Der Entschluss, ins eigene Haus zu ziehen, ist mit vielen Erwartungen, Hoffnungen und Träumen verbunden - zu Recht. Um diese auch in die Wirklichkeit umzusetzen, sind sehr viele Entscheidungen notwendig, die gut überlegt und abgeklärt sein sollten.
Das Haus samt Ausstattung ist nur eine Hälfte dessen, was auf Bauherren zukommt. Man braucht auch noch das Grundstück, auf dem das neue Heim stehen soll. Hier sind die finanziellen Voraussetzungen regional sehr unterschiedlich. Während es in vielen deutschen (Groß-)Städten, vor allem im Süden, für Normalverdiener inzwischen kaum noch bezahlbare Bauplätze gibt, ist es im Norden und Osten der Republik meist deutlich einfacher - das Angebot übersteigt häufig die Nachfrage.
Grundstück finden
Grundstücke in ländlichen Gemeinden sind in der Regel deutlich günstiger. Deswegen von vornherein weit weg ins Grüne zu ziehen mag naheliegen. Langfristig ist diese Entscheidung nicht selten ein schlechtes Geschäft. Denn steigende Kosten fürs Auto, zeitaufwendige Wege und eine miserable Versorgung vor Ort fressen die anfänglichen Preisvorteile schnell auf. Dazu kommen oft fehlende soziale Kontakte und die Gefahr, im Alter mit einem zu großen Haus weitab der notwendigen Infrastruktur zu wohnen.
Weniger kann auch hier mehr sein: Statt eines frei stehenden Eigenheims auf großem Grundstück, weit entfernt von Arbeit, Schulen und Infrastruktur, kann ein Doppel- oder Reihenhaus in Stadtnähe langfristig die bessere Entscheidung sein. Benötigt das frei stehende Einfamilienhaus mindestens 400, besser 500 Quadratmeter Grund, geht es beim Doppelhaus schon mit 350 Quadratmetern. Zusätzlich liegen die Baukosten etwa fünf Prozent unter der frei stehenden Variante. Ein Reihenhaus funktioniert als Endhaus schon mit circa 250 bis 300 Quadratmeter Grundstück. Ein Mittelhaus kommt auch mit 200 Quadratmetern aus, allerdings muss man hier deutliche Einschränkungen hinsichtlich Belichtung und Nutzbarkeit akzeptieren. Bei gleicher Größe sind Reihenhäuser rund 15 Prozent günstiger als frei stehende Häuser.
Vor der Unterschrift unter den Kaufvertrag für das Grundstück sollte man den Platz für das eigene Heim genau unter die Lupe nehmen (lassen). Denn nicht alles, was wie ein Bauplatz aussieht, ist auch einer. Zudem lauern im Grundbuch und unter der Erdoberfläche eventuell bürokratische und chemische Altlasten, die die Freude über den eigenen Grund und Boden schnell ins Gegenteil verkehren.
Grund und Boden prüfen
Nicht immer liegt für das Grundstück ein Bebauungsplan vor. Dieser regelt vor allem Art und Größe der Bebauung und zeigt auch, was in der Umgebung geplant ist. Die weiträumigeren Pläne, etwa für Umgehungsstraßen, Hochspannungsleitungen und Gewerbegebiete, zeigt der Flächennutzungsplan, der wie die Bebauungspläne bei der Gemeinde einzusehen ist. Probewohnen auf einem infrage kommenden Grundstück ist zwar nicht möglich. Wer sich jedoch mehrmals...