- Wer zu trockenen Händen neigt, sollte vor allem im Winter immer eine Handcreme griffbereit halten – auch um schmerzhaften Handekzemen vorzubeugen.
- Im Test: 50 Handcremes, darunter elf zertifizierte Naturkosmetikprodukte.
- Für die Handpflege können wir 30 Handcremes im Test mit Bestnote empfehlen.
- Kritik gibt es unter anderem für problematische Konservierungsstoffe, bedenkliche Mineralölrückstände und Kunststoffverbindungen in der Rezeptur.
Für die einen sind trockene Hände vor allem im Winter ein Thema, die anderen kämpfen das ganze Jahr über damit. In den Verkaufsregalen gibt es eine große Auswahl an Produkten, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und pflegen sollen.
L’ Occitane, Rituals, O’Keeffe’s & Co.: Handcremes im Test
Was strapazierte, rissige Hände hingegen gar nicht gebrauchen können: reizende, allergieauslösende oder andere kritische Inhaltsstoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Unter anderem darauf haben wir 50 verschiedene Handcremes getestet. Das erfreuliche Ergebnis: Ganze 30 sind mit "sehr gut" empfehlenswert. Es gibt aber auch Produkte, die negativ auffallen. Doch was sind die Gründe dafür? In Kürze:
- Problematische Konservierungsstoffe
- Mineralölrückstände
- Potenziell allergieauslösende Duftstoffe
- Kunststoffverbindungen
- PEG-Verbindungen
Problematische Konservierungsstoffe in der Kritik
Das von uns beauftragte Labor ist beispielsweise auf einen Propylparaben-Wert gestoßen, der über dem in der EU-Kosmetikverordnung festgelegten Grenzwert liegt. Propylparabene werden zur Konservierung eingesetzt und stehen in Verdacht, wie Hormone auf den menschlichen Organismus zu wirken. In Tierversuchen haben sie außerdem fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften gezeigt. Entsprechend müssen sich Hersteller an gesetzlich festgelegte Höchstwerte halten.
Auch der Konservierungsstoff Diazolidinyl Urea kann ein Problem sein, denn es ist möglich, dass dieser Formaldehyd freisetzt. Im Test hat das Labor Formaldehyd/-abspalter nachgewiesen – und zwar in einer Creme, die Diazolidinyl Urea enthält. Wir kritisieren Formaldehyd/-abspalter, weil Formaldehyd schon in geringen Mengen die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen kann.
Aus unserer Sicht muss es ebenfalls nicht sein, dass eine Handcreme mit Chlorhexidindigluconat konserviert wird. Der Stoff gehört zu den halogenorganischen Substanzen, die sich in der Umwelt anreichern und von denen viele Allergien auslösen können.
Handcremes im Test mit bedenklichen Mineralölrückständen
Außerdem ärgerlich: Eine Belastung mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Diese Stoffe können als Verunreinigungen von Paraffinen in die Produkte gelangen. Unter ihnen können sich auch krebserregende Bestandteile befinden. Unklar ist, ob sie sich im Körper anreichern.
Wir finden: Hersteller sollten aus vorbeugendem Verbraucherschutz dafür sorgen, Einträge zu minimieren.
Potenziell allergieauslösende Duftstoffe
Kommen wir auf die Parfümierung der Handcremes im Test zu sprechen. Nur wenige Handcremes in unserem Test kommen ganz ohne Duftstoffe aus. Einige kritisieren wir, weil sie aus unserer Sicht problematisch sind:
- Galaxolid: die polyzyklische Moschusverbindung steht im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen. Dazu läuft derzeit im Rahmen des EU-Aktionsplans CoRAP eine Neubewertung des Duftstoffs. Klar ist aber schon jetzt: Galaxolid ist sehr schwer abbaubar.
- Hydroxycitronellal und Cinnamylalkohol sind potentiell allergisierend.
Weitere Problemstoffe in Handcremes im Test
Doch damit sind wir noch nicht am Ende unserer Kritikpunkte im Handcreme-Test. Bei 16 Produkten bemängeln wir Kunststoffverbindungen in der Rezeptur, denn sie können schwer abbaubar sein und das Abwasser unnötig belasten. Auch wenn die Kläranlage sie erfolgreich herausfiltert, gelangen sie möglicherweise mit dem Klärschlamm in die Umwelt.
Tipp: Bei zertifizierter Naturkosmetik ist das kein Thema, da die Produkte keine solcher Kunststoffverbindungen enthalten dürfen.
Zuletzt verteilen wir auch Minuspunkte, wenn Handcremes PEG-Verbindungen enthalten, denn etliche dieser Verbindungen können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Beste Handcreme: Welche ist die richtige für trockene Hände?
Die Auswahl an Handcremes im Handel ist groß. Wir haben Tipps, die Ihnen den Einkauf erleichtern:
- Meist ist Naturkosmetik die bessere Wahl: Problemstoffe wie Paraffine, Kunststoffverbindungen und PEG dürfen Hersteller in entsprechend zertifizierter Kosmetik nicht einsetzen.
- Meiden Sie Handcremes, auf denen mineralölbasierte Fette und Wachse wie Paraffinum liquidum oder Cera Microcristallina deklariert sind. Diese können mit MOAH verunreinigt sein.
- Sie tun sich und der Umwelt etwas Gutes, wenn Sie auf Handcremes verzichten, die synthetische Polymere enthalten. Diese erkennen Sie unter anderem an folgenden Begriffen: Acrylat- und andere Co- und Crosspolymere, (Sodium) Carbomer, (Sodium) Polyacrylamid, Polyquaternium-10.
Tipps: Handpflege für sehr trockene, rissige Hände
Viele Menschen leiden im Herbst und Winter unter trockenen und rissigen Händen. Unsere Tipps zur Vorbeugung:
- Heißes Wasser strapaziert die Hände. Kalt oder lauwarm waschen reinigt ausreichend und entzieht der Haut weniger Fett.
- Nutzen Sie beim Händewaschen eine milde Waschlotion ohne Tenside, um die Haut nicht auszutrocknen.
- Schützen Sie die Haut vor Kälte und Wind und tragen Sie wenn möglich bei der Arbeit Schutzhandschuhe, wenn Sie die Hände belasten oder sie oft feucht sind.
- Auch beim Putzen lassen sich die Hände durch Handschuhe vor scharfen Reinigungsmitteln schützen.
- Cremen Sie Ihre Hände regelmäßig ein, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Die Cremes in unserem Test setzen zum Beispiel auf Inhaltsstoffe wie Glycerin, Panthenol, Sheabutter oder pflanzliche Öle. Bei sehr rauen Händen kann man die Creme auch über Nacht einwirken lassen. Baumwollhandschuhe schützen dabei die Bettwäsche.
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Richtig cremen: Direkt nach dem Waschen ist der beste Zeitpunkt zum Eincremen: Denn wenn die obere Hautschicht noch vollgesogen ist mit Wasser, kann sie die Pflege am besten aufnehmen.
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