Wir wollten wissen, ob problematische Inhaltsstoffe in zuckerfreien Zahnpflegekaugummis stecken. Deshalb haben wir 32 Produkte in Laboren untersuchen lassen und die Zutatenliste gecheckt.
Das Testergebnis
Dreimal "sehr gut", siebenmal "gut", fünf Produkte sind "befriedigend", 14 "ausreichend" und drei "mangelhaft": Die meisten Zutaten in den Kaugummis sind unserer Meinung nach zwar überwiegend unbedenklich. Allerdings enthalten 21 Produkte überflüssige und umstrittene Süßstoffe. Grundsätzlich sind zuckerfreie Zahnpflegekaugummis aber eine gute Ergänzung zur Zahnpflege zwischendurch.
"Chlorzucker" als Süßstoff ist mit Sucralose (E 955) in insgesamt fünf getesteten Produkten deklariert. Wie andere chlororganische Verbindungen wird Sucralose, die etwa 600-mal süßer als Zucker ist, in der Umwelt und/oder in Kläranlagen nur langsam abgebaut.
Zuckeralkohole wie Xylit haben weniger Kalorien als Zucker, sind aber ähnlich süß. Deswegen ist es fraglich, inwieweit Zahnpflegekaugummis zusätzlich mit künstlichen Süßstoffen versetzt werden müssen. Zumal Aspartam und Co. seit geraumer Zeit wieder verdächtigt werden, eine Rolle bei Übergewicht und Diabetes zu spielen. Immerhin zehn Produkte kommen ohne Süßstoffe aus.
Geschmackszusätze in Kaugummis regen zwar den Speichelfluss an und Spearmint- oder Fruchtgeschmäcker sind sicherlich leckerer als die pure Kaumasse, dennoch werten wir zugesetzte Aromen aus dem Labor ab. Anders wäre es, wenn bei einem natürlichen Aroma die Quelle genannt ist. Dann muss das Aroma zu mindestens 95 Prozent aus dem angegebenen Lebensmittel stammen. Dieser Fall trifft hier allerdings nur für Xucker Xummi Spearmint, der laut Deklaration "natürliche Minz-Aromen" enthält, sowie für die Kaux-Varianten zu, die laut Verpackung mit "Natural Cinnamon Flavors" und "Natural Mint Flavors" aufwarten.
Den Zusatz von Silber im LR Micro Silver Plus werten wir ab: Studien haben gezeigt, dass der inflationäre Gebrauch von Silber zu Resistenzbildungen bei Bakterien beiträgt.
Weil es laut der von uns angefragten Labore schier unmöglich ist, die Kaumasse auf ihre Inhaltsstoffe hin zu prüfen, Verbraucher aber wissen sollten, was sie im Mund haben, fragten wir die Anbieter direkt nach der Zusammensetzung der verwendeten Kaumassen. Die meisten haben uns zumindest wesentliche Bestandteile mitgeteilt. Zu 14 Produkten erhielten wir allerdings von den Anbietern keine Informationen. Die Zusammensetzung der Kaumasse bleibt für uns dadurch im Dunkeln, weshalb wir fehlende Transparenz abwerten.