Morgens um halb sieben in Deutschland: Mami steht in der Küche und befüllt die "Luke-Skywalker"-Brotdose mit "Wookiee-Cookies", während im Kinderzimmer der Sohnemann im "Darth-Vader"-Kostüm umherstolziert, im Hintergrund prangt ein riesiges 3-D-Wandtattoo mit dem Weltraumroboter "R2D2" -Star Wars. Die nunmehr 35 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte vom Kampf Gut gegen Böse in einer weit entfernten Galaxie, ist wegweisend in Sachen Mehrfachvermarktung. Mittlerweile sind Film-, Buch- und Serienhelden wie "Spider-Man", "Lillifee" oder "Spongebob" in der Kinderproduktewelt allgegenwärtig und in jeder Form zu haben.
ÖKO-TEST wollte wissen, wie es um die Qualität der Lizenzartikel für Kinder bestellt ist und hat 33 Produkte - unter anderem Plüschtiere, Puppen, Bettwäsche und Taschen - unter die Lupe genommen.
Das Testergebnis
Die gute Nachricht: Es gibt zwölf "sehr gute" oder "gute" Artikel, die wir empfehlen können. Doch die Freude hält sich in Grenzen: Fast die Hälfte der getesteten Spielzeuge landet im roten Bereich. Große Anbieter wie Simba und Mattel machen keine gute Figur.
Im Plastikmaterial der Kunststofffiguren sorgen zahlreiche chemische Helfer für Elastizität und Flammschutz. Von diesen Schadstoffen wird kein Kind sofort krank, aber sie können zu einer langfristigen Belastung beitragen. "Nicht für Kinder unter drei Jahren" schreibt Anbieter Simba auf seine Wabbelfigur Spongebob Stretch Me! Unserer Meinung nach spricht das Produkt aber gerade Kinder dieses Alters an. Daher prüften wir es nach den strengeren Anforderungen für Kleinkinder. Resultat: Arme und Beine lassen sich leicht abreißen. Das Material kann mit Süßigkeiten verwechselt und verschluckt werden. und ist auch noch mit krebsverdächtigen PAK belastet.
Der Puppenbuggy ist "gut", die Puppen nicht. Die Stoffpuppen schneiden aber immer noch besser ab als die Modelle aus Weichkunststoff. Die Sandmännchen Weichkörper-Puppe enthält verschluckbare Kleinteile.
Drei Fahrzeuge, dreimal die Bestnote "sehr gut". Das liegt auch am Material: schadstofffreies Hartplastik. Das sind Kunststoffe, in die man seinen Fingernagel überhaupt nicht eindrücken kann.
Die Plüschfiguren Kikaninchen, Caillou und Die Sendung mit dem Elefanten enthalten Chemikalien, die unter Krebsverdacht stehen.
Aus dem Polyester des Disney Princess Cindarella-Kissen löst sich giftiges Antimon, in der Hello Kitty Wende-Bettwäsche aus Baumwolle steckt hautreizendes Formaldehyd.
Hauptproblem bei den geprüften Taschen sind die Aufdrucke, die zum Teil hochgradig mit Schadstoffen belastet sind.