- Erfreulich: 17 der 20 Baby-Cremes im Test bewerten wir mit Bestnote.
- Weil sie bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, fallen zwei Marken durch den Test.
- Kritisch sehen wir vor allem gefundene aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Darunter können auch krebserregende Verbindungen sein.
Aktualisiert am 15.04.2021 | Lange hieß es: Zur Reinigung und Pflege von Babyhaut genügt Wasser. Inzwischen aber herrscht unter Experten die Meinung vor, dass eine Pflegecreme durchaus gut tun kann. Bei einem Expertengespräch vor vier Jahren aktualisierten europäische Dermatologen ihre vorherigen Empfehlungen.
Seitdem sagen sie, es sei ratsam, ab der zweiten oder dritten Lebenswoche Gesicht und Körper der Kleinen mindestens zweimal wöchentlich dünn mit einer wirkstofffreien Pflegecreme einzucremen, besonders nach dem Baden. Die zusätzliche Pflege sorge für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt und stärke den Eigenschutz der Haut.
Baby-Cremes im Test: Enthalten sie Schadstoffe?
Wir haben 20 Babypflegecremes, die für Gesicht und Körper und nicht für den sensiblen Windelbreich gedacht sind, unter die Lupe genommen. Im Fokus: die Inhaltsstoffe. Denn Babypflegeprodukten sollten auf jeden Fall frei von problematischen Inhaltsstoffen sein.
Das Ergebnis: 17 der 20 Baby-Cremes im Test schneiden mit Bestnote ab, ein weiteres Produkt immerhin mit "gut". Es freut uns, dass die Hersteller bei den Babyprodukten so viel Sorgfalt walten lassen. Es gibt aber auch zwei Pflegecremes bekannter Marken, die mit ihren Gesamturteilen enttäuschen. Ein Produkt ist "ausreichend", das andere "mangelhaft".
Mineralölbestandteile in zwei Baby-Cremes
Was kritisieren wir an den beiden Testverlierern? In den zwei Baby-Cremes im Test wies das von uns beauftragte Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach. Darunter können auch krebserregende Verbindungen sein. Beide Cremes enthalten Paraffine, das sind Fette auf Erdölbasis, die mit MOAH verunreinigt sein können.
Auch ohne MOAH sind Paraffine – sowie künstliche Silikone – kritisch zu sehen. Denn sie integrieren sich nicht so gut ins natürliche Gleichgewicht der Haut wie ein natürliches Öl. Solche Fette sind als Zutat auch nicht notwendig. Das zeigen alle anderen Baby-Cremes im Test. Sie enthalten keine Paraffine und Silikone.
Kritik an synthetischen Polymeren in Baby-Cremes
Was ist außerdem im Test aufgefallen? Zwei Baby-Cremes enthalten synthetische Polymere. Bei der beigemischten Verbindung handelt es sich zwar nicht um feste Mikroplastikpartikel. Doch auch in halbfester oder flüssiger Form bauen sich die Kunststoffe in der Umwelt nur schwer ab.
Der Naturschutzbund (Nabu) sieht eine gesetzliche Regulierungslücke bei Mikroplastik und gelösten Polymeren und fordert, dass ein Verbot von Mikroplastik auch die halbfesten und flüssigen Stoffe umfassen müsse. Das synthetische Polymere verzichtbar sind, zeigen die 18 anderen Cremes im Test.
Pflegetipps für die Babyhaut
So pflegen Sie die Haut Ihres Babys richtig:
- Babypflegecremes können neueren Studien zufolge die Hautbarriere stabilisieren und den Eigenschutz der Haut gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen stärken. Sie können auch das Risiko senken, eine Neurodermitis zu entwickeln. Die Cremes sollten mild und wirkstofffrei sein.
- Dünn auftragen und gut verteilen, auch in den Hautfalten. Im empfindlichen Windelbereich haben die meist parfümierten Cremes nichts zu suchen.
- Baden oder Waschlappen? Baden ist schonender für die empfindliche Babyhaut. Zwei- bis dreimal die Woche, maximal fünf bis zehn Minuten, in purem Wasser oder mit schonenden Säuglingsbadezusätzen.
- Vorsicht, besser kein Olivenöl. Neueren Studien zufolge trocknet Olivenöl die Haut aus und kann zu leichten Hautirritationen führen. Sonnenblumenöl dagegen kann zu einer Verbesserung der Feuchtigkeit und Hautbarriere beitragen.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Jahrbuch für 2021 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Spezial Schwangerschaft und Geburt, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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