Billig sind sie alle. Aber trotzdem ist Discounter nicht gleich Discounter. Jede Kette hat ihr eigenes Profil. Netto Marken-Discount glänzt vor allem durch ein großes Sortiment. 3.500 unterschiedliche Artikel finden sich in einem Markt - weit mehr als in anderen Discountern, die teilweise nur 1.000 Artikel anbieten, weit weniger als in einem klassischen Supermarkt, der mit 12.000 oder noch viel mehr Artikeln aufwarten kann.
Anders als bei Aldi oder Norma findet man bei Netto neben den Eigenmarken vor allem viele Markenprodukte: Allein 18 Zahncremes und 31 Waschmittel hat das Fachblatt Lebensmittel Zeitung kürzlich gezählt. Ist das noch ein klassischer Discounter, der sich ja eigentlich durch ein schmales Sortiment und wenige Markenartikel auszeichnet? Jein. In der Branche hat sich für Läden wie Netto deshalb die Bezeichnung "Softdiscounter" etabliert, im Gegensatz zum "Harddiscounter". Letzteres wäre zum Beispiel Norma. Die Kette aus Nürnberg hat gerade mal 1.000 Artikel in den Regalen. Ein kleines Sortiment, das aber besonders jenen entgegenkommt, denen es um einen schnellen, unkomplizierten Einkauf geht.
Übrigens: Während Norma ein eigenständiges Unternehmen ist, gehört Netto Marken-Discount mehrheitlich zur Edeka-Gruppe. Diese ist in Deutschland noch an einer zweiten, kleineren Discounterkette beteiligt, die ebenfalls Netto heißt. Den zweiten Netto, der vor allem in Norden und Osten verbreitet ist, erkennt man an einem gelb-schwarzen Logo mit einem Hund. Wir haben in diesem Test allerdings nur Produkte von Netto Marken-Discount getestet.
Der Discounter Penny hingegen gehört zur Rewe-Group. Doch machen Edeka und Rewe sich mit eigenen Discountern nicht selbst Konkurrenz? Zumal es ja auch noch die Rewe- und Edeka-Eigenmarken Ja! und Gut & Günstig gibt? Nein, denn gäbe es Penny und Netto nicht, würden die Unternehmen das attraktive Billigsegment allein Aldi und Lidl überlassen.
Penny bietet mit zirka 1.900 Artikeln eine bunte Mischung von Eigenprodukten und Markenartikeln. Penny selbst preist in der Unternehmensdarstellung ein großes Angebot an frischen Lebensmitteln wie ofenwarmes Brot und Brötchen, frischen Fisch, Fleisch und Gemüse an. Mit Super-Angebots-Artikeln wie New-York-Tickets zum Minipreis oder Hubschrauberflügen will Penny Maßstäbe setzen.
Doch den Kunden ist das anscheinend zu wenig Profil. Das Geschäft läuft nicht sonderlich gut. Das passt so gar nicht zum Überfliegerkurs des Mutterkonzerns. Deshalb wird am Image gefeilt, das emotionaler werden soll. Penny ist dabei, verschiedene Konzepte zu testen.
Mit einer guten Sortimentsmischung allein ist es heutzutage für keinen Discounter mehr getan. Wer erfolgreich sein und bleiben will, braucht auch
andere überzeugende Argumente. Etwa Eigenmarken, die einen Nachhaltigkeitsmehrwert bieten: Fair gehandelte Produkte, nachhaltig gefangener Fisch oder Bio-Ware, die es zu diesem unschlagbaren Preis nur ...