- Im Test: 18 Kinderzahnbürsten, bevorzugt einzeln, ansonsten in Multipacks. Pro Zahnbürste zahlten wir zwischen 26 Cent und 6,95 Euro.
- Sieben Kinderzahnbürsten sind mit "sehr gut" empfehlenswert.
- Insbesondere bei den Borsten gibt es große Unterschiede: Sie sind teils nicht gut abgerundet. Das Problem? Scharfe oder zu spitze Kanten können zu kleinen Verletzungen führen.
Die ersten Zähnchen putzen – aber bitte so, dass auch jeder noch so kleine Zahn richtig sauber wird und das empfindliche Zahnfleisch unverletzt bleibt. Kinder sollten möglichst früh lernen, dass Zähneputzen nicht wehtut und zwei Mal am Tag einfach dazugehört.
Umso wichtiger ist es, dass die Zahnbürste auch wirklich für Kinderhand und -zähne geeignet ist. Darauf haben wir 18 Kinderzahnbürsten testen lassen. Das Ergebnis in Kürze: Sieben Kinderzahnbürsten können wir mit Bestnote empfehlen.
Kinderzahnbürsten-Test: Oral-B, Elmex & Co. im Vergleich
Besonders, wenn sich die ersten Zähnchen ihren Weg nach draußen bahnen, ist das ohnehin schon empfindliche Zahnfleisch vieler Kinder gerötet und angeschwollen. Damit es beim Zähneputzen nicht verletzt wird, dürfen die Borsten von Kinderzahnbürsten keine scharfen Kanten haben oder zu spitz sein.
Um zu überprüfen, ob die Borstenenden ausreichend abgerundet sind, ließen wir alle Kinderzahnbürsten im Test von einem Gutachter unter einem hochauflösenden Rasterelektronenmikroskop begutachten.
Am negativsten fielen hier Kinderzahnbürsten auf, bei denen nicht einmal die Hälfte der Borstenenden abgerundet ist. Das führte in unserem Test zu einem Abzug von drei Noten im Teilergebnis Gebrauchseignung.
Nicht ganz so kritisch sieht es bei einigen anderen untersuchten Kinderzahnbürsten aus. Unter dem Mikroskop konnte der Zahnmediziner sehen, dass immerhin mehr als die Hälfte der Borsten gut abgerundet sind. Keinen Notenabzug gab es jedoch erst ab einem Wert von über 70 Prozent.
Kinderzahnbürsten mit auffällig dünnen Borsten
Zwei Kinderzahnbürsten fielen ganz aus der Reihe: Anders als bei allen anderen Produkten waren ihre Borsten auffällig dünn bzw. am Ende spitz zulaufend. Die Hersteller erklärten auf Nachfrage, dass Kinderzähne so besonders sanft gereinigt werden könnten.
Die Borsten sind allerdings so dünn, dass sie nicht nach den im Test angewandten klassischen Bewertungsgrundlagen beurteilt werden konnten. Dabei werden die Borstenenden untersucht und in akzeptable und nicht akzeptable Abrundungen unterteilt. Bei den beiden betroffen Kinderzahnbürsten war das allerdings wegen des geringen Borstendurchmessers so nicht möglich.
Wie sich der besondere Borstenaufbau nun wirklich auf den Putzerfolg auswirkt, lässt sich deshalb laut Gutachter nicht beurteilen. Daher haben wir in diesen zwei Fällen die Hersteller um Belege gebeten, ob die Borstenenden akzeptabel abgerundet sind, sodass eine sanfte Reinigung erfolgen kann. Ausreichende Nachweise erhielten wir leider nicht.
Wie kindgerecht sind die Zahnbürsten im Test?
Der Gutachter beurteilte außerdem, ob die Bürstenköpfe leicht abgewinkelt sind, damit die Kinder auch die hinteren Backenzähne gut putzen können. In unserem Test überzeugte ein Großteil der Kinderzahnbürsten in diesem Punkt. Aber: Bei manchen vermissen wir den Knick komplett.
Darüber hinaus überprüfte der Gutachter, ob die Zahnbürstenköpfe auch anderen speziellen Anforderungen für (Klein-)kinder entsprechen, indem er die Längen der Bürstenfelder, Schnitthöhen, Durchmesser und Anordnung der Borsten analysierte.
Ein weiteres Bewretungskriterium: Ist der Griff für die kleine Faust geeignet oder stören sperrige Ausprägungen die kindgerechte Nutzung? War Letzteres der Fall, zogen wir eine Note ab.
Schadstoffe & Co.: Welche Kinderzahnbürste ist die beste?
Bleibt die Frage: Wie steht es um Schadstoffe? Wir ließen alle 18 Kinderzahnbürsten im Test auch auf Schwermetalle und andere Elemente, Weichmacher und weitere Stoffe untersuchen, die krebserregend oder gesundheitsschädigend sein könnten.
Die gesamten Testergebnisse finden Sie im ePaper:
Tipps fürs Zähneputzen mit Kindern
Wir raten, beim Zähneputzen das KAIplus-System anzuwenden:
- K = Kauflächen: Erst auf den Kauflächen mit kurzen Bewegungen hin- und herbürsten.
- A = Außenflächen: Dann die Zähne aufeinanderstellen und mit der Zahnbürste Kreise auf den Außenflächen ziehen.
- I = Innenflächen: Schließlich die Bürste auf den Innenflächen vom Zahnfleisch zu den Zähnen bewegen.
- Plus = Eltern putzen von allen Seiten sauber: Solange das Kind noch nicht motorisch geschickt genug ist, um seine Zähne komplett alleine zu säubern, putzen die Eltern am Ende nach.
Außerdem wichtig zu wissen: Wenn sich im Alter von fünf bis sechs Jahren der erste bleibende Backenzahn hinter den Milchzähnen zeigt, sollten Sie querputzen. Nur so erreichen Sie den Zahn gut. Das heißt: Zahnbürste hinten im rechten Winkel quer zur Zahnreihe ansetzen und vor und zurück bewegen. Im Zweifel hilft der Kinderzahnarzt.
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