- Wir haben 22 Zwiebacke überprüft, darunter 16 Bio- und 6 konventionelle Produkte.
- Fazit: Die meisten Produkte sind empfehlenswert.
- Wir sind allerdings auch auf bedenkliche Inhaltsstoffe, darunter das Schimmelpilzgift Deoxynivalenol und das Schwermetall Cadmium gestoßen. Außerdem üben wir Kritik an Pestiziden und einem Aromazusatz.
Schon die Kleinsten lieben Zwieback. Kein Wunder, das doppelt gebackene Feingebäck ist lecker, knusprig und lässt sich darüber hinaus gut in Brei und Mus verarbeiten. Für den Einstieg in die Welt der festen Nahrung also genau das Richtige. Das denken auch viele Eltern und nehmen Zwieback schon zum Beikoststart dankbar ins Lebensmittelrepertoire für ihr Baby auf.
Und auch, wenn sich ein Magen-Darm-Infekt eingeschlichen hat, greifen viele Menschen gerne zu Zwieback, der in solchen Situationen als besonders bekömmlich und sogar stuhlfestigend gilt.
Zwieback im Test: Zwischenmahlzeit für Babys und Kleinkinder
Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes haben wir deshalb für die Bewertung der Zwiebacke die offiziellen Grenz- und Richtwerte für Kleinkinder und Säuglinge angelegt. Gerade die Kleinsten verzehren der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge beim Beikoststart etwa ab dem sechsten Lebensmonat verhältnismäßig große Mengen getreidebasierter Nahrung.
Da auch andere Produkte mit Schadstoffen belastet sein können – vor allem Schimmelpilzgifte kommen in Getreide häufig vor –, sollte die aufgenommene Menge aus unserer Sicht nicht durch Snacks noch zusätzlich erhöht werden.
Zwar bewerben nicht alle Anbieter ihre Produkte explizit für Kinder, wir halten es aber für wahrscheinlich, dass Eltern schon Babys oder Kleinkindern auch Zwieback-Marken ohne Altersempfehlung – vor allem solche mit vergleichsweise niedrigem Zuckergehalt – trotzdem zu essen geben.
Warum in manchen Zwiebacken im Test zu viel Zucker steckt
Unser Test zeigt: Zwieback ist nicht gleich Zwieback. Während die Hersteller der Produkte, die explizit für Babys und Kleinkinder im Beikostalter ausgelobt sind, auf Zucker- und Salzzusätze verzichten, zeigt sich bei den Produkten ohne Altersauslobung ein anderes Bild: Sie alle enthalten als Zutat Salz, sämtlichen konventionellen Zwieback-Marken und einem Bio-Produkt ist darüber hinaus Zucker zugesetzt – teilweise bis zu sechs verschiedene Süßungsmittel.
Als wäre klassischer Industriezucker nicht genug, enthalten gleich mehrere Marken weitere Süßungsmittel, wie beispielsweise Glukosesirup, Traubenzucker, Invertzuckersirup, Gerstenmalzextrakt und Süßmolkenpulver. Das sorgt teilweise für Zuckergehalte von satten 12 bis 14 Gramm Zucker pro 100 Gramm.
Zum Vergleich: Ein ungesüßter Bio-Babyzwieback im Test enthält gerade einmal 1,8 Gramm Zucker auf 100 Gramm Gebäck – dieser stammt natürlicherweise aus dem Getreide.
Gezuckerte Zwiebacke besser nur maßvoll genießen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dazu, weniger Zucker zu verzehren, um unter anderem Übergewicht nicht zu begünstigen. Zwar bewegen sich alle Produkte auf eine Portion umgerechnet noch im Rahmen der WHO-Empfehlung – ein guter Snack für Babys und Kleinkinder sind sie mit diesem Zuckeranteil aus unserer Sicht trotzdem nicht.
Eltern greifen vor allem für kleine Kinder besser zu den speziell für diese Altersgruppe ausgelobten Produkten. Die kommen nicht nur ohne Zucker- und Salzzusätze aus, sondern enthalten darüber hinaus – wie für Getreidebeikost vorgeschrieben – das für Babys essenzielle Thiamin (Vitamin B1), das den Körper bei der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten und dem Aminosäurenstoffwechsel unterstützt und zudem wichtig für die Entwicklung des Nervensystems ist.
Und auch ältere Kinder und Erwachsene sollten die gezuckerte Variante besser maßvoll genießen. Ungesüßte Zwiebacke, von denen man im Bio-Sortiment etliche findet, sind für alle Altersgruppen die bessere Alternative. Trotz der Unterschiede beim Zuckergehalt können wir viele Zwieback-Marken im Test unter den genannten Bedingungen empfehlen.
Bedenkliche Stoffe in Zwieback im Test
Vereinzelt sind wir dennoch auf Inhaltsstoffe gestoßen, die wir kritisieren:
- Pirimiphosmethyl: Das Pestizid ist vom Pestizid-Aktions-Netzwerk PAN als besonders bedenklich gelistet, da es als hochgiftig für Bienen gilt.
- Deoxynivalenol (DON): Das Schimmelpilzgift gehört zur Gruppe der Trichothecene, die den Verdauungstrakt angreifen und das Nervensystem, die Blutbildung und das Immunsystem beeinträchtigen können.
- Cadmium: Das Schwermetall ist giftig für die Nieren und steht unter anderem im Verdacht, fortpflanzungsschädlich zu sein. Es kommt natürlich vor und lagert sich häufig in Böden ab, über die es dann in die Pflanzen gelangen kann, die darauf wachsen.
- Aromazusätze: Aromastoffe werden in Lebensmitteln eingesetzt, um Qualitätsunterschiede in der Rohware auszugleichen und die Produkte zu standardisieren. Wir kritisieren sie, weil wir finden, dass Lebensmittel mit ihren natürlichen Zutaten überzeugen sollten.
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