Sie gehört mittlerweile schon fast zum Standard, vor allem in neu gebauten Häusern - die Fußbodenheizung. Doch die Entscheidung für ein Flächenheizungssystem ist längst keine Routineangelegenheit. Viele andere Entscheidungen wie Raumhöhe, Bodenbeläge oder Heizungsanlage hängen von ihr ab. Da darf es nicht zu Planungsfehlern kommen. Die Motive der Bauherren sind nachvollziehbar: Die Flächenheizung spart nicht nur den Platz für die Heizkörper, sie wirkt sich auch positiv auf das Raumklima aus. Eine fein abgestimmte Selbstregulierung und etwa zwei Drittel der Wärmeabgabe als Strahlung machen eine gut eingestellte Anlage angenehm: In 20 Zentimetern Höhe ist es in etwa genauso warm wie in 180 Zentimetern. Auch Hausstaubmilben haben durch die höheren Bodentemperaturen kaum eine Chance. Ihnen fehlt eine wichtige Lebensgrundlage: die Feuchtigkeit. Nicht zuletzt stehen keine Heizkörper im Weg herum, in und hinter denen sich Staub sammeln kann.
Die Entwicklung der Fußbodenheizung als Quasi-Standard im Neubau und als Option für grundsanierte Altbauten hängt stark mit den heute verwendeten Heizsystemen zusammen. Diese sind auf niedrige Rücklauftemperaturen ausgelegt. Das heißt, das Heizwasser fließt möglichst kühl wieder zum Brennwertkessel, zum Solarspeicher oder zu einer Wärmepumpe zurück. Dann ist deren Effizienz am höchsten, der Brennstoff beziehungsweise die Solarenergie wird am besten genutzt. Um möglichst niedrige Rücklauftemperaturen zu erreichen, kann es sinnvoll sein, eine größere Rohrlänge in engeren Abständen verlegen zu lassen. Dann werden die Räume auch bei besonders niedrigen Heizwassertemperaturen warm. Man sollte sich allerdings rechtzeitig auf die Art der Wärmeverteilung festlegen. Denn die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung beträgt samt Dämmung und Estrich etwa 65 bis 160 Millimeter. Darauf muss die Planung ausgelegt sein. Das gilt auch für die Dämmung unter der Fußbodenheizung. Die Mindeststandards je nach Einbausituation gibt die Energieeinsparverordnung vor. Eine bessere Dämmung, gerade gegen unbeheizte Keller und Böden, die über der Außenluft oder dem Erdreich liegen, spart Heizenergie, kostet aber Aufbauhöhe. Bei den häufig verwendeten Dämmplatten aus Polystyrol kann es zu Ausgasungen des Styrols kommen, das über die Randfugen eines schwimmenden Estrichs in die Raumluft gelangt. Alternativen sind zum Beispiel Dämmplatten aus Steinwolle oder aus druckfester Holzfaser.
Als Bodenbeläge sind versiegelte Betonestriche, Fliesen oder Natursteinböden die besten Wärmeleiter. Alle anderen wie Teppich und Kork leiten die Wärme schlechter; eine Verlegung auf Fußbodenheizungen ist aber bei entsprechenden Herstellerangaben möglich. Die höhere Bodentemperatur kann dazu führen, dass aus dem Fußbodenaufbau mehr Schadstoffe ausgasen, was PVC-Böden und gesundheitlich nicht geprüfte Laminate weniger geeignet machen kann. Auch Parkett und Massivholzdielen kommen mit den Temperatur- und Feuchtigke...