Für Babyhaut gilt: Weniger ist mehr. Mit besonders "wenig" werben inzwischen auch die Hersteller von Babykosmetik auf ihren Verpackungen. Viele Produzenten verzichten auf Mineralöl, Farbstoffe, Konservierungsmittel, auf allergieverdächtige Duftstoffe und ätherische Öle. Allerdings sind diese Werbeversprechen auch mit Vorsicht zu genießen: Eine Rezeptur ohne Mineralöl kann immer noch Silikone enthalten und der Hersteller so an hochwertigen natürlichen Ölen und Fetten sparen. "Frei von synthetischen Duftstoffen" heißt: Es kann noch immer Parfüm drin sein und auch aus der Natur können problematische Duftstoffe kommen.
Auch von all den Gütezeichen und Labeln auf den Verpackungen sollte man nicht allzu viel erwarten. Etliche Label sind selbst gebastelt und verbindliche Regeln sucht man vergebens. So heißt "dermatologisch getestet" lediglich, dass es Tests gegeben hat, nicht aber wie diese ausgegangen sind. Ist die "Hautverträglichkeit dermatologisch bestätigt", kann man zumindest davon ausgehen, dass bei den Tests keine Hautreaktionen bei den Probanden aufgetaucht sind. Wobei man natürlich meist nicht weiß, ob es sich um Probanden mit Problemhaut handelte.
Ärgerlich ist auch die Bewerbung einer Creme oder Lotion als "hypoallergen", da die Bezeichnung Verbraucher in einer Sicherheit wiegt, die einfach nicht gegeben ist. Der Begriff ist rechtlich nicht geschützt und bei keinem kosmetischen Produkt kann ausgeschlossen werden, dass es Bestandteile enthält, die allergische Reaktionen hervorrufen können.
Selbst der Branchenverband IKW (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel) hat sich schon vor Jahren gegen das Ausloben von Kosmetika als "hypoallergen" ausgesprochen. Dennoch findet sich der Hinweis weiterhin auf Kosmetik - die nicht nur auf Wickeltischen landet, sondern auch im Pflegearsenal von Erwachsenen, die glauben, ihre sensible Haut damit besonders sanft pflegen zu können.
Wir haben Babylotionen eingekauft, um zu prüfen, ob trotz vollmundiger Versprechen nicht doch der ein oder andere Problemstoff enthalten ist. Unter den zehn Testprodukten finden sich große Namen und günstige Eigenmarken, Naturkosmetikprodukte und Konventionelles.
Das Testergebnis
Die Laborergebnisse zeigen: Bei allen Lotionen im Test kann man ohne Sorge zugreifen. Sie enthalten keine aggressiven Konservierungsmittel und keine problematischen Duftstoffe. Welche ganz frei von Parfüm sind, zeigt ein Blick ins Kleingedruckte auf der Verpackungsrückseite.