Geburt zum Frühlingsauftakt
Dass sie wirklich Eltern werden würden, erfuhren Maria und Dimo am Schwarzen Meer. Nach der ersten Aufregung verlief die Schwangerschaft recht entspannt - bis auf die anfängliche Übelkeit und die schnelle, etwas heikle Geburt.
Am Anfang meiner Schwangerschaft stand ein großer Schreck: Plötzlich hatte ich Blut im Urin. Zwar habe ich öfter mit Blasenentzündungen zu tun. Aber nachdem kurz zuvor mein Schwangerschaftstest positiv ausgefallen war, wollte ich jetzt keine Antibiotika nehmen. Deshalb sind wir lieber zur Untersuchung in eine Klinik gefahren. Allerdings waren wir in der Zeit nicht zu Hause in Leipzig, sondern bei Verwandten meines Freundes Dimo in Bulgarien, in Burgas am Schwarzen Meer. Lustiger Weise hieß das Krankenhaus "Jungfrau Maria". Wenn das kein Zeichen war.
Als ich dem Arzt von meinen Dilemma erzählte, grinste er mich an und sagte: Na, das können wir uns ja gleich mal ansehen. Dank seiner Untersuchung haben wir schon in der siebten Woche die ersten Ultraschallbilder von dem kleinen "Böhnchen" gesehen. Am Ende ging alles gut aus: Die Blasenentzündung konnte mit pflanzlicher Medizin kuriert werden, und Selma kam zum Beginn des Frühlings kerngesund auf die Welt. Bis auf die kurze Aufregung am Anfang verlief die Schwangerschaft fast immer sehr schön - wofür wir sehr dankbar sind.
Lieben gelernt haben wir uns im Sommer 2015, im Frühjahr darauf sind wir dann schon zusammengezogen. Wir waren - und sind - uns einander ziemlich sicher. Also haben wir es mit der Schwangerschaft darauf ankommen lassen, es war so eine Mischung aus geplant und ungeplant. Als wir gerade ein Jahr zusammen waren, wurde ich tatsächlich schwanger. Wir haben uns total gefreut. Es war mein Traum, noch unter 30 das erste Kind zu bekommen. Wir möchten einfach noch nicht so alt sein, besonders falls irgendwann noch ein zweites Kind kommen sollte. Tatsächlich bin ich nun mit 29 Jahren Mutter und sehr froh darüber.
Die Schwangerschaft lief ziemlich entspannt. Nur in den ersten Wochen war mir so übel, dass ich jeden Morgen an der Toilettenschüssel begonnen habe. Aber ich konnte sogar noch lange Zeit als Hortleiterin weiterarbeiten. Die letzten Meter wurden dann noch einmal heftig, denn Selma war ein schweres Baby: Sie wog zur Geburt fast 4.300 Gramm, und ich hatte 113 Zentimeter Bauchumfang - eine riesige Murmel. Schlafen ging da zuletzt kaum noch, stattdessen habe ich mir die halbe Nacht Dokus auf 3sat reingezogen und Tabletten gegen das Sodbrennen gefuttert.
Als wir zehn Tage über dem Geburtstermin waren, sind wir sogar auf einen Ausflugsberg in Leipzig gestiegen. Ich hatte gehört, dass das helfen soll, die Wehen auszulösen. Gebracht hat es aber nichts. Am Morgen des 31. März sind wir dann wieder zur CTG ins Krankenhaus gefahren, die Untersuchung war da bereits alle zwei Tage fällig. Plötzlich reagierte die Hebamme reichlich nervös und sagte: Wir leiten heute ei...