18 Einschlafhilfen für Kinder im Test

Gute Nacht

Jahrbuch für 2016 | | Kategorie: Kinder und Familie | 09.10.2015

18 Einschlafhilfen für Kinder im Test

Ratgeber, wie Kinder am besten einschlafen, füllen ganze Regale. Aber auch Produkte, die den Kleinen beim Einschlafen helfen sollen, gibt es zahlreich. Wir haben 18 solcher Einschlafhilfen ins Labor geschickt. Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der getesteten Artikel ist empfehlenswert.

Der menschliche Körper folgt beim Schlaf uralten Mustern: Auch Erwachsene wachen etwa alle zwei Stunden für einen kurzen Moment auf, um sicherzustellen, dass sie sich nicht in Gefahr befinden. Ist alles so, wie beim Einschlafen vorgefunden, bleibt dieses kurze Aufwachen unbewusst, der Mensch fühlt sich sicher und schläft weiter.

Bei Babys funktioniert der Körper genauso. Nur hat sich bei ihnen oft etwas zwischen Einschlafen und Aufwachen geändert: Der Papa ist nicht mehr da, die Milchflasche leer, der Schnuller verschwunden. Deswegen rät die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, dass Kinder zuallererst lernen müssen, selbstständig einzuschlafen. Denn wenn das Baby im Arm der Mama einschläft, dann zwei Stunden später aufwacht und diese Situation nicht mehr vorfindet, wird es schreien, bis - ja, bis die Mama es wieder in den Arm nimmt.

Nicht hinter jeder durchwachten Nacht steckt gleich eine Schlafstörung. Sorgen sollten Sie sich nur machen, wenn Ihr Kind über einen Monat mindestens dreimal pro Woche Ein- oder Durchschlafstörungen hat. Dann empfehlen Experten, einen Arzt zu konsultieren. Wenn das Baby noch kein halbes Jahr alt ist, entspannen Sie sich. Bis zu diesem Alter spricht man so schnell nicht von Schlafstörungen.

Die innere Gelassenheit der Eltern, so schwierig das in manch einer unruhigen Nacht klingen mag, hilft auch dem Kind, nachts zur Ruhe zu finden. Aber auch alles, was von außen sanfte Abhilfe verspricht, kommt natürlich gelegen - dementsprechend voll sind die Regale mit Produkten, die ein schnelles Ein- und Durchschlafen von Kindern versprechen.

Doch was darf wirklich reinen Gewissens mit ins Kinderbett oder in die Nähe der Kleinen? Wir haben 18 ganz unterschiedliche Einschlafhilfen für Kinder ins Labor geschickt und gewohnt umfassenden Schadstofftests und Praxisprüfungen unterzogen.

Das Testergebnis

11 der 18 getesteten Produkte können wir empfehlen. Zwei davon schneiden sogar mit "sehr gut" ab: der Popolini Schlafsack Vario und das Babyfehn Kühl- und Wärmekissen Autsch. In Letzterem haben wir zwar optische Aufheller gefunden - allerdings ohne Hautkontakt. Am Popolini Schlafsack Vario hatten wir rein gar nichts zu bemängeln.

Drei Produkte sind bei unseren umfangreichen Schadstofftests oder Praxisprüfungen allerdings gnadenlos durchgerasselt: In der Magischen Laterne, Meer von Trousselier hat das beauftragte Labor einen auffällig hohen Gehalt an Cadmium in einem Kunststoffteil gefunden - außerdem verbreitet sie erhöhte elektrische und magnetische Wechselfelder. Mit dem Feentanz Mobile von Hans Natur tanzen der krebsverdächtige Farbstoffbestandteil Anilin, halogenorganische Verbindungen und das starke Umweltgift Nonylphenolethoxylate über Babys Bett. Hans? Ja. Natur? In diesem Fall ganz sicher nicht. Für beide Produkte kann es nur ein "ungenügend" geben. Noch weiter müssen wir bei Nanchen gehen: Die Kükenspieluhr im S...

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Der Einkauf

Alles, was das liebe Kind doch bitte endlich, endlich zum Einschlafen bringen könnte, ist in unserem Einkaufskorb gelandet: Mobiles, Badesalz, Kuscheltiere, eine Spieluhr, Bettwäsche und vieles mehr - Babyschlafsäcke dürfen natürlich auch nicht fehlen. Insgesamt haben wir 18 Produkte ins Labor geschickt.

Die Inhaltsstoffe

Die Laborprüfungen auf Schadstoffe waren so umfangreich wie die Produktpalette. So ließen wir beispielsweise Textilien wie Bettwäsche oder Schlafsäcke unter anderem auf gefährliche Farbstoffbestandteile, Ausrüstungschemikalien oder umweltbelastende optische Aufheller untersuchen. Stecken Kunststoffe im Produkt, beauftragten wir Labore mit der Analyse von Weichmachern oder polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die auch als Verunreinigung im Plastik landen können. Beim Badesalz interessierten uns die üblichen Kosmetikparameter, etwa ob in den Produkten allergieauslösende Duftstoffe stecken.

Die Praxisprüfung

Halten die Kuscheltiere im Test die Vorgaben der Spielzeugnorm ein? Dabei interessierte uns, ob Nähte halten, wenn das Spielzeug gedrückt, geschlagen, gedreht und gezogen wird. Lösen sich dabei Kleinteile, die die Kinder verschlucken könnten? Gibt es Fäden oder Schnüre, die so lang sind, dass eine Strangulierungsgefahr besteht? Auch die Schlafsäcke mussten zusätzliche Prüfungen absolvieren: Sind der Kopf- und der Halsausschnitt so dimensioniert, dass das Baby nicht durchrutschen kann? Besteht durch den Reißverschluss ein Verletzungsrisiko? Bei den Nachtlichtern stand ein ganz anderes Kriterium auf dem Prüfzettel: Elektrosmog. Das von uns beauftragte umweltanalytische Labor hat die drei Schlummerleuchten auf niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder untersucht.

Die Bewertung

Ausschlaggebend für die Bewertung der Produkte sind die Inhaltsstoffe, sowie - falls relevant - die Praxisprüfung. Das Gesamturteil kann nicht besser sein als das schlechteste Einzelergebnis: Eine Schadstoffschleuder, die zwar die europäische Spielzeugrichtlinie erfüllt, können wir genauso wenig empfehlen, wie ein sauberes Produkt, das bei einer Sicherheitsprüfung mit Pauken und Trompeten durchrasselt.

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