Testverfahren
So haben wir getestet
Der Einkauf
Wir kauften die Krabbeldecken im Fachgeschäft und im Internet. Die meisten Produkte auf dem Markt bestehen aus einem Baumwoll- und/oder Polyesterbezug sowie einer Polyesterfüllung, diese Modelle sind also entsprechend am häufigsten im Test vertreten. Eingekauft wurden aber auch reine Baumwollprodukte und eine Decke, die noch Polypropylen in der Wasser abweisenden Unterseite enthält. Schließlich wanderte auch eine ganz untypische Krabbeldecke in den Einkaufskorb: Sie besteht aus PVC-Schaum, sieht aus wie eine gängige Yogamatte, wird aber vom Hersteller als Krabbelunterlage (Rollenware) angeboten. Neben schlichten Decken, anderen mit Aufdrucken, haben wir auch solche ausgewählt, auf die Tier- und Pflanzenapplikationen aus Plüsch oder Baumwolle aufgenäht sind. Ebenfalls im Test: Modelle, die aufgrund angenähter Spielelemente oder mitgelieferter Spielgerüste als "Spieldecken" beworben werden.
Die Inhaltsstoffe
Die meisten Krabbeldecken sind bunt. Aber woraus bestehen die Farben? Wie bleiben sie stabil, und welche Chemikalien werden dafür eingesetzt? Um das zu prüfen, beauftragten wir verschiedene Labore mit ganz unterschiedlichen Prüfungen. Bestimmte Farbstoffbestandteile sind krebserregend und manche daher verboten. Andere wirken allergisierend. Damit die Farbe stabil bleibt, werden Ausrüstungsmaterialien eingesetzt. Das können zum Beispiel zinnorganische oder halogenorganische Verbindungen sein. Auch Formaldehyd gehört zu den Ausrüstungssubstanzen. Es soll beispielsweise Baumwolle pflegeleicht machen. Da einige Decken auch Kunststoffelemente - zum Beispiel als isolierende Unterseite - enthalten, testeten die Labore diese Decken auch auf PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die in Weichmacherölen enthalten sein können. Und per Materialscreening suchten die Labore bei allen Decken unter anderem nach in Babyartikeln verbotenen weichmachenden Phthalaten. Für die Labore gab es also viel zu tun.
Die Praxisprüfung
Krabbeldecken, die Babys durch angenähte Spielelemente zum Greifen, Ziehen, also Spielen animieren, haben wir auf die Einhaltung der Spielzeugrichtlinie testen lassen. Dabei simulieren Apparate das Zerren und Zupfen der Babys an Sternen, Bärchen und anderen Elementen. Sollten sich diese Elemente lösen, testen die Experten zusätzlich, ob die Teile in eine Röhre passen. So wird das lebensgefährliche Verschlucken von Kleinteilen nachgeahmt. Schließlich kontrollierten die Labore auch, ob die Hersteller die gesetzlich geforderten Warnhinweise und Deklarationspflichten erfüllten.
Die Bewertung
Krabbeldecken sind Babyartikel. Babys liegen stundenlang darauf und nehmen bekanntlich gern auch alles in den Mund. Gerade deshalb darf man von den Herstellern erwarten, dass sie ihre Produkte frei von Schadstoffen halten. Wo das nicht der Fall ist, addieren sich die Notenabzüge. Produkte, die gesetzliche Grenzwerte überschreiten, sind nicht verkehrsfähig und gehören aus Kinderzimmern und Geschäften entfernt.