Es gibt wie immer solche und solche. Es gibt Menschen, denen macht Sport einfach Spaß, für die ist eine Woche ohne ein bis drei Trainingseinheiten gleich welcher Art undenkbar. Diese sportlichen Zeitgenossen brauchen eigentlich jetzt nicht mehr weiter zu lesen, denn sie machen ohnehin alles richtig. Sie bewegen sich, bauen Fett ab und Muskeln auf, reagieren Frust und Stress durch Sport ab und fühlen sich hinterher zwar erschöpft, aber ausgeglichen und gut.
Aber es gibt eben auch die anderen. Sie wissen im Prinzip ebenfalls, dass Bewegung gut tut. Sie fassen immer mal wieder gute Vorsätze und scheitern doch meist am inneren Schweinehund. Weil es verlockender scheint, nach der Arbeit die Füße hochzulegen statt die Sportschuhe zu schnüren. Und angenehmer, bei einem Glas Wein und Musik oder Fernsehen zu entspannen statt sich noch körperlich zu betätigen.
Doch vielleicht ist es mal wieder einen Versuch wert - nicht nur wegen der Figur, der ein paar Kilos weniger guttun würden. Sondern auch, weil Bewegung gut ist für Ausstrahlung und Schönheit. Klingt seltsam, stimmt aber. Denn schon ein halbstündiger flotter Spaziergang durch den Wald, den Stadtpark oder an einem Flussufer entlang sorgt dafür, dass der nervende Chef, die anstrengenden Kollegen oder die unerledigten E-Mails in den Hintergrund rücken. Die Bewegung wirkt wie ein Ventil, um Dampf abzulassen. Körper und Seele entspannen sich - und das ist auch dem Gesicht anzusehen.
Sport nach Feierabend muss kein Stress sein, sondern sollte Freude machen. Deshalb: Bloß keine zu großen Erwartungshaltungen aufbauen, besser einen Gang runterschalten und Spaß haben. Wer ohne Zeitlimit, dafür aber mit Vergnügen, durch den Wald walkt oder wandert, reduziert bereits während dieses Gangs die Stresshormone in seinem Körper. Hier geht es nicht um Leistungssteigerung, sondern um innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Regeneration. Sport wirkt sich in der Regel günstig auf unser Wohlbefinden aus, wenn der Schwerpunkt auf Ausdauer statt auf Höchstleistungen liegt. Psychologen erklären dies mit dem Wechsel in einen anderen Zustand, der Zufriedenheitsgefühle auslöst: Rastlose joggen sich in die ersehnte innere Ruhe, Erstarrte bringen sich durch Tanzen in Schwung. Wer im gleichmäßigen Tempo seine Runden dreht oder in die Pedale tritt, erlebt im Rhythmus der Bewegungen meditative Ruhe. Und entschleunigt sich. Der Körper wird gefordert, aber nicht überfordert, der Geist gewinnt Klarheit.
Am besten ist natürlich regelmäßiges Training, aber schon kleine Veränderungen in unserem Tagesablauf bewirken einiges. Warum nicht mit den Kindern abends noch eine Runde Ball, Tischtennis oder ganz einfach Fangen spielen? Oder mit dem Hund eine Extrarunde drehen? Unser Alltag bietet viele Möglichkeiten, Muskeln zu aktivieren. Beispiel Putzen: eine Arbeit, die nicht nur den angenehmen Effekt hat, dass die Wohnung danach besser aussieht, sondern die nebenbei eine Menge für den Kör...