Als einer der ersten Kritiker warnte ÖKO-TEST schon im August 2011 ausdrücklich vor der windigen Werbung des Windparkbetreibers Prokon, der seine Genussscheine damals als "Grünes Sparbuch" pries. "Anders als in den Anzeigen und Werbespots suggeriert, handelt es sich bei den Genussrechten um Beteiligungen mit unternehmerischem Risiko", stellte ÖKO-TEST klar und machte bereits damals darauf aufmerksam, dass Anleger möglicherweise um Zins und Kapitaleinsatz bangen müssen. Denn nach unserer Einschätzung handelte es sich bei Prokon um ein sehr intransparentes Firmengeflecht, das viele Fragen aufwarf. Allein am Itzehoer Firmensitz waren seinerzeit 48 Prokon-Einzelfirmen registriert und der gesamte Konzern machte schon damals mehr Umsatz mit riskanten Projektentwicklungen als mit dem Erzeugen von Strom. Mittlerweile hat das Unternehmen vorsorglich Insolvenzantrag gestellt. Ob es wirklich pleite ist, steht zwar noch nicht sicher fest. Klar ist nur, dass Prokon ausstiegswilligen Anlegern ihr Geld nicht sofort zurückzahlen kann. Da Genussrechtsinhaber sich im Falle einer echten Insolvenz ganz hinten in der Schlange der Gläubiger einreihen müssen, wird das Verfahren für die Anleger nun zur Geduldsprobe. Schlimmstenfalls kann es Jahre dauern, bis sie wissen, ob und wie viel Geld sie wiedersehen.
Reaktionen: Prokon Genussscheine
Die Warnung vor Prokon hat sich bestätigt
ÖKO-TEST März 2014 | | Kategorie: Geld und Recht | 28.02.2014