"Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort ..." Wären Erkältungsviren musikalisch, gehörte dieses alte Hannes-Wader-Lied bestimmt zu ihren Lieblingsstücken. Denn die Erreger grippaler Infekte lieben kurze Wege. Wachsende Städte mit immer mehr Menschen auf engem Raum bereiten ihnen leichtes Spiel.
Was bleibt, sind Arzneimittel und Medizinprodukte, die die Symptome lindern können. Im ÖKO-TEST: die 60 besten Mittel gegen Husten, Schnupfen, Halsweh, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Das Testergebnis
Für fast jedes Erkältungssymptom gibt es "sehr gute" oder "gute" Präparate. Wegen grundsätzlich eingeschränkter Wirksamkeit (Halsschmerzmittel) oder der Gefahr erheblicher Nebenwirkungen (abschwellend wirkende Nasensprays) landeten aber auch Produkte auf unserer Bestenliste, die nur "befriedigend" sind.
Hustenmittel: Schleimlöser wirken bestenfalls unterstützend. Dies gilt sowohl für den chemischen Wirkstoff Acetylcystein als auch für pflanzliche Extrakte aus Efeublättern oder Thymian sowie die ätherischen Öle Cineol und Myrtol. Sie sollen nicht nur die Bronchien zu einer verstärkten Absonderung von Schleim anregen, sondern das zähe Sekret auch verflüssigen und so das Abhusten erleichtern. Dazu bedarf es aber vor allem einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und erst in zweiter Linie eines Arzneimittels. Für die Bronchipret TP Filmtabletten liegt eine produktspezifische Studie vor, die sogar in der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie zum akuten und chronischen Husten gewürdigt wird. Daher stufen wir die Wirksamkeit der Tabletten, die Extrakte aus Thymiankraut und Primelwurzeln enthalten, als belegt ein.
Der Hustenreiz lässt sich sowohl mit pflanzlichen Zubereitungen aus Spitzwegerich als auch mit chemischen Wirkstoffen (Dextromethorphan, Pentoxyverin) dämpfen. Spitzwegerichkraut zählt (ebenso wie Eibischwurzel und Isländisch Moos) zu den Schleimdrogen, deren Inhaltsstoffe die gereizten Schleimhäute beruhigen sollen. Dextromethorphan und Pentoxyverin sollen den Hustenreflex unterdrücken, indem sie aufs Hustenzentrum im Gehirn wirken.
Schnupfenmittel: Unkonservierte Salzlösungen befeuchten die Nasenschleimhaut, versorgen sie mit Nährstoffen und wirken regenerierend. Die Mittel können ohne Probleme über einen längeren Zeitraum genommen werden. Zugesetztes Dexpanthenol fördert die Wundheilung.
Abschwellend wirkende Nasentropfen hingegen lassen die Schleimhaut schnell abschwellen und schaffen kurzfristig Abhilfe, wenn die Nase zu ist. Sogenannte Sympathomimetika wie Xylometazolin, Oxymetazolin oder Tetryzolin lindern zwar die Beschwerden recht zuverlässig, können aber abhängig machen und einen medikamentösen Dauerschnupfen auslösen. Deshalb dürfen sie nur fünf bis sieben Tage lang angewendet werden.
Halsschmerzmittel: Sinnvoll erscheint einzig bei starken Halsschmerzen der kurzzeitige Gebrauch der Trachilid Halstabletten, Lutschtablette...