Schwupps...schon ist es passiert und der orangefarbene Möhrenbrei kleckst auf Babys Kleidung. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Denn das Baby muss erst lernen, mit dem Löffel zu essen. Bis es so weit ist, tun Lätzchen gute Dienste.
Wir ließen 18 Produkte einkaufen und in die Labore schicken.
Das Testergebnis
Fifty-fifty: Die Hälfte der Testprodukte bekommt ein "gut" oder "sehr gut". Die andere Hälfte konnte im Vergleich dazu weniger überzeugen. Drei Produkte sind derart mit Schadstoffen gespickt, dass sie mit "ungenügend" durchfallen.
Kleine, bunte Bildchen finden sich auf den meisten Lätzchen. Problematisch sind insbesondere gummierte Drucke, da schädliche Hilfsstoffe enthalten sein können. Wir ließen sie daher gesondert untersuchen. Das Ergebnis bestätigt unsere Vermutung: Alle drei Lätzchen mit diesen Aufdrucken weisen Gehalte an PAK-Verbindungen auf, eine der gefundenen Substanzen steht unter Krebsverdacht. Im Babydream Ärmellätzchen, Robbe, gelb von Rossmann steckt zusätzlich ein erhöhter Gehalt an Dibutylzinn, einer Substanz, die das Immunsystem beeinträchtigen kann.
Problemsubstanzen auch im Stoff: Im Hello Kitty Lätzchen wurde der krebsverdächtige Farbstoffbaustein Anilin gefunden. In den Lätzchen von Jako-O, Wörner und Dm stecken halogenorganische Verbindungen.
Weißmacher mit Nebenwirkung: Fast alle Lätzchen enthalten optische Aufheller, die mit dem Schweiß auf die Haut gelangen und allergische Reaktionen hervorrufen können.
Einige Materialien färben ab. Als nicht farbecht erwiesen sich die gelben und grünen Einfassbänder von zwei untersuchten Baby Butt Wochentag-Lätzchen, das grüne Einfassband eines My Little Bear Baby Lätzchens sowie das Motiv des Ärmellätzchens von Baby Walz. Sprich wenn Kinder daran lutschen, können sich Farben herauslösen.
Saugfähigkeit lässt zu wünschen übrig: Zwei Produkte saugten die Prüfflüssigkeit deutlich zu langsam auf. Konkret vergingen beim Hello Kitty Lätzchen, rosa 15 bis 30 Sekunden, bis die Flüssigkeit verschwunden war. Das Lätzchen von Alnatura brauchte dafür sogar 30 bis 60 Sekunden.
In den Produkten von Baby Walz, BabyOne und Baby Butt fand das Labor Nonylphenolethoxylate (NPEs). NPEs werden in der Textilherstellung etwa als Tensid eingesetzt. In Abwässern kann daraus Nonylphenol entstehen. Dieser Stoff schädigt jedoch Wasserorganismen und gilt als hormonell wirksam.