Wandern im Herbst: 5 regionale Wandertouren zum Entdecken

Magazin September 2023 | Autor: Hannah Glaser | Kategorie: Freizeit und Technik | 10.09.2023

Wandern macht vor allem im Herbst Spaß, wenn die Temperaturen etwas angenehmer geworden sind.
Foto: Maridav/Shutterstock

Herbstzeit ist Wanderzeit. Wenn die Temperaturen sinken und die Natur ihren Farben wechselt, sind ein paar Stunden an der frischen Luft eine gute Idee. Bei unseren Wanderrouten ist für jeden etwas dabei - vom Anfänger bis zum gestandenen Wanderprofi.


  • Im Herbst macht Wandern besonders viel Spaß, denn es ist endlich weniger warm und die Natur zeigt sich in leuchtenden Farben.
  • Damit unterwegs nichts schief geht, ist es wichtig gut ausgerüstet zu sein.
  • Wem steile Anstiege in den Bergen zu anstrengend sind, der kann auf flachere Strecken ausweichen. Ein Beispiel für eine solche Wanderroute haben wir unten aufgelistet. 

Wandern bietet viele gesundheitliche Vorteile. Es stärkt den Bewegungsapparat, verbessert die Ausdauer und die Stimmung, denn beim Wandern bauen sich Stresshormone ab. Wenn im Herbst auch noch die Temperaturen sinken, steigt parallel auch die Lust sich wieder vermehrt zu bewegen. 

Um für eine Wanderung im Herbst gut ausgerüstet zu sein, empfiehlt es sich neben festem Schuhwerk und ausreichender Verpflegung auch wetterfeste Kleidung einzupacken, um im Notfall auf schnell wechselndes Wetter reagieren zu können. 

Außerdem wichtig: Blasenpflaster, mit denen kleine Bläschen oder Abriebstellen schnell verarztet werden können, bevor die Wanderung weiter geht. Wir haben im aktuellen ÖKO-TEST Magazin Blasenpflaster getestet. Mehr dazu lesen Sie hier: Blasenpflaster im Test: Wie gut sind Hansaplast, dm & Co.?

Lust bekommen, die Wanderschuhe zu schnüren? Dann haben wir hier ein paar Touren zusammengestellt:

Rund um die Stadt Spalt können sich Wanderer auf die Spuren des Hopfens begeben.
Rund um die Stadt Spalt können sich Wanderer auf die Spuren des Hopfens begeben. (Foto: FrankenTourismus/Thomas Glomm)

Wandertour für Bierfreunde: das Spalter Hügelland

Das interaktive Museum "HopfenBierGut" im historischen Kornhaus der Stadt Spalt südwestlich von Nürnberg ist ein Muss für Bierfreunde und lässt die Welt des Hopfens vom Anbau über das Brauen bis zum Bier lebendig werden. Das markante Kornhaus ist auch Start- und Endpunkt des 18 km langen Rundwanderwegs durchs Spalter Hügelland, seit jeher eines der größten Hopfen-Anbaugebiete Deutschlands.

Auf dem Qualitätswanderweg streift man durch Kiefernwälder und Schluchten, am Flussufer der Rezat entlang, vorbei an Kirschgärten, Burgen und riesigen Hopfengärten mit fünf Meter hohen Stangen und Gerüsten, an denen sich die Kletterpflanzen emporranken. Im September kann man den Bauern bei der Ernte der Dolden zusehen.

Info: hopfenbiergut.de, frankentourismus.de

Auf den Spuren von Beethoven kann man durch das Siebengebirge wandern.
Auf den Spuren von Beethoven kann man durch das Siebengebirge wandern. (Foto: Tourismus Siebengebirge GmbH)

Wandertour im Siebengebirge: Auf Beethovens Spuren

Als der junge Ludwig van Beethoven oft und gerne mit dem Nachen über den Rhein ruderte und durch das Siebengebirge wanderte, sah manches anders aus als heute. In Beethovens Landschaft von 1780 gab es weder Schloss Drachenburg, noch die Nibelungenhalle oder das Grandhotel Petersberg. Dafür stand das Kloster Heisterbach mit Abteikirche, Teichanlagen und Weinbergen in voller Blüte – davon ist nur noch die markante Chorruine geblieben.

Die Dörfer in der Rheinebene waren klein, malerisch oder noch gar nicht gegründet und Felder und Weinberge dehnten sich bis ans Flussufer. 15 Kilometer lang ist der Beethoven-Wanderweg, der zum Teil auf der Rheinsteigroute und über Fernwanderwege führt. Für die steilen Anstiege entschädigt immer wieder die grandiose Fernsicht, wie sie schon das Musikgenie genoss.

Info: siebengebirge.com

Im Herbst werden im bayrischen Chiemgau viele Gratis-Wandertouren angeboten.
Im Herbst werden im bayrischen Chiemgau viele Gratis-Wandertouren angeboten. (Foto: Chiemgau Tourismus e.V.)

Chiemgauer Wanderherbst: Wandern für den kleinen Geldbeutel

Von Anfang September bis Ende November steigt der Chiemgauer Wanderherbst mit kostenlosen Touren und hochkarätigen Guides. Einzige Bedingung: Man muss sich bis zum Vortag telefonisch oder online anmelden. Beispiel: In Ruhpolding startet Wanderführer Joachim Ries mit seinen Gästen zum Sühnekreuz auf den Unternberggipfel. Nach der fünfstündigen Tour kredenzt Andreas Walker, der Wirt vom Unternberg Hof, ein Jäger und Koch aus Leidenschaft, kleine Wildgerichte.

Wer lieber entspannt auf Kurzstrecken unterwegs ist, wandert mit Lamas durch den Wald mit Blick auf den Waginger See oder sammelt bei der Wildkräuter-Wanderung mit Evi Reiter unscheinbares Grünzeug, das sich später als Gaumenschmaus entpuppt. Die meisten Touren sind etwa fünf Kilometer lang, fast immer sind Kostproben regionaler Schmankerl inklusive.

Info: chiemsee-chiemgau.info/wanderherbst

Wandern auf Bohlenwegen kann man im niedersächsischen Hochmoor bei Rotenburg/Wümme.
Wandern auf Bohlenwegen kann man im niedersächsischen Hochmoor bei Rotenburg/Wümme. (Foto: IMAGO/Dieter Mendzigall)

Wandern im Hochmoor: Keine Berge in Sicht

Familien mit Kindern und alle, die beim Wandern keine steilen Anstiege brauchen, finden im Landkreis Rotenburg (Wümme) zwischen Hamburg und Bremen ein ideales Revier. 24 sogenannte Nordpfade durchziehen den Landkreis, alle verlaufen als Rundwanderwege und sind zwischen acht und 20 Kilometer lang.

Besonders attraktiv ist "Dör’t Moor", der zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt wurde. Auf zehn Kilometern führt er durch eines der am besten erhaltenen Hochmoore Niedersachsens. Start und Endpunkt ist der Große Bullensee, in dem man auch baden kann. Von dort geht es über Moorpfade, Bohlenwege und eine schwingende Brücke durch das Naturschutzgebiet Großes und Weißes Moor. Unterwegs informieren Themenpavillons über das Moor, über Wiesen-, Wald- und Heidelandschaft.

Info: nordwaerts.de

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Wandern an der französischen Grenze: der Altschlosspfad

Die Altschlossfelsen sind spektakulär, aber immer noch ein Geheimtipp, denn sie liegen geografisch im Abseits unweit der französischen Grenze. Es führt auch keine Straße hin, sondern sie sind nur zu Fuß zu erreichen, auf einer 10 km langen Wanderung über den Altschlosspfad (Start am Wanderparkplatz in Eppenbrunn).

Der Hohle Felsen gibt gleich zu Beginn einen Vorgeschmack auf die Naturwunder, die noch kommen. Auf urigen Waldwegen über Wurzeln und bemooste Steine geht es weiter – und plötzlich ragt das mächtige zerklüftete Felsenriff aus dem Wald, das sich über sagenhafte 1,5 Kilometer hinzieht, mal in Felsketten, mal aus Sandsteintürmen, manche bis zu 30 Meter hoch. Risse und Fugen sind breit genug, um hindurchzusteigen. 245 Millionen Jahre sind die Buntsandsteinfelsen alt, oben wurden Spuren einer mittelalterlichen Befestigungsanlage gefunden.

Info: schöne-aussicht.de/altschlosspfad, hotelkupper.de

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