Der Husten beginnt in der Regel als trockener und oft schmerzhafter Reizhusten. Dann wandern Viren vom Nasen-Rachen-Raum bis in die Bronchien und führen dort zu einer Entzündung der Schleimhäute. In der zweiten Phase entsteht zäher Schleim, der die Atemwege verstopft und Nährboden für Bakterien ist. Nun folgt der lösende, produktive Husten, der die Atemwege wieder frei macht.
ÖKO-TEST hat sich 17 pflanzliche Hustenmittel einmal näher angeschaut. Die meisten enthalten Efeu- und/oder Thymianextrakte.
Das Testergebnis
Etwa die Hälfte der Präparate kann sich mit einem "gut" schmücken, der Rest erreicht nur "befriedigende" oder "ausreichende" Gesamturteile.
Schleimlöser sollen nicht nur die Bronchien zu einer verstärkten Absonderung von Schleim anregen, sondern das zähe Sekret auch verflüssigen und so das Abhusten erleichtern. Dazu bedarf es aber vor allem einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und erst in zweiter Linie eines Arzneimittels. Daher wirken die getesteten Präparate bestenfalls unterstützend. Lediglich für den Bronchipret Saft TE liegt eine anerkannte Wirksamkeitsstudie vor.
Die Wirksamkeit des einzigen Hustenreizdämpfers im Test, des Phytohustil Hustenreizstiller Sirups, gilt als belegt. Er enthält einen Auszug aus Eibischwurzel, die wie Isländisch Moos und Spitzwegerichkraut zu den Schleimdrogen zählt. Pflanzliche Zubereitungen daraus gelten als Alternative zu chemischen Wirkstoffen wie Dextromethrophan.
Das Mittel Umckaloabo enthält einen Wurzelauszug einer südafrikanischen Pelargonie. Anwendungsgebiet ist die akute Bronchitis. Ein klinischer Nutzen erscheint jedoch nur bei Erwachsenen als wahrscheinlich, bei Kindern ist er nicht belegt. ÖKO-TEST-Berater Professor Manfred Schubert-Zsilavecz warnt daher vor "einer unkritischen Anwendung bei Kindern und Jugendlichen".
Erfreulich: In allen Gebrauchsinformationen wird auf eine beschränkte Anwendungsdauer hingewiesen oder darauf, bei länger anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Etliche Mittel enthalten Alkohol, der insbesondere in Arzneimitteln für Kinder unerwünscht ist. Konzentrationen von mehr als einem Volumenprozent kritisieren wir streng, wenn das Präparat laut Gebrauchsinformation auch eine Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren vorsieht.
Vier Hustenmittel sind mit Natriumbenzoat konserviert. Da bei Kindern bis zu zwei Jahren die Verstoffwechselung noch nicht vollständig funktioniert, kann Benzoesäure schlimmstenfalls Gehirnschäden verursachen. Zwar ist dies bei den üblicherweise verwendeten Mengen nicht zu erwarten, es sind aber unbedenklichere Alternativen verfügbar.