Wir wollten wissen, welche Qualität Speiseeis besitzt, das die Zielgruppe Kinder bunt umwirbt. Lassen sich Schadstoffe nachweisen? Und vor allem: Sind die Zuckermengen noch vertretbar? Dazu haben wir 14 Eis aus Supermarkt-Kühltruhen eingekauft: die eine Hälfte auf Wasser-, die andere auf Milchbasis.
Das Testergebnis
Kein Eis können wir guten Gewissens als Schleckerei empfehlen - sie sind bestenfalls "befriedigend". Notenabzug gibt es vor allem für ernährungsphysiologisch ungünstige Zuckermengen sowie Aromenzusätze. Die meisten Eisprodukte landen im Mittelfeld. Von zwei Produkten am Ende der Notenskala raten wir ganz ab.
Wer gesund leben möchte, sollte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge höchstens zehn Prozent seines täglichen Energiebedarfs mit Zucker decken. Denn zu viel Süßes auf dem Teller macht nicht nur dick, sondern schädigt auch die Zähne. Als problematisch gelten dabei so ziemlich alle Zuckerarten, die sich im getesteten Eis finden: zugesetzter Kristallzucker sowie natürlicher Zucker in Honig, Sirup, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten. Noch besser sei es daher, den Zuckerverzehr gleich auf fünf Prozent zu reduzieren, heißt es in der WHO-Richtlinie von 2015. Für ein etwa dreijähriges Kind sind das umgerechnet 15 Gramm (fünf Würfelzucker). Weil in Kinderbäuche am Tag auch andere Süßigkeiten und Limonade passen, sollte eine sinnvolle Eisportion aus unserer Sicht deutlich weniger enthalten. Dass das geht, zeigt etwa das Eismann Panda-Eis mit unter 7,5 Gramm. Mehr Zucker steckt hingegen in den Portionen der meisten anderen Anbieter. Solches Eis kann für Kinder nicht mehr "sehr gut" sein. Kritisch wird's bei den Eisbechern der Anbieter Edeka, Norma und Penny. Alle drei enthalten mehr als 15 Gramm Zucker. Viel Fett macht das Gut & Günstig Blue Space und das Riva Kleiner Eispirat Tutti Frutti zudem zu Energiebomben: Fast 200 Kilokalorien schlemmt ein Kind mit jeder der Portionen.
Hochwertige Zutaten? Fehlanzeige. Stattdessen verrühren die Hersteller oft jede Menge Hilfsstoffe. Das macht das getestete Eis haltbarer und drückt den Preis - aber auch die Qualität. Zwischen ihnen und hochklassigem Speiseeis liegen Welten. So ist es kein Zufall, dass kein Eis auf Milchbasis auf dem Karton im Kleingedruckten "Milcheis" heißt. Die Leitsätze für Speiseeis aus dem deutschen Lebensmittelbuch erlauben den Namen nur, wenn im Eis mindestens 70 Prozent Vollmilch stecken. In den Produkten, die nach Milcheis aussehen, steckt vor allem entrahmte Milch. Die gemessenen Milchfettmengen sind gering. Stattdessen wird billiges Fett aus Palmöl, Kokos- und Sheanüssen verarbeitet.
Mit Palmfett zergeht das Eis zwar auch cremig. Aber: Während seiner Herstellung unter hohen Temperaturen können die bedenklichen Fettschadstoffe 3-MCPD- und Glycidylester entstehen. Das beauftragte Labor wies sie im Smarties Pop up von Nestlé und im Bofrost Botinchen in Gehalten nach, die wir abwerten, im F...