompostierbar" ausgelobt
Für die aus ÖKO-TEST-Sicht falsche Auslobung ziehen wir Noten ab. Silikonbeschichtetes Backpapier hat in der Biotonne nichts zu suchen. Das sieht auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), die Interessenvertretung der kommunalen Versorgungs- und Entsorgungswirtschaft, so.
Eine Sprecherin teilte uns auf Anfrage mit: "Solches Backpapier ist schwer beziehungsweise kaum zu recyceln und auch schwer biologisch abbaubar – es gehört in den Restmüll."
Übrigens: Hinter dem Label OK Compost, das manche Backpapiere tragen, steht ein privatwirtschaftliches freiwilliges System. Die Norm EN 13432, mit denen manche gekennzeichnet sind, bezieht sich lediglich auf die Summe aller Inhaltsstoffe. Sie sagt nichts darüber aus, ob einzelne oder gering darin vorhandene Stoffe abbaubar sind.
Beschichtete Backpapiere gehören außerdem nicht ins Altpapier: Die Beschichtung macht Backpapier stark wasserabweisend. Das erschwert beim Papierrecycling das notwendige Herauslösen der Fasern. Und wenn es mit Öl- und Speiseresten verunreinigt ist, ist die Altpapiertonne ohnehin tabu.
Fazit: Auslobungen wie "kompostierbar" und "biologisch abbaubar" sind aus unserer Sicht nicht umweltgerecht.
Ein Produkt fällt mit "ungenügend" durch
Eine Alternative zu Backpapier: wiederverwendbare silikon- und teflonbeschichtete Matten. Die meisten Produkte im Test sind empfehlenswert. Einmal analysierte das Labor allerdings Perfluoroktansäure (PFOA) über dem in der EU zulässigen Grenzwert. Das Produkt hätte so gar nicht mehr verkauft werden dürfen.
Die Industrie nutzte PFOA viele Jahre wegen ihrer Antihafteigenschaften. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bewertet PFOA als reproduktions- und lebertoxisch. Die Substanz ist sehr langlebig und reichert sich in der Umwelt an. Außerdem steht sie im Verdacht, hormonelle Wirkungen zu haben. Wir werten streng um fünf Noten auf "ungenügend" ab.
Tipp: Auch Backpapier lässt sich mehrfach benutzen. Man sollte es aber auswechseln, wenn es spröde ist. Achtung, Brenngefahr: Das Papier darf nicht an die Ofenheizstäbe kommen
Backpapier & Co. im Test: Alle Backhelfer halten Hitze gut stand
Mit allen Produkten im Test, also egal ob Papier, Matte oder Folien, können Sie backen, ohne befürchten zu müssen, dass die Hitze sie ruiniert. Ein Labor prüfte sie alle für uns in einem Praxistest auf ihre Hitzebeständigkeit.
Dafür mussten sie eine Stunde lang bei 20°C über der vom Hersteller empfohlenen Maximaltemperatur (oder 250 °C, falls eine solche Temperaturangabe fehlt) in den Backofen. Ergebnis: Sie wiesen keine Beschädigungen auf. Bei den Backpapieren gab es lediglich Verfärbungen.
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Silikon-Muffinformen: Und immer wieder landet Plastik im Gebäck
- Weizenmehl im Test: Welches Mehl Sie fürs Backen bedenkenlos nutzen können
- Gemüsepizza im Test: Erstaunlich wenige Mängel im Veggie-Fastfood
- Papiermüll: Diese 8 Dinge gehören nicht ins Altpapier
- Mülltrennung: Wie Sie Müll richtig trennen
- Bio-Müllbeutel – für die Entsorgung in der Bio-Tonne geeignet?