Eine Bindehautentzündung ist die mit Abstand häufigste Augenerkrankung. Auslöser sind oft äußere Reize wie Zugluft, Staub, Rauch oder gechlortes Wasser, aber auch allergische Reaktionen auf Pollen, Hausstaub oder Make-up. Im Normalfall ist eine einfache nicht infektiöse Bindehautentzündung nach zwei bis fünf Tagen vorbei.
Bei ansteckenden Formen können jedoch Bakterien, Viren oder Pilze ins Auge eingedrungen sein. Auch bestimmte Erkrankungen können mit einer Bindehautentzündung einhergehen: Schuppenflechte, Grüner Star oder Entzündungen der Hornhaut. Aus diesen Gründen raten Augenärzte, jeden Verdacht ärztlich abklären zu lassen. Die Beschwerden, die eine Bindehautentzündung vermuten lassen, können stets auch ein äußeres Warnzeichen für eine schwerwiegende Augenkrankheit sein.
Augentropfen gegen Bindehautentzündung im Test mit den besten im Vergleich
Rezeptfreie Mittel aus der Apotheke oder Drogerie helfen, wenn bei der Entzündung keine Keime im Spiel sind. Wir haben 14 Mittel gegen nicht infektiöse und allergische Bindehautentzündungen oder Augenreizungen bewertet, darunter Arzneimittel und Medizinprodukte.
Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Präparate ist empfehlenswert: Drei sind "sehr gut", fünf "gut". Allerdings fallen auch vier Präparate mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch.
Auffällig: Vier Mittel im Test enthalten einen maßgeblichen Inhaltsstoff, dessen Wirkung laut unseres Gutachters Professor Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt nicht ausreichend belegt ist. Der Nachweis sei nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin bisher als nicht erbracht anzusehen.
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Konservierungsstoffe in Tropfen als Problem
Ein weiteres Mittel im Test beinhaltet einen Stoff, der eigentlich entzündungshemmend wirkt - allerdings ist die Datenlage für die Anwendung am Auge aus Sicht von Schubert-Zsilavecz unzureichend. Wie der Hersteller auf unsere Bewertung reagierte, lesen Sie hier.
Konservierungsmittel halten die Flüssigkeiten nach dem Öffnen der Behältnisse keimfrei. Den Augen helfen sie nicht. Das in drei Produkten enthaltene Benzalkoniumchlorid kann Reizungen am Auge hervorrufen und die Hornhaut schädigen. Das in einem weiteren Mittel enthaltene Benzododeceniumchlorid ähnelt Benzalkoniumchlorid.
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Krebsverdächtiger Stoff in Mittel gegen Bindehautentzündung
Besonders bedenklich ist allerdings Polyhexanid, das in einem Produkt eingesetzt wird. Diesen Konservierer, der auch Polyaminopropylbiguanid (PHMB) genannt wird, klassifiziert die EU als sogenannten CMR-Gefahrstoff. Er steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Gut zu wissen: Etliche der Mittel mit problematischen Konservierungsstoffen gibt es auch in einer Variante ohne die bedenklichen Zusätze. Wir haben von diesen Produkten beide Varianten getestet.
Im Test ist außerdem aufgefallen, dass vier Mittel Borsäure und Borate als Hilfstoffe enthalten. Die Substanzen kommen vor allem als Puffer zum Einsatz, damit die Augentropfen einen verträglichen pH-Wert bekommen. Allerdings handelt es sich dabei um Zellgifte, die durch die Haut in den Körper dringen können.
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Darauf sollten Sie beim Behandeln mit Tropfen achten
- Wer aus dem Fläschchen tropft: das Auge mit der Spitze der Flasche nicht berühren. So gelangen keine Keime in die Mittel.
- Kontaktlinsen vor der Anwendung herausnehmen. Während einer Bindehautentzündung besser Brille tragen. Das entlastet. Zudem können Inhaltsstoffe wie Benzalkoniumchlorid Kontaktlinsen verfärben.
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