ÖKO-TEST-Magazin 3/2010: "Interessierte sollten sich gut überlegen, ob und wie die Noa-Bank die versprochenen Zinsen dauerhaft erwirtschaften kann", warnte ÖKO-TEST bereits im Februar und wies darauf hin, dass von den damals eingesammelten 50 Millionen Euro Einlagen seinerzeit nur 3,3 Millionen Euro an Krediten vergeben waren. Die überschüssige Liquidität wurde daher bei anderen Banken geparkt. Schon damals war für uns absehbar, dass die versprochenen Zinsen so nicht zu erwirtschaften sind. Was wir damals vermuteten, ist nun Realität. Die Bank nimmt seit einigen Wochen keine Kundeneinlagen mehr an. Alle Tagesgeldkonten und Festgeldofferten seien "ausverkauft", ist auf der Homepage der Bank zu lesen. Besonders ärgerlich dabei: Die Bank stoppt nicht nur die Annahme von Neukundengeldern. Auch beim Tagesgeld sind keine Einzahlungen mehr möglich. Dabei sehen die Geschäftsbedingungen Tagesgeldeinzahlungen in jeder Höhe vor. Für Bestandskunden könnten sich daher Schadenersatzansprüche ergeben. Fraglich ist aber auch, ob das Geschäftsmodell überhaupt hält. Angeblich können Kunden bei der Noa-Bank wählen, wo ihr Geld investiert werden soll. Auch dieses Versprechen bezweifelten wir seinerzeit - und die bisherige Kreditvergabepraxis gibt uns recht: Per 1. Juli 2010 war von den eingesammelten 15,2 Millionen Euro im Bereich Kultur zum Beispiel noch kein einziger Cent investiert. Im Bereich Leben waren gerade mal 18,5 % der 37,9 Mio. Euro Einlagen investiert, im Bereich Planet lediglich 0,3 %. Ein Großteil der Gelder ist zudem nicht in Firmenkredite geflossen. Weil die Noa-Bank Kredite nicht schnell genug vergeben konnte, zeichnete sie auch Anleihen von Großkonzernen, wie Otto, Tui, Fresenius, Merck oder Maxingvest, der Dachholding von Tchibo und Beiersdorf. Ob das im Sinne der Anleger ist, darf bezweifelt werden.
Reaktionen: Noa-Bank
Stopp für Annahme von Einlagen
ÖKO-TEST August 2010 | | Kategorie: Geld und Recht | 30.07.2010