Wo früher noch gedübelt und geschraubt wurde, greifen Handwerker und Do-it-yourselfer heute gern zum Montageklebstoff in der Kartusche: Sockelleisten, ein Wandbord oder gar kleine Regale oder Schränkchen, Spiegel, Wandverkleidungen, Blenden und Dekorationselemente werden gern mal so einfach an Wand oder Decke gepappt. Doch wie schon gesagt, ganz so einfach ist das Kleben nicht, weil je nach Untergrund, Material und Randbedingungen manche Kleber besser und andere weniger oder gar nicht geeignet sind. Und weil es vor allem auf die richtige Vorbereitung und Handhabung ankommt. Und weil eine Klebefläche möglicherweise so extrem beansprucht wird, zum Beispiel durch Scherkräfte, dass es ohne technisches Know-how schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, einen Gegenstand fest und dauerhaft zu kleben.
Deshalb empfehlen Experten auch, im Haushalt nur dort zu kleben, wo keine oder keine allzu großen Kräfte übertragen werden. Sonst ist das Risiko zu groß, dass es zu einem irgendwie gearteten Absturz kommt. Ein weiterer Nachteil: Die Klebeverbindung ist unlösbar. Sollte die Fuge doch versagen, so bleiben zudem Rückstände oder gar Beschädigungen an Wand, Decke oder Boden.
ÖKO-TEST hat in Baumärkten zwölf Montagekleber eingekauft, von denen die Hersteller versprechen, dass sie für viele Materialien und Untergründe geeignet seien. Im Test sind sowohl dispersionsbasierte Kleber als auch sogenannte Hybridpolymere auf Basis von Silicium. Wir wollten wissen, ob sie wirklich lösemittelfrei sind, keine problematischen Stoffe ausgasen und den Heimwerker oder die Wohnung durch weitere bedenkliche Inhaltsstoffe belasten.
Das Testergebnis
Mit den Inhaltsstoffen sind wir meist nicht einverstanden. Ein Produkt erreicht unterm Strich ein "ungenügend"", drei weitere sind kaum besser. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Vier Marken schneiden mit "sehr gut" ab.
In drei elastischen Hybridpolymerklebern setzen die Hersteller Diisononylphthalat (DINP) ein - eine Phthalatverbindung, die zumindest in Spielzeug und Babyartikeln, die in den Mund genommen werden können, verboten ist. Die Verbindung steht in begründetem Verdacht, wie ein Hormon zu wirken; zudem gibt es Hinweise auf weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ebenfalls in drei derartigen Rezepturen hat das Labor deutliche Mengen an zinnorganischen Verbindungen nachgewiesen. Sie können allergische Reaktionen und Reizungen verursachen und in das Immun- und Hormonsystem des Menschen eingreifen, weshalb sie sogar als fortpflanzungsgefährdend und fruchtschädigend eingestuft sind. In zahlreichen Anwendungen sind sie deshalb in hohen Konzentrationen, die über den hier nachgewiesenen Mengen liegen, verboten.
Die positive Nachricht ist, dass alle Montagekleber nahezu lösemittelfrei sind und nichts oder fast nichts ausgast. Nur in der Baumarkt-Eigenmarke Obi fanden sich problematische Ethylenglykole, die möglicherweise die Raumluft belasten un...