Sie sind wahre Powerpakete, voller Nährstoffe, die der Gesundheit gut tun. Und doch werden sie auch das negative Image des Dickmachers nicht so recht los. Wahr ist, dass der Energiegehalt von Nüssen und Ölsaaten oft unterschätzt wird, pro 100 Gramm haben sie zwischen 500 und 700 Kilokalorien. Deshalb empfiehlt die Diplom-Ökotrophologin Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch, sie nur in Maßen zu genießen: "Eine Portion Nüsse von 25 Gramm kann aber eine Portion Obst am Tag ersetzen." Aber das völlig ohne schlechtes Gewissen: "Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sich der Verzehr von Nüssen günstig auf die Blutfette auswirkt, das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verringert und Arteriosklerose vorbeugt."
Das liegt an den wertvollen Inhaltsstoffen, denn Nüsse punkten mit Vitaminen, Mineralstoffen, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Proteinen. Mal ernsthaft: Wer will bei solchen Pluspunkten noch ans Zählen von Kalorien denken? Zumal es durchaus Studien gibt, die zeigen, dass Nüsse kaum zu Übergewicht und Fettsucht beitragen. Laut dem Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) hat das mehrere Gründe: Zum einen machen Nüsse satt - ganz im Gegensatz zu so manchen Süßigkeiten. Zum anderen werden die in Nüssen enthaltenen Fette und Kalorien nur teilweise vom Körper aufgenommen und eingelagert.
Außerdem aktivieren Nüsse die körpereigene Abwehr, indem sie die sogenannten freien Radikalen bekämpfen. Das sind instabile und deshalb sehr reaktionsfreudige sauerstoffhaltige Moleküle, die Zellstrukturen angreifen und dadurch Zellschäden verursachen können. Letztendlich begünstigen sie deshalb auch die Entstehung von Krebs. "Der Körper verfügt über eine ganze Reihe von Schutzmechanismen, die freie Radikale unschädlich machen, und diese werden durch Nüsse und ihre Inhaltsstoffe angekurbelt", weiß Wiebke Schlörmann, die sich an der Uni Jena mit diesem gesundheitlichen Vorteil von Nüssen befasst hat. Auch durch das von manch einem Nussliebhaber besonders geliebte Rösten scheinen die positiven Eigenschaften von Nüssen im Großen und Ganzen nicht verloren zu gehen.
Ölsaaten wie Sonnenblumen- oder Kürbiskerne werden ebenfalls gern in der Pfanne geröstet und dann als Krönung auf Salate oder Kräuterquarks gegeben. Gemeinhin werden als Ölsaaten solche Pflanzensamen bezeichnet, aus denen Öl gewonnen werden kann, auch wenn sie botanisch nicht immer viel gemeinsam haben. Leinsamen gehören ebenso dazu wie Mohn, Hanf und Kürbiskerne. Besonders hoch sind in allen die Anteile der essenziellen Linolsäure und der mehrfach ungesättigten Linolensäuren. Doch die Samen haben noch mehr als wertvolle Fette zu bieten: Sie enthalten auch viel Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
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