Aktualisiert am 19.10.2012 | Jede zweite Frau leidet an Regelschmerzen. Schuld daran sind Prostaglandine, hormonähnliche Stoffe, die die Muskelzellen in Blutgefäßen, Darm und Gebärmutter regulieren. Wenn die Gebärmutterschleimhaut während der Menstruationsblutung abgestoßen wird, schüttet der Körper Prostaglandine aus, die ein Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur bewirken, was eben mit jenen bekannten Unterbauchschmerzen und Krämpfen einhergehen kann.
13 Mittel gegen Menstruationsbeschwerden im Test
Da normale Regelschmerzen keine organische Ursache haben, bieten sich zur Selbstbehandlung rezeptfreie Mittel an, die in ihrem Beipackzettel Regelschmerzen als Anwendungsgebiet deklarieren. ÖKO-TEST hat 13 Produkte eingekauft, die Wirkstoffe begutachten lassen und auch einen kritischen Blick auf die eingesetzten Hilfsstoffe geworfen.
Das Testergebnis: Von 13 Produkten schneiden zehn mit der Bestnote "sehr gut" ab. Nur ein Produkt fällt mit "ungenügend" durch.
Gegen Menstruationsbeschwerden reicht ein Wirkstoff
Die "sehr guten" Präparate enthalten nur einen Wirkstoff. Zur Behandlung von schweren Regelschmerzen eignen sich Ibuprofen und Naproxen, bei leichteren Schmerzen reichen auch Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol. Bei Medikamenten mit ASS sind Brausetabletten zu empfehlen, da Acetylsalicylsäure immer mit sehr viel Flüssigkeit eingenommen werden sollte.
Ein weiteres Produkt besteht aus der an sich sinnvollen Kombination des Schmerzmittels Paracetamol mit n-Butylscopolaminiumbromid. Der Krampflöser lässt die glatte Muskulatur der Gebärmutter erschlaffen. Allerdings liegt die Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt individuell nur zwischen 1 und 30 Prozent. Seine volle Wirkung entfaltet der Stoff nämlich nur, wenn er gespritzt wird.
In wieder einem anderen Schmerzmittel, wird der Wirkstoff ASS mit Koffein kombiniert. Koffein wird eingesetzt, um die schmerzstillende Wirkung zu steigern. Der belebende Effekt von Koffein kann aber dazu verleiten, dass das Mittel länger als notwendig eingenommen wird. Daher sehen wir den Einsatz von Koffein hier kritisch.
Kritik üben wir auch an einem weiteren getesteten Produkt, in dem der Farbstoff Chinolingelb steckt. Seit 2010 ist für Lebensmittel, die diesen Farbstoff enthalten, der Warnhinweis "kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen" fällig.
Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Kompakt Sexualität 2012 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das ÖKO-TESt Jahrbuch für 2013 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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