Wir wollten wissen, wie es heute um die Schadstoffbelastung von Gartenschläuchen bestellt ist. Neben zwölf Produkten aus PVC ließen wir auch drei Alternativen aus Gummi (synthetischem Kautschuk) untersuchen. Dabei interessierte uns auch, ob hohe Schadstoffkonzentrationen ins Wasser übergehen können. Und für die Gartenfreunde wurde auch die praktische Handhabung geprüft.
Das Testergebnis
Wenige Hersteller zeigen, dass es möglich ist, im Weich-PVC zumindest einige bedenkliche Schadstoffe zu vermeiden. Fünf Schläuche bekamen im Testergebnis Inhaltsstoffe ein "befriedigend", vier Produkte auch im Gesamturteil. Drei PVC-Schläuche fallen mit "ungenügend" komplett durch. Leider kommen die alternativen Gummischläuche nicht über ein "mangelhaft" hinaus.
In den "ungenügenden" Schläuchen von Dehner, Rehau und Hellweg werden immer noch Phthalat-Weichmacher eingesetzt, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken und die Fortpflanzung zu gefährden. Die als besonders gefährlich angesehene Verbindung DEHP wurde im Dehner-Gartenschlauch nachgewiesen.
Etliche Hersteller haben ihre Produktion auf Ersatzweichmacher, vor allem auf DEHT (Diethylhexylterephthalat), umgestellt. Die Schläuche bestehen oft zu 30 bis 40 Prozent aus diesen leider noch nicht ausreichend erforschten Weichmachern. DEHT baut sich zu Ethylhexansäure ab und diese Verbindung steht nach Auskunft des Umweltbundesamtes ebenfalls im Verdacht, fruchtbarkeitsschädigend zu sein. Eine abschließende Bewertung steht noch aus.
Auch wer sich einen teuren Gartenschlauch aus Kautschuk als Alternative zu PVC leistet, kann sich nicht in Sicherheit wiegen. Die drei Produkte von Gardena, Obi und Contitech/Continental enthalten stark erhöhte Gehalte an PAK-Verbindungen, die vermutlich aus Weichmacherölen oder Ruß stammen. "Erhöhte" Gehalte fanden sich in fünf PVC-Schläuchen.
Die stark mit Schadstoffen belasteten Gartenschläuche waren vier Stunden lang mit 60 Grad warmem Wasser gefüllt, so wie es im Sommer im Garten durchaus passieren kann: Phthalate, PAK, zinnorganische Verbindungen und Ersatzweichmacher gingen ins Wasser über, wenn auch in relativ geringen Mengen. Aus den Kautschukmaterialien lösten sich Spuren von Nitrosaminen, die wir aber noch nicht abwerten. Auffallend war jedoch, dass die Schläuche von Dehner und Rehau deutliche Mengen an Bisphenol A abgaben, das ebenfalls hormonelle Veränderungen hervorruft.
Jeder dritte Gartenschlauch bildete beim lockeren Auslegen vom Wandhalter starke Schlaufen, sodass kein Wasser mehr durchfloss - ein gravierender Mangel, fanden unsere Tester. Beim Abrollen vom Schlauchwagen funktionierte es etwas besser. Auch beim Aufrollen zeigten sich einige Gartenschläuche widerspenstig und verdrehten sich. Insgesamt bescheinigten die Prüfer den Gartenschläuchen überwiegend eine ordentliche Qualität. An immerhin sechs Produkten hatten sie gar nichts zu bemängeln.