- Im Test: 20-mal TK-Pommes, davon sieben Bio-Marken. Es handelt sich bei allen um glatte, geschälte, ungewürzte Pommes, die für die Zubereitung im Backofen geeignet sind.
- Die Produkte haben sich im Vergleich zu vorherigen Tests verbessert.
- Kritik gibt es vor allem, was die Sensorik betrifft.
Aktualisiert am 5.12.2024 | Goldgelb, knusprig, schmackhaft: Pommes frites sind bei Jung und Alt beliebt. Gleichzeitig eilt ihnen nicht gerade der Ruf als besonders gesundes Lebensmittel voraus. Und doch prangt auf vielen Tiefkühl-Pommestüten ein grüner Nutri-Score A. Sind Pommes etwa doch gesünder als ihr Ruf?
Sind Pommes gesünder als ihr Ruf?
Nicht wirklich. Der Nutri-Score macht lediglich die Nährwerte innerhalb einer Produktkategorie vergleichbar – zeigt also, ob Pommesmarke A eine günstigere Nährstoffzusammensetzung hat als Marke B. Er gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob ein Lebensmittel an sich gesund oder ungesund ist. Das Nährwertprofil von Pommes ist nicht besonders ausgewogen, daran ändern weder ein Nutri-Score noch unser aktueller Test etwas.
Was unser Test aber zeigt: Probleme mit Acrylamid und Fettschadstoffen, mit denen die in Öl vorfrittierten und vor dem Verzehr noch einmal bei hohen Temperaturen erhitzten Kartoffelstäbchen früher regelmäßig Schlagzeilen machten, scheinen die Hersteller in den Griff bekommen zu haben.
In TK-Pommes stecken weniger Schadstoffe als früher
Diese und weitere Parameter umfassten die Laborprüfungen für die 20 Pommesmarken im Test. Auch Pestizide und Mineralölkohlenwasserstoffe und ähnliche Verbindungen (MOSH/MOSH-Analoge/MOAH) waren in den getesteten Marken höchstens in Spuren nachweisbar. Gute Nachrichten also.
In vier Marken wies das Labor allerdings Spuren eines Pestizids nach. Doch lediglich in einem Fall wurden gleich zwei Pestizide in Spuren gefunden. Die Mengen sind zwar gesundheitlich nicht bedenklich, dennoch sehen wir Mehrfachrückstände von Pestiziden in Lebensmitteln aufgrund möglicher Wechselwirkungen kritisch, weshalb wir eine Note abziehen.
So gut schmecken die TK-Pommes im Test
Im Test geht es nicht nur um die Inhaltsstoffe der TK-Pommes, sondern auch um den Geschmack. Wir ließen die Pommes frites von geschulten Sensorikprüfern auf Auffälligkeiten in Aussehen, Geschmack, Geruch und Konsistenz überprüfen. Dafür bereitete das Labor die Pommes entsprechend der Herstellerempfehlung im Backofen zu, und Experten verkosteten sie anschließend.
Hier zeigten sich durchaus Unterschiede: Neun Pommesmarken waren selbst nach der längsten angegebenen Backdauer teilweise noch nicht durchgebacken, einige davon schmeckten dementsprechend auch noch teilweise nach rohen Kartoffeln. Bei insgesamt fünf Marken waren Verfärbungen erkennbar, bei einem Produkt fanden die Prüfer zudem noch Schalenreste.
Ballaststoffgehalte oft nicht angegeben
Auf neun Verpackungen suchten wir vergeblich nach einem deklarierten Ballaststoffgehalt. Diese Angabe ist rechtlich zwar für die Hersteller nicht verpflichtend, kann Verbraucherinnen und Verbrauchern jedoch eine wertgebende Information über das Produkt bringen. Auch der Nutri-Score lässt sich nur nachvollziehen, wenn der Ballaststoffgehalt bekannt ist. Fehlte er, werteten wir um eine Note als Weiteren Mangel ab.
Pommes zubereiten: So lässt sich Acrylamid reduzieren
Mit diesen Tipps können Sie bei der Zubereitung von Pommes die Bildung von Acrylamid verringern:
- Temperatur und Backzeit reduzieren: Bei Ober- und Unterhitze sollte die Backtemperatur nicht höher als 200 Grad Celsius liegen, bei Umluft nur bei maximal 180 Grad, in der Fritteuse nicht mehr als 175 Grad. Bezüglich der Backdauer orientieren Sie sich an der kürzesten auf der Packung genannten Zeit.
- Backpapier verwenden: Backpapier verhindert eine zu starke Bräunung von unten.
- Mehr Pommes, weniger Acrylamid: Das gilt zumindest auf dem Backblech. Verteilen sie so viele Pommes auf dem Blech, wie einlagig und mit etwas Abstand darauf Platz finden. Nach der Hälfte der Backzeit wenden.
- Dicke Pommes bevorzugen: Da sich Acrylamid nur in der äußeren Schicht bildet, enthalten 100 Gramm dicke Pommes weniger davon als die gleiche Menge dünner Fritten.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 2/2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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