Trigema: Sport- und Freizeitkleidung aus Baden-Württemberg
Was sagt der Inhaber Herr Grupp dazu?
Wenn es um Mode aus Deutschland geht, kommt man an der Firma Trigema und ihrem Chef, Wolfgang Grupp, nicht vorbei. Niemand wirbt offensiver mit seiner inländischen Textilproduktion. Regelmäßig sieht man ihn in einem Werbespot kurz vor der Tagesschau, wenn er auf die von einem mit Hemd, Krawatte und Brille ausstaffierten Affen gestellte Frage "Was sagt der Inhaber Herr Grupp dazu?" antwortet: "Wir werden auch in Zukunft nur in Deutschland produzieren und unsere 1.200 Arbeitsplätze sichern."
Wolfgang Grupp leitet das 1919 gegründete Burladinger Familienunternehmen in der dritten Generation. Der Betrieb ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung. Gefertigt werden Oberteile aller Art, Sport- und Jogginganzüge, Unter- und Nachtwäsche - täglich bis zu 40.000 Kleidungsstücke. Die Garne, die Grupp aus Deutschland, Europa und der Türkei bezieht, werden vor Ort verstrickt oder verwoben. Auch das Färben, Bleichen und Ausrüsten, das Bedrucken oder Besticken der Stoffe erfolgt hierzulande. Nicht zuletzt finden Zuschnitt und Konfektion vor Ort statt. Vor Ort, das heißt: Die Bekleidung wird entweder im baden-württembergischen Burladingen gefertigt, wo sich das Stammwerk befindet, oder auch in den Niederlassungen Altshausen und Rangendingen.
Während die ersten Stufen, also die Stoffherstellung, die Ausrüstung und der Zuschnitt, weitgehend automatisch erfolgen, werden die Textilien alle manuell zusammengenäht. Darum sitzt ein Großteil der 1.200 Angestellten in der Näherei. Sie arbeiten, anders als in Fernost, aber nicht im Akkord. Seine Leute sollen "auf die Verarbeitung achten, nicht auf die Masse", sagt Grupp. Bei ihm wird zwar 40 Stunden die Woche gearbeitet, damit alle Aufträge schnell und fristgerecht ausgeliefert werden können. Dafür zahlt der Chef aber Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und, das ist wohl das Wichtigste, garantiert den Arbeitsplatz: In 40 Jahren gab es bei Trigema noch nie Kurzarbeit oder betriebsbedingte Kündigungen. Grupp garantiert sogar den Kindern seiner Mitarbeiter nach der Schule einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz.
Mit Billigproduktion in Fernost hat Wolfgang Grupp, der im Jahr rund 82 Millionen Euro umsetzt, nichts am Hut. Er lebe in Deutschland, darum müsse er auch in seinem Heimatland Arbeitsplätze schaffen, meint er. Als ein Discounter den Unternehmer vor Jahren preislich unter Druck setzte und sich auch die Kaufhauskunden peu à peu von ihm abwendeten, da sie die Bekleidung aus Fernost preiswerter einkaufen konnten, nahm Grupp den Absatz selbst in die Hand. Er eröffnete zahlreiche Geschäfte, in denen die hauseigene Mode seitdem verkauft wird, vorrangig an Urlaubsorten - mit dem Argument, dass die Leute dort Zeit hätten und in Spendierlaune seien. Mit Erfolg: Heute gibt es schon 45 Trigema-Läden.
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