"Übelste Verbrauchertäuschung" warf ÖKO-TEST den Anbietern von Indexpolicen in seinem Test vom März dieses Jahres vor (ÖKO-TEST-Magazin 3/2016). Denn die Verträge versprechen Börsenchancen ohne Risiko. Dabei wird kein einziger Cent vom Kundenbeitrag wirklich an der Börse investiert. Lediglich etwaige Überschüsse auf das ganz konventionell angelegte Kapital werden über komplizierte Optionsgeschäfte zur Beteiligung an ungewissen Börsenerträgen genutzt. Das kann der Laie so aber gar nicht erkennen, urteilte ÖKO-TEST. Auch die Verbraucherzentrale Hamburg teilt diese Einschätzung und hat die Allianz Lebensversicherung daher jetzt wegen irreführender Werbung für ihre PrivatRente IndexSelect abgemahnt. Die Verbraucherschützer fordern eine Unterlassungserklärung. Der Konzern soll unter anderem nicht mehr mit "hohen Wachstumschancen" durch die "Partizipation" am europäischen Aktienindex Euro Stoxx 50 werben. Denn die in der Werbung genutzten Formulierungen seien geeignet, beim Verbraucher Fehlvorstellungen hervorzurufen. Sollte der Allianzkonzern die Erklärung nicht abgeben, will die Verbraucherzentrale vor Gericht ziehen. Der Ausgang des Verfahrens wird daher spannend, insbesondere weil IndexSelect-Policen seit Absenkung der Garantiezinsen der neue Renner im Vertrieb sein sollen. Nach eigenen Angaben hat die Allianz die IndexSelect-Police schon rund 400.000 mal verkauft.
Reaktionen: Allianz PrivatRente IndexSelect
Abmahnung durch Verbraucherzentrale
ÖKO-TEST Juli 2016 | | Kategorie: Geld und Recht | 30.06.2016