- Der Preis gibt keinen Hinweis auf die Qualität: Mit "sehr gut" bewerten wir sowohl günstige als auch teure Eyeliner.
- Weil sie mit "mangelhaft" abschneiden, raten wir vom Kauf dreier Eyeliner ab.
- Kritik gibt es für ein umstrittenes Konservierungsmittel, halogenorganische Verbindungen, PEG-Verbindungen und umweltschädliche Kunststoffe.
Ein sanft nach oben geschwungener präziser Lidbalken – für einen richtigen Audrey-Hepburn-Look ist er unverzichtbar. Selbst wenn es nur ein feiner, kleiner Lidstrich sein soll: Sobald es um Konturen und Genauigkeit geht, ist ein Eyeliner gefragt.
Im Gegensatz zum halbfesten Kajalstift auf Basis von Wachsen und Ölen handelt es sich beim Eyeliner um eine dünnflüssige Mischung aus Farbpigmenten und Filmbildnern. Wir haben 18 Eyeliner in Schwarz verglichen.
Alle sind mit einem Pinselchen ausgestattet, das die Farbe aus einem Röhrchen aufnimmt. Damit lässt sich dann, mit ruhiger Hand und etwas Übung, ein präziser Lidstrich ziehen. Doch welche Eyeliner sind dafür empfehlenswert?
Eyeliner-Test: Maybellin, Catrice & Co. im Vergleich
Neun schwarze Eyeliner im Test sind in Augennähe bestens aufgehoben. Sie schneiden mit "sehr gut" ab. Am Ende der Bewertungsskala rutschen aber auch drei Produkte mit "mangelhaft" in den roten Bereich. Auffällig: Darunter auch ein Eyeliner mit Naturkosmetik-Zertifikat.
Das von uns beauftragte Labor hat darin Formaldehyd/-abspalter nachgewiesen. Woher sie stammen, ist unklar – in zertifizierter Naturkosmetik sind Verbindungen, die Formaldehyd nach und nach freisetzen können und als Quelle in Frage kämen, nicht erlaubt.
So oder so haben diese in Schminke für die Augen aus unserer Sicht nichts verloren. Denn Formaldehyd gilt als Kontaktallergen und reizt schon in geringen Mengen die Schleimhäute.
Problematische Inhaltsstoffe in Eyelinern
Nach den miserablen Ergebnissen der Mascaras im Test haben wir auch bei den Eyelinern größere Probleme erwartet. Auch sie enthalten viel schwarzes Eisenoxid, das potenziell mit Schwermetallen wie Arsen verunreinigt sein kann. Und genau wie bei den Mascaras ist die Konservierung eine wichtige Angelegenheit, weil der Pinsel nach der Anwendung immer wieder in das Röhrchen taucht.
Doch Arsen blieb in diesem Test durchweg unauffällig, und auch die Konservierung bemängeln wir nur einmal. In der Kritik: Propylparaben. Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass Propylparaben das Hormonsystem beeinflussen kann. Auch wenn der betroffene Eyeliner die gültigen gesetzliche Grenzwerte einhält: Aus unserer Sicht sind Verbraucherinnen mit Produkten ohne umstrittene Konservierungsmittel besser bedient.
Auch halogenorganische Verbindungen gehören unserer Meinung nach nicht in Eyeliner. Stoffe aus dieser Gruppe werden in Kosmetik häufig wegen ihrer antimikrobiellen Wirkung eingesetzt. Unter ihnen finden sich allerdings einige, die Allergien auslösen, und fast alle reichern sich in der Umwelt an.
Um welche halogenorganischen Verbindungen ist sich in den Produkten konkret handelt, lässt sich mit der gewählten Analysenmethode jedoch nicht sagen.
Inhaltsstoffe, die wir immer wieder in Kosmetik beanstanden, sind PEG-Verbindungen. Die haben wir auch in einigen Eyelinern gefunden. Das Problem? Sie können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Dass es auch ohne geht, zeigen die "sehr guten" und "guten" Eyeliner im Test.
Kunststoffe für bessere Haftung der Eyeliner
Damit Schminke besser haftet, werden synthetische Polymere und Silikone eingesetzt. Auch Wasserfestigkeit, mit der drei Eyeliner im Test werben, lässt sich mit diesen Substanzen erreichen. Kein Wunder also, dass acht Eyeliner solche Kunststoffverbindungen enthalten. Viele von ihnen bauen sich in der Umwelt sehr schlecht wieder ab, wir sehen sie deshalb kritisch.
Zertifizierte Naturkosmetik darf solche Stoffe nicht enthalten, sie kann daher im Vergleich zu konventionellen Eyelinern schneller an Grenzen stoßen was die Beständigkeit gegen Schweiß und Wasser angeht. Immerhin: Naturkosmetik-Eyeliner trocknen schnell und gut und sind damit relativ wischfest.
So gelingt der Lidstrich mit Eyeliner
Den Pinsel in der Mitte des Lidrands ansetzen. Den Strich von dort zuerst in den äußeren Augenwinkel ziehen, wobei er nach außen breiter werden darf. Wer einen "Wing" möchte, zieht eine Linie vom äußeren Augenwinkel in Richtung Augenbrauenende und verbindet dann zu einem Dreieck.
Zuletzt wieder in der Lidmitte ansetzen und den Strich möglichst dünn zum inneren Augenwinkel hin zeichnen. Dafür in kleinen Punkten vorarbeiten und den Pinsel möglichst nah an und in den Wimpernkranz "stempeln".
Eine sichere Hand ist hilfreich beim Umgang mit dem Eyeliner, denn er lässt sich nicht so leicht korrigieren. Anfänger arbeiten sich besser in kleinen Strichen voran.
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Abschminkpads im Test: Wie man Schadstoffe vermeidet und die Umwelt schont
-
Mascara-Test: 10 von 16 haben gesundheitlich unbedenkliche Inhaltsstoffe
- Puder im Test: Arsen, Blei und Nickel vermiesen die Ergebnisse
- Gesicht reinigen: Welche Reinigungsöle im Test am besten sind
-
Augen-Make-up-Entferner im Test: Wie gut sind Garnier, Nivea & Co.?
-
Wattestäbchen im Test: Warum die Corona-Krise für Probleme sorgt