Das Leben beginnt im Einheitslook - zumindest, wenn man das Licht der Welt in einem Krankenhaus erblickt. Dort bekommen alle Neugeborenen nach dem ersten Waschen und Wickeln von der Hebamme in der Regel ein Flügelhemdchen und darüber einen Strampler angezogen - in neutraler Farbe, bisweilen etwas abgetragen und frei von modischem Schnickschnack.
Doch mit dem schlichten Krankenhauseinteiler ist es spätestens beim ersten Fotoshooting auf der Wöchnerinnenstation vorbei. Für die obligatorischen Erinnerungsbilder wird der kleine Schatz dann in einen der süßen Bodys und Strampler gesteckt, die meist schon Wochen vor der Geburt sorgfältig ausgesucht und in der Kliniktasche für den großen Tag bereitgelegt worden waren.
Wir haben 21 klassische Strampler mit Fuß beziehungsweise Stramplersets mit passendem Shirt eingekauft und in die Labore geschickt, wo sie einem gründlichen Schadstofftest unterzogen wurden. Außerdem haben wir prüfen lassen, wie sehr sie nach dem ersten Waschen einlaufen oder ausleiern. Denn was nützt der schönste schadstofffreie Strampler, wenn er nach dem ersten Waschgang nicht mehr passt.
Das Testergebnis
Nur ein einziges Modell hat uns rundherum überzeugt: Der Strampler von Living Crafts enthält keinerlei bedenkliche oder umstrittene Substanzen und macht auch nach dem Waschen noch eine gute Figur. Dafür hat der Strampler aus Bio-Baumwolle unser Gesamturteil "sehr gut" verdient.
Am anderen Ende der Skala ist der Kanz Strampler + T-Shirt 1/1 Arm Summer Girls/Boys, blau-weiß gelandet: Aus den metallischen Druckknöpfen, die an den Beinchen direkten Hautkontakt haben, löst sich das hochpotente Kontaktallergen Nickel. Zwar in Mengen, die unterhalb der Grenzwerte liegen, doch das Schwermetall führt seit Jahren die Allergiehitliste an, und kann, wenn es etwa durch Schweiß gelöst wird, bei empfindlichen Menschen eine Vielzahl von Symptomen auslösen, die oft nicht als Nickelallergie erkannt werden. "Für Säuglinge ist die Sensibilisierungsgefahr für eine Nickelallergie zwar nicht per se höher als für größere Kinder oder Erwachsene", relativiert Professor Axel Schnuch. Doch der Leiter des Informationsverbunds Dermatologischer Kliniken an der Uni Göttingen gibt zu bedenken: "Wird man schon als Baby sensibilisiert, schleppt man dieses Problem sein ganzes Leben lang mit sich herum."
Optische Aufheller finden sich - im Oberstoff oder in Etiketten, die mit der Haut in Berührung kommen, - in beinahe allen Stramplern und verhageln einigen Produkten im Test die Bestnote. Da die Weißmacher für Textilien nicht fest in der Faser gebunden sind, können sie mit dem Schweiß auf die Haut gelangen und bei gleichzeitiger Sonneneinstrahlung allergische Reaktionen hervorrufen. Ein vermeidbares Risiko für empfindliche Babyhaut - zumal optische Aufheller auch die Umwelt belasten.
Aus dem Färbeprozess stammen sehr wahrscheinlich die halogenorganischen Verbindungen, die wir in ...