Aktualisiert am 11.10.2013 | Wir haben zwölf Edelstahltöpfe und, als Alternative für Nickelallergiker, ein keramikbeschichtetes Modell aus einer Silargan-Reihe eingekauft. Unsere Wahl fiel auf ein Standardmodell, Fleischtöpfe mit einem Durchmesser von 24 Zentimetern. Der günstigste kostete 13,99 Euro, der teuerste 154 Euro.
Wir machten den Test: Sind teure Modelle energieeffizienter, handlicher, robuster? Aus welchem Topf löst sich mehr Nickel?
Töpfe im Test: Welche Marken überzeugen?
Ob sie nun 19,99 oder 154 Euro gekostet haben, die Töpfe unterscheiden sich nur in Nuancen. Als Totalausfall erwies sich aber nur ein Topf: Sein Boden ist so stark gebogen, dass er kaum aufliegt, er verbraucht viel Energie, es brennt schnell was an.
Ein starker Boden heizt sich gleichmäßiger auf als dünne Modelle. Ansonsten bedeutet großer Materialeinsatz nicht zwangsläufig, dass der Topf energiesparender kocht als leichtere Modelle. Am sparsamsten lässt sich Wasser mit einem ganz besonders leichten sowie mit einem mittelschweren Topf zum Kochen und Weiterköcheln bringen.
Griffe einiger Kochtöpfe werden zu heiß
Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Kochtopf heiß wird, wenn darin gekocht wird. Heißer als 55 Grad sollten die Griffe aber nicht werden. Nach Norm wird nur an den äußersten Stellen der Griffe gemessen, ob die 55 Grad überschritten sind.
Da man einen Topf aber nicht unbedingt nach Norm anpackt, ließen wir dort messen, wo die Griffe ans Gehäuse oder den Deckel stoßen – genau genommen einen Zentimeter davon entfernt. Dort war's bei sieben Töpfen noch etwas zu heiß. Richtig schmerzhaft kann es bei einem Topf werden, wenn man den Deckelknauf greift und dabei die Metallplatte berührt, mit der der Knauf im Glasdeckel befestigt ist. 73 Grad wurden beim Linseneintopfkochen gemessen.
In den meisten Töpfen klebt nichts am Boden fest
Die Tester ließen in jedem Topf eine Portion Linseneintopf 45 Minuten köcheln, dann wurde er ausgegossen. In drei Töpfen klebten noch Eintopfreste am Boden, recht viel musste man vom Boden eines Produktes schrubben.
Wie verhalten sich die Kochtöpfe unter Hitze?
Der Topfboden sollte möglichst eben auf der Kochplatte liegen, um die Energie optimal auszunutzen. Da das Metall sich mit der Hitze ausdehnt, müssen die Töpfe so konstruiert sein, dass ihr Boden sich so gut es geht auf die Herdplatte legt, keinesfalls aber nach außen wölbt.
Die meisten Töpfe schafften das zufriedenstellend. Ein Kochtopf mit Glasdeckel bog sich nach ein paarmal Abschrecken mit kaltem Wasser leicht nach außen. Er steht deshalb, wenn er abgekühlt ist, nicht mehr ganz so gut auf der Platte. Beim Erhitzen allerdings zieht sich der Boden nach innen, alles ist wieder in Ordnung.
Für Staunen sorgte ein Kochtopf, der schon mit enorm gewölbten Boden angeliefert wurde, der sich in den Tests noch stärker nach innen bog. Hier ist einfach bei der Konstruktion etwas schiefgelaufen. Das bestätigte sich dann auch im Falltest: Als die Tester den Topf gefüllt mit Linseneintopf auf den Boden fallen ließen, bildete sich ein Spalt zwischen Boden und Topf. Der Topf war reif für die Tonne.
Wie schnell rosten die Töpfe im Test?
Edelstahl mag kein Salz. Es zerstört die Oberfläche und macht das Material anfällig für Rost. Deshalb sollte man direkten Kontakt von Salz und Edelstahl vermeiden und Salz erst in kochendes Wasser geben.
Um zu testen, wo die empfindlichen Stellen der Töpfe sind, ist Salz aber wie gemacht. Wir ließen die Töpfe also mit Salzspray einsprühen und in die Feuchtekammer stellen. Ganz ohne Blessuren ging das an keinem Topf vorbei, doch besonders an einem Topf zeigten sich schnell Roststellen.
Nickelallergiker sollten Edelstahltöpfe meiden
Edelstahltöpfe sind für Nickelallergiker tabu. Sie enthalten in der Regel rund zehn Prozent Nickel, das sich mehr oder weniger stark herauslöst. Aus den meisten Töpfen im Test lösten sich bei unseren Tests – wir ließen Sauerkraut darin kochen – erhöhte Gehalte, die über die Empfehlungen einer entsprechenden Leitlinie des Europarats hinausgehen: Mehr als 0,1 Milligramm pro Kilogramm Lebensmittel sollten sich demnach nicht lösen.
Nur bei zwei Töpfen löste sich kein Nickel in das Sauerkraut. Eines der beiden Produkte enthält – obwohl aus Edelstahl – gar kein Nickel, wie das Labor feststellte. Bei der Keramikbeschichtung Silargan des anderen Topfes ist Nickel ohnehin kein Thema. Aus den Töpfen von drei Produkten lösten sich hingegen deutlich höhere Nickelgehalte.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin Oktober 2012 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das ÖKO-TEST Jahrbuch für 2014 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.