Heranwachsende Jugendliche, schwangere Frauen oder stillende Mütter können zwar tatsächlich einen erhöhten Bedarf an Calcium haben. Aber wer aufs Geratewohl Calciumtabletten auflöst und glaubt, sich mit dem Mineralstoffgetränk nur Gutes zu tun, irrt. Eine hohe Calciumzufuhr begünstigt nämlich die Bildung von Nierensteinen. Wir haben 27 Calciumpräparate - 16 Arzneimittel und elf Nahrungsergänzungsmittel - einkaufen und begutachten lassen.
Das Testergebnis
14 Arzneimittel schneiden mit "gut" ab, eines ist "sehr gut", eines "befriedigend". Unter den Nahrungsergänzungsmitteln finden sich nur "sehr gute" und "gute".
Die Arzneimittel sind alle zur Vorbeugung eines Calciummangels bei erhöhtem Bedarf ausgelobt und dafür auch geeignet. Außerdem werden die meisten zur unterstützenden Behandlung der Osteoporose empfohlen. Das ist zwar sinnvoll, eine mittlere Tagesdosierung von 500 bis 1.000 Milligramm Calcium ist laut Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zur Vorbeugung und Therapie einer Osteoporose vorgesehen. Doch das Calcium kann vom Körper nur optimal verarbeitet werden, wenn ausreichend Vitamin D vorhanden ist. Deshalb haben wir in diesem Test bis auf eine Ausnahme alle Arzneimittel abgewertet, denn sie enthalten ausschließlich Calcium. Für die "sehr guten" Calcipot Kautabletten hingegen gibt Meda Pharma als Anwendungsgebiet nicht die unterstützende Behandlung von Osteoporose an.
Bei den Nahrungsergänzungsmitteln ist die Überdosierung von Calcium der einzige Kritikpunkt. Anders als Arzneimittel, die ja speziell für die Behandlung von Mangelerscheinungen zugelassen wurden, sollten Nahrungsergänzungsmittel niedrigere Dosen Calcium enthalten.