Die ersten knuffigen Stofffreunde sind oft Spieluhren. Am Gitter befestigt oder direkt im Bettchen begleiten sie die Jüngsten mitunter jeden Abend in den Schlaf.
ÖKO-TEST hat nachgeforscht, wie sicher Spieluhren derzeit sind. Wir haben 19 einem intensiven Praxistest unterziehen und auf Schadstoffe checken lassen.
Das Testergebnis
Vier Spieluhren erhalten die Bestnote. Weitere vier der flauschigen Einschlafhilfen schneiden mit "gut", vier noch mit "befriedigend" ab. Fünf Uhren fallen mit "ungenügend" durch.
Bei den schlechtesten Uhren rissen im Praxislabor während der Zugprüfung Stoffe und Nähte ein. Unter leichter Kraftanwendung wird so die Faserfüllung zugänglich. Kinder könnten etwas davon herauspulen und sich in den Mund stopfen. Ein klarer Verstoß gegen die Spielzeugnorm EN 71. Diese Spieluhren hätten so nicht verkauft werden dürfen. Sie sind nach unserer Meinung nicht verkehrsfähig.
Nach Auskunft des Deutschen Instituts für Normung (DIN) ist die heutige kritische Betrachtung faserartigen Füllmaterials seit 2011 Teil der Norm, nachdem es in Frankreich einen dokumentierten Todesfall gegeben hatte. Für die Beurteilung der möglichen Risiken durch die Spieluhren aus unserem Test sind die Landesuntersuchungsämter zuständig. Unabhängig davon wissen ÖKO-TEST-Leser aber schon einmal, dass sie die schlecht verarbeiteten Produkte für Babys nicht zu kaufen brauchen.
Unseren vergangenen Spieluhrentest aus dem Jahr 2009 betitelten wir mit "Ruhe bitte!" Nicht ohne Grund. Fünf Spieluhren dudelten damals lauter, als es die Spielzeugnorm erlaubt. Seitdem haben die Anbieter offenbar dazugelernt. Diesmal tönte keines der eingenähten Spielwerke über dem gesetzlichen Schalldruckgrenzwert. Er liegt derzeit für sogenanntes ohrnahes Spielzeug bei 60 Dezibel, gemessen auf einen halben Meter Abstand. Leise sind die meisten Dudeltiere damit trotzdem nicht. 17 Uhren schallten mit Werten zwischen 50 und 60 Dezibel etwas lauter als ein normales Gespräch. Wir haben die Lautstärke deshalb sicherheitshalber auch in Ohrnähe nachmessen lassen. Auch auf 2,5-Zentimeter-Abstand spielte keine Uhr so laut, dass Kinderohren Schaden nehmen könnten.
Kleinkinder gehen mit ihren Spieluhren oft innige Beziehungen ein. Mit den flauschigen Freunden wird intensiv gekuschelt, dabei auch mal kräftig hineingebissen. Ihr textiles Gewebe sollte daher nicht krank machen. Ganz auszuschließen ist das bei vielen der getesteten Spieluhren leider nicht. Im Plüsch von drei Produkten wies das von uns beauftragte Labor das hautreizende Halbmetall Antimon nach. Gelangt es ins Blut, wirkt es giftig. 13 Anbieter bringen die Weißanteile in den vernähten Textilien mit optischen Aufhellern zum Strahlen. Sie werden in der Natur kaum abgebaut und belasten dort Böden, Pflanzen und Tiere. Über den Schweiß gelangen sie auf die Haut und können dann im Sonnenlicht für Rötungen sorgen.
Völlig unnötig ist zudem das ...