Schneckenabwehr: Schneckenkorn & Schneckenmittel im Test

Jahrbuch für 2017 | Autor: ÖKO-TEST Redaktion | Kategorie: Bauen und Wohnen | 31.10.2016

Schneckenabwehr: Schneckenkorn & Schneckenmittel im Test
Foto: CC0 / Pixabay / azeret33

Wir haben uns 10 Mittel gegen Schnecken genauer angesehen und deren Inhaltsstoffe bewertet. Drei sind "sehr gut", andere wiederum enthalten Substanzen, die Haustieren gefährlich werden können.

  • Die Schneckenplage im Garten sollte zunächst mit verschiedenen Hausmitteln bekämpft werden.
  • Professionelle Produkte, die Schnecken vertreiben oder abtöten sollen, wirken auf unterschiedliche Weise.
  • Wir haben die Inhaltsstoffe von 10 Schneckenmitteln genauer betrachtet und können drei Produkte empfehlen.

Schnecken tauchen explosionsartig auf und stürzen sich besonders auf zartes Grün wie Salat. In heimischen Kleingärten wüten hauptsächlich die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die sogenannt Genetzte Ackerschnecke.

Ein Schneckenproblem kann aber auch hausgemacht sein: In picobello aufgeräumten Gärten finden natürliche Gegenspieler der Schnecke häufig keinen geeigneten Lebensraum mehr. Wo Amseln, Stare, Igel, Kröten, Laufkäfer und Spitzmäuse ausbleiben, hat die Schnecke umso leichteres Spiel.

Schneckenkorn und Schneckenmittel im Test von Öko-Test

Wir haben uns 10 Mittel gegen Schnecken genauer angesehen und deren Inhaltsstoffe bewertet. Drei Produkte schneiden dabei "sehr gut" ab, bei anderen werten wir ab.

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Schnecken bekämpfen: Schneckenkorn und andere Mittel im Test.
Schnecken bekämpfen: Schneckenkorn und andere Mittel im Test. (Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Einige Schneckenmittel enthalten beispielsweise eine moderat giftige Substanz: Sie schädigt die Schleimhäute der Schnecke und führt dazu, dass sie austrocknet. Diese Anti-Schnecken-Produkte können aber auch Haustieren gefährlich werden, weil sie bei Hunden und Katzen zu Vergiftungen führen. Haustierbesitzer können dem vorbeugen, indem sie die genannten Produkte in Köderstationen verbergen, damit sie von Hund oder Katze nicht erreicht werden.

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Anti-Schnecken-Mittel: So wirken sie

Andere Schneckenmittel enthalten ätherische Öle wie Lavandin-Öl und Geraniol, das die Schnecken vertreiben soll. Der Wirkstoff Eisen-III-Phosphat wiederum ist ein Fraßhemmer: Die Substanz ist nach der EG-Öko-Verordnung und den strengeren Richtlinien der Anbauverbände Demeter, Bioland und Naturland erlaubt.

So werden Sie Schnecken auf natürliche Weise los

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Der Einkauf: In unserer Einkaufstüte landeten Mittel gegen Schädlinge in Haus und Garten. Darunter waren Produkte gegen Lebensmittel- und Kleidermotten genauso wie gegen Stuben- und Fruchtfliegen, gegen Ameisen, Blattläuse und Schnecken. Solche Mittel fanden wir in Drogerie- und (Bio-)Supermärkten, in Bau- und Gartenmärkten sowie in Onlineshops.

Die Inhaltsstoffe: Die überwiegende Anzahl von Mitteln gegen Krabbel- und Kriechtiere im Haus und Garten enthalten problematische, sehr wirksame synthetische Wirkstoffe, die aber nicht nur für Insekten & Co. giftig, sondern auch für die menschliche Gesundheit problematisch sind, weil sie – wie Phosphorsäureester – nervengiftig sind.

Überdies können die Wirkstoffe für nützliche Tiere wie Bienen schädlich sein. Wir haben uns die Inhaltsstoffe der Mittel genau angesehen und von einem Labor eine Literaturrecherche zu ihren Nebenwirkungen auf Menschen durchführen lassen.

Wirksamkeitsprüfung: Pestizide, die etwa gegen Blattläuse und Schnecken zum Einsatz kommen, werden auf ihre Wirksamkeit geprüft, bevor sie zugelassen und in den Handel kommen. Ebenso gibt es für Biozidprodukte gegen Vorratsschädlinge, Kleidermotten und Ameisen ein Zulassungsverfahren.

Im Rahmen dieses Zulassungsverfahrens wurden bislang die bioziden Wirkstoffe cis-Tricos-9-en (Lockstoff für Fliegen), d-Phenothrin, Deltamethrin, Etofenprox, Friponil, Imidacloprid, Lambda-Cyhalothrin, Margosaextrakt (Neem), Permethrin, Spinosad, Transfluthrin sowie das Pheromon Z,E-Tetradeca-9,12-dienylacetat als wirksam gegen unerwünschte Plagegeister eingestuft. Weil diese Daten vorliegen, haben wir darauf verzichtet, die Mittel auf ihre Wirksamkeit zu testen.

Die Bewertung: Synthetische Insektizide in Sprays, Spritzmitteln, Verdampfern und anderen offenen Anwendungsformen können Verbraucher kaum sachgemäß einsetzen. Und selbst bei sachgemäßem Gebrauch ist das Risiko für die Gesundheit hoch. Solche Produkte monieren wir grundsätzlich durch einen höheren Notenabzug als Insektizide in Köderdosen oder Stäbchen.

Testlegende: Zur Abwertung um zwei Noten führt: Metaldehyd. Das Gesamturteil beruht auf der Beurteilung des Inhalts.

Testmethoden: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: März/April 2015.

Bereits veröffentlicht: ÖKO-TEST Ratgeber Bauen und Wohnen 2016 und ÖKO-TEST Magazin 07/2015. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben, sofern sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder ÖKO-TEST neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt hat.

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