Fettschadstoffe und Mineralöl: Babydream-Babymilch versagt im Test

Autor: Kai Thomas | Kategorie: Kinder und Familie | 26.04.2019

Fettschadstoffe und Mineralöl: Babydream-Babymilch versagt im Test
Foto: ÖKO-TEST

In unserem Babynahrungs-Test fällt eine Anfangsmilch von Rossmann besonders negativ auf. Ein Schadstoff mit krebserregendem Potential sowie hohe Mengen mineralölartiger Stoffe machen das Milchpulver zum schlechtesten im Test.

"Die Qualität unserer Milchnahrung hat für uns höchste Priorität", heißt es zur Babydream Anfangsmilch Pre auf der Rossmann-Webseite. In unserem Babynahrungs-Test ist davon nichts zu bemerken.

Babydream Anfangsmilch Pre fällt im Test durch

Die Babydream Anfangsmilch Pre von Rossmann fällt im Test Babynahrung besonders negativ auf.  Das Produkt ist das schlechteste im Test. Es erhielt insgesamt die meisten Abwertungen. Die Gründe: Fettschadstoffe mit krebserregendem Potential und ein stark erhöhter Gehalt an mineralölartigen Stoffen oder Kunststoffrückständen (MOSH/POSH). Zudem fehlt ein Zusatz wichtiger Nährstoffe.

Insgesamt raten wir daher mit dem Gesamturteil „ungenügend“ ab. Denn für die erhöhten Mengen an MOSH/POSH und der Fettschadstoffe Glycidylester sowie für die fehlenden Nährstoffzusätze ziehen wir jeweils zwei Noten ab. Im Test sind drei weitere Babynahrungen "mangelhaft". Das Rossmann-Milchpulver fällt als einziges von 16 Produkten mit "ungenügend" durch.

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Mineralölartige Stoffe in Rossmann-Babymilch

Die Babydream Anfangsmilch Pre ist das einzige Milchpulver im Test, in dem ein beauftragtes Labor noch einen problematischen Gehalt der Fettschadstoffe Glycidylester nachwies. Zwar wird ein seit Kurzem gültiger Grenzwert eingehalten. Die tägliche Aufnahmemenge ist nach unserem Testergebnis über die Rossmann-Babymilch dennoch vergleichsweise hoch. Glycidylester setzen während der Verdauung Glycidol frei, das als krebserregend und erbgutschädigend gilt. Fettschadstoffe waren sonst in den anderen Babynahrungen im Test zum Glück nur noch in tolerierbaren Spuren nachweisbar.

Die Babydream Anfangsmilch Pre ist im Test zudem stark mit gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/POSH) verunreinigt. MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und in der Leber an. Ob POSH vergleichbare Risiken mit sich bringen, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. POSH lösen sich aus Kunststoffen, möglicherweise aus Beschichtungen der Innenbeutel der Milchpulver.

Wichtiger Fettsäuren-Zusatz fehlt

In den Zutatenlisten des Babydream-Milchpulvers fehlen, wie bei fünf weiteren getesteten Pre-Nahrungen, Quellen für Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure (AHA). Diese Fettsäuren sind in der Muttermilch enthalten und wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Nervenzellen. Führende Wissenschaftler empfehlen ihren Zusatz, Studien belegen die positive Effekte. Ab 2020 ist der Zusatz etwa in Form von Fisch- oder Algenöl außerdem gesetzlich verpflichtend. Ihn wegzulassen, entspricht nicht dem Stand der Forschung.

Im Test: Empfehlen können wir insgesamt nur sechs Milchpulver. Denn in fast allen Produkten im Test waren erhöhte Mengen an mineralölartigen Stoffen und ähnliche Substanzen nachweisbar. Neben dem "ungenügenden" Babydream-Produkt raten wir deshalb von drei weiteren Pre-Nahrungen mit „mangelhaft“ ab. Der Rest landet noch irgendwo im Mittelfeld.

Unser Tipp: Pre-Nahrung für Babys enthält wie Muttermilch als einziges Kohlenhydrat Laktose. Kinder können sie im ganzen ersten Lebensjahr bekommen, in der zweiten Hälfte ergänzt durch Beikost.

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