Ein eigenes Zuhause zu bauen ist spannend, aber auch komplex. Denn es gilt, viele Experten, Handwerker und andere Dienstleister unter einen Hut zu bekommen. Die enge Verbindung, die man dabei mit seinem Hauptansprechpartner eingeht, gleicht einer Ehe auf Zeit. Und wie sonst bei der Partnerwahl auch, sollte man genau hinschauen, ob die Chemie stimmt. Schließlich geht es beim Bauen und Sanieren um viel Geld, aber auch um Träume und Wünsche.
Die erste Adresse für die Partnersuche ist eigentlich ein Architekt. Als Sachwalter des Bauherrn übernimmt er auf Wunsch alle notwendigen Arbeiten und Leistungen, von der Idee bis zur Kontrolle eventueller Mängel. Doch immer weniger private Baufamilien arbeiten direkt mit einem freien Architekten zusammen und verzichtet darauf, ihr Haus vom Fachmann oder der Fachfrau ganz individuell planen zu lassen. Zu hoch und zu unkalkulierbar erscheint auf den ersten Blick das fällige Honorar. Zwar erbringen Bauträger und Fertighausfirmen diese Leistungen genauso und kalkulieren sie natürlich in ihre Preise ein. Da sie jedoch häufiger mit Standardgrundrissen arbeiten, ergeben sich gewisse Sparpotenziale gegenüber individuellen Bauvorhaben.
Dagegen argumentieren Vertreter des Berufsstands der Architekten, dass dieser durch ein firmenunabhängiges, breit gestreutes Ausschreibungsverfahren niedrigere Baukosten erzielt und kostengünstige Alternativen aufzeigt. Ein guter Architekt kann ein Haus mit einfachen Mitteln attraktiv und zugleich kostengünstig gestalten, indem er zum Beispiel Dinge, die nicht notwendig sind, einfach weglässt. Und noch einen Punkt vergessen preiskritische Bauherren häufig: Architekten sind als kompetente Fachleute allein dem Bauherrn verpflichtet. Sie sorgen dafür, dass Mängel beseitigt und Termine eingehalten werden. Bei anderen Anbietern sind die Käufer auf sich allein gestellt, sofern sie sich keinen Beistand holen.
Architekt Den Profi verpflichten
Die Beziehung zwischen Bauherrn und Architekt ist eine Ehe auf Zeit. Neben einem Kennenlerngespräch ist daher die Besichtigung einiger vom Architekten geplanter Häuser sinnvoll. Auch der umgekehrte Weg verspricht Erfolg: Wer sich bei den Besitzern ansprechender Häuser nach dem Architekten erkundigt, bekommt sicher gern Auskunft und reichlich Erfahrungsberichte dazu. Dabei sollte man folgende Fragen stellen: Wie war die Zusammenarbeit? Wurden die Kosten eingehalten? Klappte die Koordinierung der Handwerker und hat der Architekt die Bauüberwachung ernst genommen? Wie ist sein Kontakt zur örtlichen Baubehörde? Sind alle Punkte zur Zufriedenheit ausgefallen, ist die Chance groß, dass auch beim eigenen Bauvorhaben alles glatt läuft.
Neun Leistungsphasen
Die Zusammenarbeit mit dem Architekten gliedert sich in neun Phasen, die einzeln beauftragt werden können und entsprechend honoriert werden. Im persönlichen Gespräch entwickeln Architekt und Bauherr gemeinsam einen ersten Entwurf....