Stilleinlagen schützen vor dem leidigen Durchfeuchten der Kleidung, sorgen zugleich für Hygiene auf der Brust und schonen die Brustwarzen. Doch sollen es Einwegprodukte aus Zellstoff sein, die nach dem Benutzen einfach entsorgt werden? Oder greift frau lieber zur wiederverwendbaren Variante, die zwar weniger Müll verursacht, aber auch mehr Arbeit macht, weil sie ständig gewaschen werden muss?
Egal, welches Modell - jede Stilleinlage kommt an einer sensiblen Körperregion zum Einsatz, die ständig mit dem Mund des Babys in Kontakt ist. Deshalb erwarten Mütter besonders schadstofffreie Produkte. Wir haben die Materialien von 14 Einweg- und 5 Mehrwegeinlagen in den Laboren überprüfen lassen. Weil bei Stilleinlagen ebenso wichtig ist, ob sie ihren Zweck erfüllen, wurden sie außerdem einer kritischen Praxisprüfung unterzogen.
Das Testergebnis
Wir haben problematische Stoffe gefunden. Nur knapp die Hälfte schafft im Testergebnis Inhaltsstoffe ein "sehr gut". In der Praxisprüfung überzeugten nur sieben Produkte vollends. Im Gesamturteil schaffen es einzig die Babydream für Mama Stilleinlagen zur Bestnote, zwölf weitere schneiden "gut" ab.
In sieben Einlagen wiesen die Labore halogenorganische Verbindungen nach. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten. Viele können Allergien auslösen, manche sind krebserregend und fast alle ein Problem für die Umwelt.
Ein Hygieneprodukt soll sauber sein und auch so aussehen. Dafür greifen manche Hersteller zu optischen Aufhellern - wir haben sie in Teilen der drei waschbaren Einlagen ImseVimse Nursing Inserts Stay Dry, Boob Washable Breast Pads und Philips Avent Breast Pads Cotton nachgewiesen. Sie sind jedoch nicht in der Faser gebunden. Lösen sie sich, können sie unter Sonnenlicht Allergien auslösen; zudem sind sie in der Umwelt schwer abbaubar. In einem Teil der Einlage, der Hautkontakt hat, führten sie zu Punktabzug im Testergebnis Inhaltsstoffe; steckten sie, wie in der Penaten Pflege Mama-Einlage, nur im Klebestreifen, werteten wir sie als Weiteren Mangel ab. Noch ein Grund, in Stilleinlagen auf optische Aufheller zu verzichten: Lösen sie sich an der Brust, können sie in Babys Mund gelangen. In Spielzeug für Kinder unter 36 Monaten, das "erfahrungsgemäß oder vorhersehbar in den Mund genommen wird", empfahl das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits 2003, dass "keine optischen Aufheller auf die Schleimhäute oder die Haut übergehen" können sollten.
Der Anbieter der Chicco Extra Comfort Breast Pads wirbt mit der antibakteriellen Ausrüstung seiner Einlagen. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass dafür eine quartäre Ammoniumverbindung verwendet wird. Wir halten das für überflüssig: Um übermäßiger Keimbildung vorzubeugen, reicht es, die Pads regelmäßig zu wechseln und die Brust gut zu reinigen. Mehr noch: Werden antimikrobiell wirksame Substanzen ständig eingeset...