ÖKO-TEST-Magazin 4/2008 und Ratgeber Rente, Geld, Versicherungen 7:2008
Im April und im Oktober hatten wir die Riester-Fondssparpläne der Investmentgesellschaften im Test und damals schon gewarnt: "Die stark aktienhaltigen Anlagemischungen für jüngere Sparer sind im Börsencrash stark unter Druck geraten. Von zweistelligen Renditen ist nichts mehr zu sehen." Vor allem die UniProfiRente von Union Invest war mit unterdurchschnittlichen Erträgen und hohem bis sehr hohem Anlagerisiko vom Testsieger früherer Jahre zum Schlusslicht bei den Angeboten mutiert. "Es zeigt sich einmal mehr, dass ältere Sparer hier in schlechten Börsenzeiten gute Nerven haben müssen", warnten wir und wiesen darauf hin, dass Union Invest in der Anlegergruppe der über 50-Jährigen die Anlagemittel bereits teilweise vom Aktienfonds in den Rentenfonds umgeschichtet hatte. Mittlerweile sind etwa zwölf Prozent der rund 1,7 Millionen von Union Invest verkauften Riester-Sparpläne komplett in Rentenfonds umgeschichtet worden - und viele Anleger sind verärgert. Denn sie hatten die UniProfiRente gekauft, weil sie bis kurz vor Rentenbeginn in Aktienfonds für die Rente sparen wollten. Nun wurden sie just im Börsentief ausgebremst. Das ist aus Sicht von Union Invest zwar verständlich: Die Fondsgesellschaft muss sicherstellen, dass zu Rentenbeginn die eingezahlten Eigenbeiträge und Zulagen in voller Höhe für die Auszahlung zur Verfügung stehen - und das ist bei Verträgen mit kurzer Restlaufzeit oder geringen Einzahlungen und den derzeitigen hohen Kursverlusten an der Börse ein Problem. Das Computerprogramm, mit dem Union Invest die Verträge individuell steuert, schichtete jedoch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt um. Mehr noch: Einmal umgeschichtet werden die Mittel nie wieder zurück in den Aktienfonds investiert. Von einer etwaigen Erholung der Börsenkurse können die betroffenen Anleger daher nicht mehr profitieren. Allenfalls können die neu angelegten Mittel in Zukunft wieder in den Aktienfonds fließen. Das bestätigt unsere Testergebnisse.