Das Verhältnis zur Frischhaltefolie ist bei den meisten Menschen vor allem eins: leidenschaftslos. Bemerkbar macht sich die viel verwendete Küchenhelferin eigentlich nur, wenn sie sich mal wieder weigert, an der gewünschten Stelle zu reißen, wenn sie nicht an der Plastikschüssel kleben will - oder die Rolle schon wieder aufgebraucht ist. So ganz ohne? Geht natürlich, ist aber vielen zu unbequem.
Die herkömmliche Frischhaltefolie besteht aus Polyethylen, kurz PE, einem der wichtigsten Kunststoffe weltweit. Sein größter Vorteil: Er kommt ohne Weichmacher aus. Der Ausgangsstoff Ethylen wird aus Erdöl hergestellt. Das heißt: Recycling lohnt sich.
Seit ihrer Einführung in den Sechzigerjahren hat die Toppits Frischhaltefolie - damals hieß sie noch "Melitta" - jede Menge Konkurrenz bekommen. Jeder Discounter, jede Supermarkt- oder Drogeriekette führt inzwischen ihr eigenes Produkt. 50 Meter sind ab 63 Cent zu haben. Wir haben 16 Folien eingekauft, um zu testen, ob sie problematische Inhaltsstoffe enthalten. Um ein für alle Mal zu klären, ob es tatsächlich Folien gibt, die sich besser abrollen und -reißen lassen als andere, haben wir Probanden testen und bewerten lassen.
Das Testergebnis
Fast alle Frischhaltefolien sind frei von Schadstoffen. In der Handhabung sind die meisten Folien akzeptabel. Rundum im Praxistest überzeugt hat die Tester aber nur die Sarogold Frischhaltefolie, ausgerechnet eine Folie, die aufgrund ihrer problematischen Inhaltsstoffe mit am schlechtesten im Gesamturteil abgeschnitten hat.
Die Sarogold Frischhaltefolie besteht aus Polyvinylidenchlorid (kurz PVDC), das mithilfe des Ersatzweichmachers Acetyltributylcitrat (ATBC) und epoxydiertem Sojabohnenöl, dem sogenannten ESBO, geschmeidig gemacht wird. Warum denn so was? "Sie ist weniger wasserdampf- und sauerstoffdurchlässig und hält deshalb länger frisch", erklärte uns ein Vertreter des Herstellers Saropack. Ein Gutachten zeigt, dass ein Stück Käse nach 40 Tagen noch wunderbar aussieht, während die in herkömmliche Folie eingepackten Käsestücke vor sich hin gammelten. Dennoch: Im Alltag braucht's das nicht. Nicht nur, dass PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe die Umwelt bei der Herstellung und Entsorgung belasten, in der Müllverbrennung bilden sie auch gesundheitsschädliches Dioxin. Darüber hinaus muss diese Kunststoffgruppe anders als Polyethylen mit Weichmachern elastisch gemacht werden. Und diese, auch ATBC und ESBO, gehen aufgrund ihrer Fettlöslichkeit gerne in fetthaltige Lebensmittel über. Welche Probleme damit verbunden sind, ist noch nicht endgültig geklärt.
In den Frischhaltefolien von Tedi und Aldi Süd wies das Labor eine phospororganische Verbindung nach, die als Stabilisator dient. Aus ihr kann sich Nonylphenol bilden - eine Substanz, die in Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken.
Packung öffnen, Folie abrollen, abreißen, fertig. Ganz so leicht geht's in den meisten Fällen leider nic...