"Genießen Sie Ihr Frühstück und starten Sie lächelnd in den Tag mit NESTLÉ FITNESS Flakes": Mit diesem Satz bewirbt Nestlé sein Produkt auf seinem Marktplatz im Internet. Weiter heißt es, dass die Cerealien einen genussvollen Beitrag in einer ausgewogenen Ernährung liefern – und wertvolle Vitamine sowie Eisen und Calcium enthalten sind.
Doch in unserem Test stecken in dem Produkt auch problematische Inhaltsstoffe. Das hat zur Folge, dass wir Nestlé Fitness 58% Vollkorn nicht empfehlen können. Vielmehr raten wir davon ab. Denn das Produkt gehört zu den neun Frühstücksflocken im Test, die wir nur mit "ungenügend" bewerten.
Nestlé Fitness 58% Vollkorn fällt im Test durch
Die genauen Gründe für das schlechte Gesamturteil? Das von uns beauftragte Labor hat Acrylamid in den Nestlé-Flakes nachgewiesen – und Acrylamid in Lebensmitteln erhöht laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) potenziell das Risiko, an Krebs zu erkranken. Die gefundenen Gehalte bewerten wir als "erhöht".
Zur Erklärung: Der Schadstoff kann sich in Getreideflocken beim heißen Rösten bilden – und zwar aus Zucker und der Aminosäure Asparagin, die natürlicherweise in Getreide enthalten ist. Die Nestlé-Getreideflocken sind allerdings nicht die einzigen Flakes, die ein Problem mit Acrylamid haben. 18 Produkte im Test sind davon betroffen.
Kritik an Zusatzstoffen in Nestlé-Flakes
An den Fitness-Flakes kristieren wir außerdem, dass Hersteller Nestlé Mineralstoffe – darunter auch Eisen – und Vitamine zusetzt, denn diese ersetzen keine gesunde Ernährung. Vor allem Eisen sollte unserer Ansicht nach nicht Teil der Rezeptur sein. Der Grund: Eine dauerhaft zu hohe Aufnahme erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung rät davon ab, Lebensmittel mit Eisen anzureichern.
Zum Vergleich: Die Anreicherung mit Mineralstoffen, Eisen oder Vitaminen beanstanden wir auch in drei anderen überprüften Frühstücksflocken.
Nestlé-Flakes in unnötiger Umverpackung
Einen weiteren Minuspunkt vergeben wir, weil Nestlé auf der Verpackung eine sehr kleine Portionsgröße von 30 Gramm angibt, die nach unserer Auffassung unrealistisch ist. Denn die meisten Verbraucher und Verbraucherinnen verzehren vermutlich mehr.
Unverständlich ist zudem, warum das Nestlé-Produkt in einer Umverpackung aus Pappe verkauft wird, obwohl die Flocken schon in einem Kunststoffbeutel verpackt sind. Wir finden: Hier entsteht unnötiger Verpackungsmüll.
Beides – sowohl die Packungsangabe einer deutlich zu kleinen Portionsgröße als auch unnötigen Verpackungsmüll – bemängeln wir auch bei anderen Frühstücksflocken im Test.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Weil in den Fitness-Flocken von Nestlé Acrylamid enthalten ist und Mineralstoffe sowie Vitamine zugesetzt sind, ziehen wir vier Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft".
Die Angabe einer deutlich zu kleinen Portionsgröße und der unnötige Verpackungsmüll sind die Gründe, weshalb das Teilergebnis Weitere Mängel nur "befriedigend" ist.
Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Der Test zeigt: Belastungen mit Acrylamid sind der Hauptgrund, weshalb nur 15 von 50 Frühstücksflocken im Test mit Bestnote abschneiden. Einige sind nur mittelmäßig, und 14 fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Neben Acrylamid kristieren wir auch bedenkliche Pestizide, Belastungen durch Schimmelpilzgifte und hohe Salzgehalte. Mehr zum Test lesen Sie hier: Cornflakes im Test: Wie gut schlagen sich Kellogg's, Nestlé & Co.?