Eine Photovoltaikanlage ist eine langfristige Investition. Mindestens 20 Jahre lang soll sie zuverlässig und ohne größere Reparaturen Strom liefern. Zumindest diese Aussage gilt heute noch genauso wie in den Anfangsjahren der Solarenergie. Im Gegensatz zu früher wollen Solarstromerzeuger heute aber einen möglichst großen Teil ihres auf dem Dach geernteten Stroms selbst nutzen. Zwar sind je nach Bedingungen die Kosten für den selbsterzeugten Strom recht unterschiedlich, billiger als der Netzstrom mit derzeit gut 25 Cent pro Kilowattstunde ist er aber allemal.
Denn die Kosten für die Komponenten sind stark gesunken. Insbesondere die Module sind seit 2010 laut der Handelsplattform PV-Xchange um 76 Prozent billiger geworden. Das gilt natürlich nicht im gleichen Maße für die Gesamtanlage, insbesondere nicht für Montagekosten, deren Anteil prozentual gesehen nun wächst. Auf pvxchange.de lassen sich hierzu die aktuellen Preise nachschlagen. Doch Vorsicht: Die dort genannten Preise von mittlerweile weniger als 50 Cent pro Watt Spitzenleistung sind Nettopreise für Geschäftskunden. Eine schlüsselfertige Solaranlage kostet das 2,5- bis 3-Fache - den Speicher und andere Besonderheiten nicht mitgerechnet.
Dennoch: Einige Details, die früher im Kampf um das letzte halbe Prozent Stromausbeute essenziell waren, sind heute nicht mehr ausschlaggebend. Eine sorgfältige Kalkulation, die auch Wartungskosten und einen Puffer für mögliche Schäden vorsieht, bleibt aber wichtig. Vor allem sollte die Qualität der Komponenten und Ausführung an erster Stelle stehen. Wer am falschen Ende spart, zahlt letztlich drauf.
Grundsätzlich gilt für heutige PV-Anlagen: Wann immer es möglich ist, wird der Solarstrom direkt im Haus verbraucht. Nur wenn die Anlage mehr Strom liefert, als das Haus gerade benötigt, wird der Strom wie früher ins Netz eingespeist und mit derzeit gut 12 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Im Gegensatz zu früher nutzt man daher nicht mehr einen möglichst großen Teil der Dachfläche, um so viel wie möglich Solarstrom zu erzeugen. Die wesentlichen Kriterien für die Planung der Anlagenleistung sind vielmehr der eigene Stromverbrauch, der gewünschte Autarkiegrad und der zu erzielende Eigennutzungsanteil.
Autarkiegrad und Eigennutzung dürfen nicht verwechselt werden: Fällt die Solaranlage sehr groß aus, deckt der Eigentümer einen großen Teil seines Strombedarfs selbst - der Autarkiegrad steigt also. Zugleich bleibt aber auch immer mehr Solarstrom "übrig", den man nicht selbst nutzen kann und daher ins Netz speisen muss. Das heißt, der Anteil der Eigennutzung sinkt. Bei einer sinnvoll dimensionierten PV-Anlage ohne Speicher liegt der Autarkiegrad etwa bei einem Drittel; mit Speicher ist es etwa doppelt so viel. Pro Kilowatt Solarleistung kalkuliert man grob eine Kilowattstunde Speicherkapazität. Allerdings sollte man sich nie auf diese groben Formeln verlassen, sondern immer den tatsächlichen eigenen B...